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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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bekleidet am Schlafzimmerfenster gestanden hatte. Eingerahmt vom Licht musste sie für einen Heckenschützen ein einfaches Ziel abgegeben haben. Es bedurfte nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, dass sie wie angewurzelt dastand und darauf wartete, von der Kugel getroffen zu werden.

7
     
     
     
     
    S chöner Scheunenumbau, stellte Cooper fest. »Da hat jemand wirklich gute Arbeit geleistet. Wahrscheinlich ganz schön viel wert, meinst du nicht?«
    »Mehr, als ich jemals haben werde.«
    Fry stieg aus dem Wagen und ging über den Kies, als Cooper davonfuhr. Eigentlich war es mehr als nur ein Scheunenumbau. Sie sah eine ganze Ansammlung von Farmgebäuden, die drei Seiten eines Quadrats bildeten und einen Hof umgaben. Eine zweigeschossige gemauerte Scheune war renoviert und mit einer Terrassentür und Flügelfenstern versehen worden. Ein Traktorschuppen war zu einer Doppelgarage mit Werkstatt umgebaut worden. Eines der beiden Garagentore stand offen, und die Schnauze eines blauen BMW war zu sehen.
    Den Informationen aus der Zentrale zufolge hießen die Nachbarn auf dieser Seite Ridgeway – Martin und April. Fry machte einen kleinen Umweg, ehe sie über den Hof zum Haus ging, und sah durch die Fenster in eines der Nebengebäude hinein. Ein Billardzimmer. Ein Fitnessraum. Und eine Sauna. Sehr angenehm.
    Die Ridgeways selbst sahen aus, als seien sie soeben der Zeitschrift Derbyshire Life entstiegen. Sie hatten den Country-Look perfektioniert: Cord und Kaschmir, Tweed und gewachste Baumwolle. Fry war nicht im Geringsten überrascht, als sie ihren Dialekt hörte und feststellte, dass beide aus Luton stammten.

    »Das geschäftige Treiben haben wir natürlich bemerkt«, sagte Martin Ridgeway, der den Cord und die gewachste Baumwolle über einem Antartex-Hemd trug. »Und vor etwa einer Stunde war ein junger Constable hier und hat uns gefragt, ob uns am Sonntag in den frühen Morgenstunden irgendetwas Verdächtiges aufgefallen ist.«
    »Und ist Ihnen etwas aufgefallen, Sir?«
    »Nein.«
    Er bat Fry ins Haus, und sie vermutete, dass der junge Constable nicht so weit gekommen war. Sie wurde in ein Esszimmer geführt, in dem sechs gedrechselte Stühle um einen polierten Tisch standen. Eine Wendeltreppe mit schmiedeeisernem Geländer führte zu einer Galerie im Obergeschoss hinauf, das früher vermutlich als Heuboden gedient hatte.
    »Wir sind bei der Nachbarschaftswache, wissen Sie«, sagte Ridgeway. »Aber unser Koordinator behauptet, dass ihm die Polizei keine Informationen gibt. Hat es schon wieder einen Einbruch gegeben?«
    »Schon wieder?«
    Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Sie wissen nicht einmal etwas davon?«
    »Nein, tut mir leid. Wir untersuchen derzeit einen Todesfall mit ungeklärter Ursache.«
    »Gütiger Himmel! Das wussten wir gar nicht. Aber bei all dem Aufhebens hätten wir uns eigentlich denken können, dass es sich um eine brisante Angelegenheit handelt. Wer ist denn gestorben?«
    »Miss Rose Shepherd, aus Bain House.«
    »Oh«, sagte Ridgeway.
    Er klang ausgesprochen unverbindlich, als wollte er weder zu bestürzt noch zu erfreut über die Neuigkeiten wirken.
    Fry dachte an Keith Wade, den Nachbarn der Mullens in der Darwin Street. Es war ein merkwürdiger Zufall, dass sowohl Ridgeway als auch Wade der Nachbarschaftswache angehörten,
einer von ihnen in einer begüterten ländlichen Gemeinde, der andere in einer Wohnsiedlung in Edendale. Auf den ersten Blick gab es keine Ähnlichkeiten zwischen den beiden, doch theoretisch musste Martin Ridgeway ebenso gut über seine Nachbarn informiert sein wie Wade.
    »Was wissen Sie über Rose Shepherd, Sir?«, erkundigte sie sich.
    Ridgeway drehte den Kopf. Durch die Türöffnung sah Fry einen Raum, bei dem es sich offenbar um ein häusliches Arbeitszimmer handelte, und einen Schreibtisch, der mit Computerequipment vollgestellt war.
    »War sie Ausländerin?«, sagte er unbestimmt. »Wir haben im Ort das Gerücht gehört, dass sie Ausländerin wäre.«
    »Soweit wir wissen, nicht. Haben Sie sich jemals selbst mit ihr unterhalten, Mr. Ridgeway?«
    »Nein. Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Na ja, sie hat gleich nebenan gewohnt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das hier sind schließlich keine Doppelhäuser. Ich weiß gar nichts über sie.«
    Fry ertappte sich dabei, wie sie ein Mahagoni-Barometer anstarrte, das im Esszimmer an der Wand hing. Sie war aus diesen Dingern noch nie schlau geworden. Was hatte es zu bedeuten, wenn das Quecksilber oben oder unten

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