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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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den General-Electric-Vertreter lustig gemacht hatte. Das war in den Siebzigern gewesen, als ihre Eltern das Haus gekauft hatten.
    Anya schenkte ihr ein Glas Eistee ein. » Schön, dass du da bist, Maggie « , sagte sie. » Es ist lange her. «
    » Ich weiß. Ich sollte euch wirklich öfter besuchen kommen. «
    » Das stimmt. Dein Vater sehnt sich nach dir. Und wir werden alle nicht jünger. «
    Es hieß, dass Männer dazu tendierten, zwei Mal die gleiche Frau zu heiraten. Rein körperlich gesehen stimmte das. Anya war zwar zehn Jahre jünger als Joanne, aber sie hatte die gleiche große, schlanke Figur. Das gleiche skandinavisch blonde Haar. Die gleiche kerzengerade Körperhaltung. Trotzdem gab es auch Unterschiede. Anyas Miene war immer deutlich ernster, als Joannes es gewesen war. Noch auf dem Totenbett, vom Bauchspeicheldrüsenkrebs besiegt, konnte sie mit einer selbstironischen Bemerkung alle anderen zum Lächeln bringen. Ob Anya jemals Witze machte? Maggie hatte es jedenfalls noch nie erlebt.
    » Hast du überhaupt kein Gepäck dabei? « , sagte Anya.
    » Es ist noch im Auto. Ich hole es später. «
    Anya deutete auf Maggies Pistolenholster. » Würde es dir etwas ausmachen, das da wegzupacken? Ich mag es nicht, wenn jemand in meinem Haus Waffen trägt. «
    Maggie zuckte kurz zusammen. Es ist nicht dein Haus, dachte sie. Aber dann schob sie den Gedanken beiseite. Es war jetzt Anyas Haus und nicht mehr ihres. Und es war auch nicht mehr Joannes Haus. » Wenn du gestattest « , erwiderte sie, » dann würde ich sie gerne anbehalten. Ich gehe später noch mal weg und möchte sie mitnehmen. «
    Anya spitzte die Lippen. » Dann will ich euch beide mal alleine lassen. Ich weiß, dass ihr eine Menge zu besprechen habt. Schrecklich, diese Geschichte mit Emily. Und dann die kleine Stoddard … « Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging die Treppe hinauf.

17
    Auf der Veranda ließ Maggie sich auf den zweiten großen grünen Schilfrohr-Schaukelstuhl sinken. Sie hatte ihrem Vater im Lauf der Jahre bestimmt ein Dutzend Mal geholfen, die Stühle zu streichen.
    Wie auf Kommando schwangen sie beide – Vater und Tochter – die langen Beine aufs Geländer. Polly Vier stupste mit der Schnauze auffordernd gegen Maggies Oberschenkel, und sie begann, dem Hund den Kopf und die Ohren zu kraulen. John zündete sich eine Camel an.
    » Wie lange kannst du bleiben? «
    » Carroll hat mir bis Dienstag gegeben. «
    » Und was dann? «
    » Er könnte verlängern. «
    » Und wenn er das nicht tut? «
    Maggie zuckte mit den Schultern. » Ich bleibe so lange, wie es eben dauert. «
    » Auch wenn Carroll dir am Dienstagmorgen eröffnet, dass es nicht funktioniert? Dass du nach Hause gehen sollst? «
    » Auch dann. «
    » Das wird ihm nicht gefallen. «
    » Sicher nicht. Wahrscheinlich heult er dann rum wie ein Schlosshund. Vielleicht beschwert er sich sogar offiziell bei der Staatsanwaltschaft. «
    » Du könntest deinen Job verlieren. «
    » Kann sein. Oder ich werde vom Dienst suspendiert. Oder degradiert. Hängt von Chief Shockley ab und davon, ob ich den Täter erwische oder nicht. Shockley jedenfalls würde auf Wolke sieben schweben, wenn er der versammelten Pressemeute mitteilen könnte, dass es einer seiner Spitzenkräfte aus Portland gelungen ist, einen Mordfall aufzuklären, den die Spitzenkraft der Staties nicht knacken konnte. « Maggie lächelte. » Mann, wenn es so weit kommt, dann werde ich vielleicht sogar befördert. Andererseits … « Sie hob die Hände, die Handflächen nach außen gerichtet, und zuckte mit den Schultern. » Wer weiß? Es gibt ja auch noch andere Jobs. Ich werde schon damit klarkommen. «
    » Ich kann dich jederzeit als Hilfssheriff vereidigen. Hab noch drei Plätze frei. «
    » Vergiss es. «
    » Kann ich dir sonst irgendwie behilflich sein? « , erkundigte sich Savage.
    » Hast du herausgekriegt, was ich wissen wollte? Was Tiff studiert hat? «
    » Ja, hab ich. Ich habe mich mit Ellie Morse in der Verwaltung unterhalten. Es war ein bisschen mühsam. Sie wollte erst einen Durchsuchungsbeschluss sehen, aber dann hat sie mir doch Stoddards Akte rübergefaxt. Jedenfalls hat sie Englisch und Betriebswirtschaft studiert. Beides als Hauptfächer. «
    » Hat sie irgendwann mal einen Kurs in Kreativem Schreiben belegt? «
    Er nahm ein mehrseitiges, zusammengeheftetes Fax von dem Papierstapel auf dem Tischchen neben seinem Stuhl. » Ja. Da haben wir’s. Im letzten Herbst hat sie sich bei unserem Freund Sam

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