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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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auf ein paar Patronenhülsen gehofft. Auf einer Messinghülse hätten wir vielleicht einige Fingerabdrücke gefunden oder Spuren vom Auswerfer oder Schlagbolzen der Waffe. Aber wir haben nichts entdeckt.«
    »In Ordnung. Danke.«
    »Es sieht also so aus, als hätte sich der Täter nicht die Mühe gemacht, das Haus zu betreten. Clever.«
    » Clever? «
    »Na ja, das erschwert uns die Sache. Bei einem räumlich begrenzten Tatort haben wir bessere Chancen, etwas zu finden. Aber auf einem gepflügten Feld? Und zwei Tage nach dem Zwischenfall? Wir sollten besser auf ein Wunder hoffen.«
    Kessen starrte das Haus an. »Stimmt, das war tatsächlich clever. Aber ich frage mich, was der Schütze gemacht hat, um Rose Shepherds Aufmerksamkeit zu erregen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Hitchens.
    »Nun, wenn er die tödlichen Schüsse vom Feld abgefeuert hat, muss er sein Opfer irgendwie ans Fenster gelockt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf gut Glück die ganze Nacht hier herumsitzen und darauf warten wollte, dass sie beschließt, aufzustehen und den Sternenhimmel zu betrachten.«
    »Ein Anruf, vermute ich«, sagte Hitchens. »Es wäre ganz einfach gewesen, sie mit einem Handy vom Wagen aus anzurufen.«
    »Ja.«
    »Das sieht langsam nach einem professionellen Job aus, nicht wahr?«
    »Ich fürchte, ja.« Kessen nickte. »Ja, er hätte Miss Shepherd
sehr leicht anrufen und aufwecken können. Aber was hat er zu ihr gesagt, um sie ans Fenster zu locken? Was konnte er sagen, um sie dazu zu bringen, ihm genau vors Visier zu laufen?«
     
     
    Während Wayne Abbott eine gründliche Durchsuchung des Feldes organisierte, nutzte Cooper die Gelegenheit, zu berichten, dass ihm der Postbote Bernie Wilding erzählt hatte, er habe Miss Shepherds Gesicht nie deutlich zu sehen bekommen.
    »Das könnte ich ja verstehen, wenn sie körperlich entstellt gewesen wäre«, sagte Hitchens. »Falls sie Verbrennungen gehabt hätte oder so etwas. Das würde erklären, warum sie nie aus dem Haus gegangen ist und nicht wollte, dass andere Leute sie sehen.«
    »Aber sie war nicht entstellt, und zwar weder in natura noch auf ihrem Passfoto. Wie alt ist dieser Pass eigentlich? Wann wurde er ausgestellt?«
    »Ausgestellt im Mai 2000. Gültig bis 2010.«
    »Wie sieht es mit einem Motiv aus?«, fragte Fry. »Denken Sie, jemand aus dem Ort könnte einen Groll gegen sie gehegt haben?«
    »Wenn sie mit niemandem aus dem Ort Kontakt hatte, wie soll dann jemand einen Groll gegen sie gehegt haben?«
    »Tja, ich weiß nicht. Vielleicht hatte sie deshalb mit niemandem Kontakt. Da wir nichts über ihre Vergangenheit wissen, können wir auch keine Vermutungen anstellen. Wo sollen wir anfangen?«
    »Es gibt nur einen Punkt, an dem wir ansetzen können«, sagte Kessen. »Wir brauchen eine Liste von Personen aus der Gegend, die einen Waffenschein besitzen. Was ist mit diesem Farmer? Wie war sein Name?«
    »Neville Cross?«
    »Er ist ein Nachbar von ihr, nicht wahr?«
    »Ihm gehört das Land hinter Bain House. Aber ich glaube,
sein Farmhaus steht ein gutes Stück weiter unten, zwei Felder entfernt.«
    »Er besitzt bestimmt einen Waffenschein. Die meisten Farmer haben einen – für eine Schrotflinte zumindest. Vielleicht hat er aber Probleme mit Hasen und braucht ein Gewehr.«
    »Ja, und vielleicht ist er ein ehemaliger Heckenschütze des Special Air Service«, sagte Hitchens skeptisch.
    Kessen drehte sich abrupt auf dem Absatz um. »Tja, vielleicht ist er das tatsächlich. Wir wissen schließlich nicht, dass er keiner ist, oder, Paul? Dieser Mann hätte zumindest die Gelegenheit gehabt – die Schüsse wurden von seinem Grund und Boden aus abgefeuert. Niemand würde sich etwas dabei denken, wenn er Mr. Cross über sein Grundstück fahren sehen würde, auch nicht, wenn es nachts wäre. Wahrscheinlich würde sich auch niemand etwas denken, wenn er sein Gewehr dabeihätte.«
    »Wir wissen aber nicht, ob er überhaupt ein Gewehr besitzt«, beharrte der Detective Inspector.
    »Außerdem ist er derjenige, der das offene Fenster auf der Rückseite des Hauses gemeldet hat«, fuhr Kessen fort, als habe Hitchens überhaupt nichts gesagt. »Damit hat er dafür gesorgt, dass er als Zeuge in die Ermittlungen verwickelt ist. Sie kennen doch das typische Verhalten, Paul.«
    »Er wurde von dem Postboten darauf aufmerksam gemacht, dass womöglich irgendwas nicht stimmt. Deshalb hat er nachgesehen.«
    »Das heißt nicht, dass er es nicht ohnehin früher oder später getan

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