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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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dem Verkehr, Mr. Wade? Sind irgendwelche Fahrzeuge vorbeigefahren, als Sie das Feuer entdeckt haben?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte er. »Einen Moment.«

    Er hielt sich den Fotoapparat vors Gesicht und richtete ihn auf irgendetwas hinter Fry. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Streifenwagen vor der Nummer 32 anhalten, und der Fahrer sprach mit einem uniformierten Polizisten, der davor Wache hielt.
    »Hätten Sie was dagegen, wenn ich Sie auch fotografiere?«, erkundigte sich Wade. »Ich glaube nämlich, eine Kriminalpolizistin habe ich noch nicht in meiner Sammlung.«
    »Ja, ich hätte was dagegen.«
    Er seufzte. »Na gut.«
    »Mr. Wade, haben Sie irgendeinen Versuch unternommen, ins Haus Ihrer Nachbarn zu gelangen, nachdem Sie das Feuer bemerkt hatten? Oder waren Sie zu sehr damit beschäftigt, Fotos zu machen?«
    Er machte ein gekränktes Gesicht. »Natürlich habe ich versucht hineinzukommen. Nachdem ich den Anruf getätigt hatte, bin ich wieder nach draußen gerannt und über den Zaun in ihren Garten geklettert. Aber die Flammen sind bereits aus den Fenstern gekommen, und ich konnte vor lauter Rauch nichts mehr sehen.«
    »Dann haben Sie sicher Brian Mullen nach Hause kommen sehen.«
    Er steckte den Fotoapparat in die Hosentasche und wischte sich die Handflächen an seinem Pullover ab.
    »Ja, der arme Kerl. Er war völlig außer sich. Wissen Sie, ob mit Brian alles in Ordnung ist?«
    »Er hat nur leichte Verletzungen.«
    »Immerhin etwas.«
    Sogar im Freien roch es stark nach Rauch und Ruß. Mr. Wade selbst schien ebenfalls verbrannt zu riechen wie ein geräucherter Hering. Falls er während des Feuers im selben Pullover im Garten gestanden hatte, war dieser vermutlich mit dem Gestank von brennendem Holz und versengtem Fleisch durchtränkt worden.

    »Sind Sie normalerweise tagsüber zu Hause, Mr. Wade?«
    »Manchmal arbeite ich Spätschicht«, antwortete er. »Ich beliefere Supermärkte.«
    »Ich verstehe.«
    »Eigentlich sollte ich um diese Zeit im Bett liegen. Aber ich konnte nicht schlafen bei all dem Drunter und Drüber hier.«
    Fry blickte über den Zaun auf die Nummer 32. Die Spurensicherung hatte vor dem Eingang ein Zelt aufgestellt, sodass man nicht mehr ins Haus blicken konnte, sondern nur noch hin und wieder eine verschwommene Gestalt hinter einem der verdunkelten Fenster vorbeigehen sah. Die Leichen der Opfer waren längst abtransportiert worden, und die Feuerwehr war mit den Löscharbeiten fertig und hatte nichts außer ein paar Rinnsalen schmutzigen Wassers zurückgelassen, die in den Rinnstein flossen.
    »Ja. Spannend, oder?«
     
     
    Als Fry wieder im Hauptquartier der E-Division in der West Street ankam, hatte sie Kopfschmerzen. Sie suchte in ihren Schreibtischschubladen nach einer Schmerztablette, fand jedoch nur eine leere Schachtel, nicht einmal einen angebrochenen Folienstreifen. Sie blickte sich wütend in der Einsatzzentrale um. Langfingerige Mistkerle. Da sie es nie so weit kommen ließ, dass ihr die Schmerztabletten ausgingen, musste einer ihrer Kollegen sie aus ihrer Schublade stibitzt haben, ohne sie zu fragen. Hier wurden einem sogar die Zahnfüllungen geklaut, wenn man den Mund zu lange offen stehen ließ.
    Sie atmete einige Male tief durch und trank ein Glas Wasser. Sie musste fit und am Ball bleiben. Dies war der falsche Zeitpunkt, um Fehler zu machen; es war die perfekte Gelegenheit für sie, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Hatte sie alles getan, was im Augenblick zu tun war?
    Sie hatte Gavin Murfin in der Darwin Street zurückgelassen, damit er mit dem Brandinspektor zusammenarbeiten und
der Spurensicherung Dampf machen konnte. Ferner hatte sie einen Suchtrupp angefordert, der die Umgebung des Hauses durchkämmen sollte. Was sie brauchte, war irgendein Hinweis auf böswillige Absicht, damit sie dem Detective Inspector ein paar Fakten zu dem Fall präsentieren konnte. Damit hätte sie unter Beweis stellen können, dass sie mit einer Herausforderung umzugehen verstand.
    Ihre Schmerzen hinter der Stirn wurden stärker. Sie hätte Cooper bitten sollen, ihr einen neuen Vorrat an Schmerztabletten aus der Apotheke mitzubringen. Der Tag hatte gerade erst begonnen, und früher oder später würde sie mit neuen Problemen konfrontiert werden. Ganz bestimmt stand ihr wieder eine dieser unsäglichen Wochen bevor.
     
     
    Die Leiche lag in einem seltsamen Winkel da, zur Hälfte auf einem Schaffell-Vorleger neben dem Bett. Dieser war einst schön weich und weiß gewesen

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