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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Diane Fry hereinkam und sich in die erste Reihe zwischen Wayne Abbott und einen Ankläger des Crown Prosecution Service, der Staatsanwaltschaft, setzte. Nach ihrer Körpersprache zu urteilen, schien sie keinen der beiden zur Kenntnis genommen zu haben. Irgendwann beugte sich der Rechtsanwalt nach vorn, um sich an ihr vorbei mit dem Leiter der Spurensicherung zu unterhalten. Für Fry war das offenbar kein Grund, die Miene zu verziehen, geschweige denn, sich ins Gespräch einzumischen. Cooper schüttelte verdutzt den Kopf. Frys Begabung, in einem überfüllten Raum allein zu sein, erstaunte ihn jedes Mal aufs Neue.
    »Zunächst einmal ist es uns bislang leider nicht gelungen, den Vauxhall Astra ausfindig zu machen«, sagte Hitchens, nachdem die Einsatzbesprechung begonnen hatte. »Außerdem hat es den Anschein, dass der Astra ohnehin nicht auf dem Feld hinter dem Haus des Opfers gewesen ist.«
    Diese Ankündigung löste vereinzelt Stöhnen und Gemurmel aus, da eine potentielle Spur dahinzuschwinden schien.
    »Den Kriminaltechnikern zufolge stammen die Spuren von einem größeren Fahrzeug als einem Astra. Schwerer, mit breiteren Reifen. Und mit Allradantrieb.«
    Murfin richtete den Blick zur Decke, und Cooper wusste, was er dachte. Früher wäre jemand auf den ersten Blick zu dieser Einschätzung gekommen. Heutzutage war jedoch jeder vorsichtig. Die Tests mussten durchgeführt werden, auch wenn es zwei Tage dauerte, bis man zum selben Schluss kam.
    »Wir haben keinerlei Hinweise auf ein solches Fahrzeug, oder?«, erkundigte sich jemand.
    »Welche Art von Reifen?«, fragte eine andere Stimme.
    »Wir finden schon noch eine Übereinstimmung mit dem
Profil«, warf Abbott ein. »Das dauert nur ein bisschen länger.«
    »Dann geht’s also noch mal ganz von vorn los.«
    Hitchens bemühte sich, nicht die Schultern hängen zu lassen. »Wir können uns langsam ein Bild von Rose Shepherds Aktivitäten am Nachmittag vor ihrem Tod machen. Unser Augenmerk gilt vor allem zwei Personen, mit denen sie sich in Matlock Bath getroffen hat. Die Beschreibung der Kellnerin, die sie bedient hat, ist zwar ziemlich vage, aber wir werden sie bitten, bei der Erstellung eines Phantombilds zu helfen, und es wird weitere Aufrufe in den Medien geben. Die beiden Personen könnten wichtig sein – sie sind unseres Wissens die einzigen Menschen, die an diesem Tag mit Miss Shepherd Kontakt hatten.«
    Er drehte sich zur Tafel, an der Fotos von der Toten hingen.
    »Das Opfer selbst bleibt dagegen nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Wir haben es mit einer Frau zu tun, die extrem zurückgezogen gelebt hat. Sie hat so wenig Kontakt mit den Bewohnern von Foxlow gepflegt wie irgendwie möglich, und wir haben fast nichts Persönliches in ihrem Haus gefunden, das uns zu jemandem führen könnte, der sie kannte. Das muss Absicht gewesen sein.«
    »Meinen Sie?«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass das ein Zufall war. Wir haben alle ihre Unterlagen durchforstet: Kontoauszüge, Telefonrechnungen, sämtliche persönliche Schriftstücke, die wir finden konnten – und das waren nicht viele. Schließlich sind wir auf einen Kalender gestoßen, aber dabei handelt es sich nur um einen von diesen kleinen Taschen-Terminkalendern. Wir überprüfen sämtliche Einträge in ihrem Adressbuch. Es besteht immer die Möglichkeit, dass einige der Einträge kodiert oder auf irgendeine Weise getarnt sind. Besonders wichtig ist, dass wir alle Personen ausfindig machen, die jemals mit
Miss Shepherd zu tun hatten, vor allem diejenigen, die Bain House betreten und sie tatsächlich kennengelernt haben.«
    »Eine Weihnachtskartenliste werden wir wahrscheinlich nicht finden, nehme ich an?«
    »Fehlanzeige, tut mir leid. Ihrer Verbindungsübersicht zufolge hatte Miss Shepherd nicht viele Freunde – es sei denn, sie arbeiten alle in der Autowerkstatt im Ort oder in der Arztpraxis in Matlock. Das sind die Telefonnummern, die sie am häufigsten angerufen hat. Alle anderen Nummern sind ein Rätsel …«
    Hitchens legte eine Kunstpause ein.
    »Zum einen enthält die Verbindungsübersicht des Opfers für die vergangenen drei Wochen zwei Anrufe in einer öffentlichen Telefonzelle, die sich in einer ländlichen Gegend in Bonsall Dale befindet. Wenn man jemanden in einer abgelegenen Telefonzelle anruft, geht das natürlich nur nach vorheriger Vereinbarung.«
    Im Raum kam etwas Unruhe auf, doch niemand hatte einen Vorschlag, weshalb Rose Shepherd eine Telefonzelle angerufen haben könnte.

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