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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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– bevor er den Großteil von Rose Shepherds Blut aufgesaugt hatte. Jetzt war er dunkelrot verfärbt und verkrustet. Miss Shepherd hatte zum Zeitpunkt ihres Todes ein Nachthemd aus Baumwolle getragen, das eher zweckmäßig als modisch war und genug Falten besaß, um den Ursprung des Blutes zu verbergen.
    Police Constable Myers hob die Hand zum Lichtschalter, merkte dann jedoch, dass das Licht bereits brannte. Sein Kollege stand in der Türöffnung und griff zu seinem Funkgerät.
    »Was, glaubst du, hat sie sich angetan?«
    »Schwer zu sagen«, sagte Myers. »Auf jeden Fall ist sie tot.«
    »Dann geh weg. Fass sie nicht an.«
    Doch Myers beugte sich tiefer über die Leiche und sah das kreisrunde Loch, das sich in der Nähe von Rose Shepherds Herz im Baumwollstoff befand.
    »Um Himmels willen, Phil«, sagte er. »Das alte Mädchen wurde erschossen.«

5
     
     
     
     
    B en Cooper fuhr vom Parkplatz des Somerfield’s-Supermarkts, bevor das Seminar über Scheckkartenkriminalität zu Ende war. Er bedauerte nicht, dass er wegmusste. Und er ging auch nicht davon aus, dass Steve Judson es bedauern würde, auf ihn verzichten zu müssen. Zwei Anrufe auf seinem Handy waren zwei zu viel gewesen.
    Als Cooper mit seinem Toyota in die Fargate einbog, beschleunigte und die Kreuzung mit der Chesterfield Road überquerte, zog er in Erwägung, Diane Fry anzurufen, um sie wissen zu lassen, wohin er unterwegs war. Allerdings würde sie ohnehin sehr bald von dem Zwischenfall in Foxlow erfahren, falls sie bislang noch nicht davon gehört haben sollte.
    Aber Moment... drei Todesopfer, hatte sie gesagt, bei einem Hausbrand. Wenn sich herausstellen sollte, dass es sich dabei um böswillige Absicht handelte, würde die E-Division alle Hände voll zu tun haben. Mehrere Fälle gleichzeitig bearbeiten zu müssen war immer ein Problem, wenn ein größeres Ermittlungsverfahren dazwischenkam. In der Division gab es nur achtzehn Detective Constables, die verschiedenen Abteilungen angehörten. Im Durchschnitt hatte jeder Kriminalpolizist bei der Derbyshire Polizei immer drei Straftaten gleichzeitig auf dem Schreibtisch liegen – mit Ausnahme der Glossop-Abteilung, deren Mitarbeiter behaupteten, immer fünf gleichzeitig bearbeiten zu müssen. Allerdings waren in Glossop die Uhren schon immer anders gegangen.
    Es sah ganz danach aus, als würde sein Privatleben wieder
einmal auf Eis gelegt werden. Und das ausgerechnet jetzt, wo es anfing, interessanter zu werden.
    Er überquerte die Brücke über den River Eden und fuhr auf der A623 nach Calver. Im Westen, hinter Abney Moor, befand sich sein ehemaliges Zuhause, die Bridge-End-Farm. Die Ortschaft Bakewell war noch ein kleines Stück entfernt, und von dort aus führte die Route über die A6 geradeaus nach Matlock.
    Diese Gegend gehörte zu seinen Lieblingsecken im Peak District, da sie das Beste beider Welten zu vereinigen schien. Im Osten ragten hohe Sandsteinfelsen empor: Curbar Edge und Baslow Edge – dunkel, kahl und uralt. Doch hier unten in den Tälern verliehen die dichten Wälder der Landschaft einen völlig anderen Charakter. Zu dieser Jahreszeit konnte er sie wieder als seine Welt betrachten, die fast völlig ohne Touristen unter ihrer Decke aus herabgefallenem Laub zur Ruhe kam.
    Und unter den Bäumen, inmitten der Felder und der Bruchsteinmauern, standen die kleinen Farmen. Wie Bridge End versuchte jede davon, sich für die Zukunft zu wappnen.
     
     
    Schließlich kam er in Foxlow an, das zu jenen Ortschaften zählte, die aussahen, als würde dort nie etwas passieren, obwohl oft die schlimmsten Dinge geschahen.Tagsüber herrschte wenig Verkehr, und nachts waren die Straßen menschenleer. Zu dieser Tageszeit waren die Einwohner alle bei der Arbeit oder in ihren Gärten, oder sie hatten sich in ihre Wohnzimmer verkrochen und wunderten sich über das geschäftige Treiben im Freien.
    Am Tatort Bain House wimmelte es bereits von Personal und Fahrzeugen. Als Cooper sich am Sammelpunkt meldete, stellte er mit Erstaunen fest, dass Polizisten der bewaffneten Unterstützungseinheit in schusssicheren Westen an der äußeren Absperrung mit ihren Schnellfeuerwaffen patrouillierten. Das konnte nur eines bedeuten.

    Detective Inspector Paul Hitchens kam mit Wayne Abbott, dem Leiter der Spurensicherung, auf ihn zu. Hitchens trug einen dunklen Anzug mit Krawatte und pflegte damit sein Image als einer der bestgekleideten Detectives der E-Division. Abbott hatte seinen blassblauen Spurensicherungs-Overall

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