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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Maggie « , rief Alice Flannery. » Ich würde wirklich gerne rüberkommen und kurz Hallo sagen, aber Rufus muss sein Geschäft verrichten. « Der Hund, eine Mischung aus Deutschem Schäferhund und etwas anderem, weniger Eindeutigem, hob – als wollte er das soeben Gesagte unterstreichen – das Bein am weiß gestrichenen Lattenzaun der Savages.
    Maggie antwortete lächelnd: » Die Freude ist ganz meinerseits, Ms. Flannery. «
    Dann sah sie den beiden nach, bis sie um das Haus herum verschwunden waren, das für sie immer das Haus der Carters bleiben würde.
    » Du hast meine Frage nicht beantwortet « , sagte sie schließlich.
    » Welche Frage? «
    » Was, wenn Harlan am besten geeignet wäre? «
    » Dann müsste ich mich wohl mit dem Zweitbesten zufriedengeben. « Savage blies eine lange Rauchsäule in die Luft. » Es ist hart, auf Abstand zum eigenen Sohn zu gehen « , sagte er dann. » Aber ich glaube nicht, dass ich Harlan zurzeit um überhaupt irgendetwas bitten möchte. Und selbst wenn … Ich glaube kaum, dass er Ja sagen würde. «
    » Meinst du nicht, dass du ein bisschen zu hart über ihn urteilst? «
    » Ich finde nicht. «
    Maggie musterte sein lang gezogenes, zerfurchtes Gesicht, die steinharte Miene, mit der er in den Nachmittag hinausstarrte. » Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie traurig mich dieser Satz macht. «
    Ihr Vater stand auf und ging ins Haus.
    Maggie sah ihm nach, dann griff sie nach dem Umschlag mit den Akten, die Carroll ihr geschickt hatte, und ging ebenfalls hinein, stieg die Treppe zu ihrem alten Kinderzimmer hinauf, streckte sich auf der vertrauten Daunendecke aus und schlief fast auf der Stelle ein.
    Drei Stunden später wurde sie vom Klingeln ihres Handys geweckt.
    Es war Carroll. Er war gerade auf dem Rückweg von einer Sitzung in Augusta, wo er sich mit seinem direkten Vorgesetzten, Tom Mayhew, sowie dem Leiter der Maine State Police, Ed Matthews, ausgetauscht hatte. Jetzt wollte er erfahren, was Maggie in Eastport herausgefunden hatte. Er schlug vor, das Ganze nicht am Telefon zu besprechen, sondern bei einem Abendessen. » Kennen Sie das 44° North in Milbridge? «
    » Ja, kenne ich. «
    » Gut. Wollen wir uns dort treffen, sagen wir um halb acht? «

19
    Samstag, 22. August 2009, 19.36 Uhr
    Milbridge, Maine
    Als Maggie ein wenig später als verabredet das 44° North betrat, sah sie Carroll schon in einer Sitznische am hinteren Ende des Lokals sitzen. Keine Frage, er sah gut aus. Dunkle Locken. Markante Gesichtszüge. Bis auf die hellblauen Augen hatte er große Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Dominic West, der in The Wire die Rolle des Jimmy McNulty gespielt hatte. Bis zu ihrem Ende im vergangenen Jahr war The Wire die einzige Krimiserie gewesen, die Maggie sich überhaupt angesehen hatte – und zwar in erster Linie wegen McNulty.
    Sie steuerte auf die Sitznische zu, und Carroll stand zur Begrüßung auf. Er trug einen schwarzen Baumwollpullover und Jeans. Kein Jackett. Falls er eine Waffe bei sich hatte, dann war sie nicht zu sehen. Höchstwahrscheinlich steckte sie in einem Knöchelholster.
    Ein Kellner – vermutlich ein Student – stellte sich ihnen als Damian vor und fragte, ob sie etwas zu trinken wünschten.
    » Was trinken Sie? « , erkundigte sie sich bei Carroll.
    » Scotch. «
    Sie rümpfte die Nase und ging die Liste der Fassbiere durch. » Ich nehme ein Drop Dead Red. «
    » Klein, mittel oder groß? «
    » Fangen wir mal mit einem kleinen an. Danach sehen wir weiter. «
    » Sehr wohl, Madam. «
    Madam? Mein Gott, zuerst der Trooper und jetzt auch noch dieser Typ. Seit wann wurde sie von über Zwanzigjährigen mit Madam angesprochen? Sie fühlte sich ganz bestimmt nicht wie eine Madam.
    Das Bier kam, ein kräftiges bernsteinfarbenes Gebräu, und sie nahm einen großen Schluck. Anschließend leckte sie sich den Schaum von der Lippe, lehnte sich zurück und atmete langsam aus.
    Carroll sah sie an. Und lächelte.
    » Was denn? «
    » Nichts. Es ist nur … Ich glaube, ich habe noch nie einer attraktiven Frau gegenübergesessen, die nach einem großen Schluck Bier so glücklich ausgesehen hat. «
    » Soll das ein Kompliment sein? «
    » Auf jeden Fall. «
    » Also gut. Danke. «
    » Gern geschehen. Haben Sie hier schon mal gegessen? «
    » Ein paarmal. Für gewöhnlich vor oder nach einem Besuch bei meinen Eltern. Der Laden liegt ja nicht unbedingt in meiner Gegend. «
    » Das Essen ist einfach, aber gut. Und außerdem ist es keine Polizistenkneipe. Beim

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