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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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braucht keine Menschenseele irgendwas davon zu erfahren. Einverstanden? «
    » Einverstanden « , sagte sie, und es klang viel sicherer, als sie sich fühlte. » Du hast gesagt, dass Trevor Bescheid weiß. Was ist mit Harlan? «
    » Er weiß es noch nicht. Um ehrlich zu sein, ich habe seit Monaten nichts von ihm gehört. Er lässt sich überhaupt nicht mehr blicken. «
    Maggies Sorge um ihren Vater verwandelte sich in das Bedürfnis, ihren jüngeren Bruder in Schutz zu nehmen. » Bei mir auch nicht. «
    » Stimmt, aber du wohnst über dreihundert Kilometer entfernt, und wir telefonieren regelmäßig. Harlan wohnt gleich um die Ecke und ruft nicht einmal dann zurück, wenn ich ihm eine Nachricht hinterlasse. Und ob ich ihm – falls er sich doch mal melden sollte – von dem Krebs erzähle, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich würde er genauso reagieren wie beim Tod eurer Mutter. Und das habe ich ihm bis heute nicht verziehen. «
    Maggie ebenso wenig. Harlan Savage hatte seine Mutter in den letzten Stadien ihrer Krankheit trotz der beschwörenden Bitten seines Vaters abgesehen von einigen wenigen Stippvisiten kaum besucht. Einmal hatte er zu Maggie gesagt, dass er es nicht ertragen könne, sie so krank zu sehen. Vielleicht war das die Wahrheit gewesen, vielleicht aber auch nicht. Maggie wollte ihm gerne glauben, aber sie war sich ziemlich sicher, dass dies nicht der wahre Grund gewesen war.
    Nach Joannes Tod hatte John, der noch nie ein Mensch gewesen war, der um den heißen Brei herumredete, seinem Sohn die Meinung gegeigt. Ohne Umschweife, mitten ins Gesicht, am Tag der Beerdigung. Und Harlan hatte ohne Umschweife zurückgeschossen. Maggie würde den Anblick der zwei groß gewachsenen Männer, die sie beide liebte, nie vergessen. Sie hatten sich Auge in Auge gegenübergestanden, nur wenige Meter vom frisch ausgehobenen Grab ihrer Mutter entfernt. Seither hatten John und Harlan kaum mehr ein Wort gewechselt. Maggie wusste, dass es ihren Vater schmerzte, dass er seinen zweiten Sohn, sein jüngstes Kind, praktisch verstoßen hatte. Aber sie wusste auch, dass er zu stur war, um den ersten Schritt zu tun. Sie würde also selbst zu Harlan gehen und ihm sagen, wie krank ihr Vater war. Hoffentlich war es ihm nicht egal.
    » Weiß Emily Bescheid? « , wollte sie wissen.
    » Nein. Bill Brill ist mein Hausarzt. Ich sage es ihr, sobald die Zeit gekommen ist. Wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen ist und der Kerl, der sie umbringen wollte, entweder im Gefängnis sitzt oder auf dem Friedhof liegt. «
    » Hast du was dagegen, wenn ich es ihr sage? Sie würde es garantiert wissen wollen. «
    » Von mir aus. Solange sie’s nicht überall in der Nachbarschaft herumerzählt. «
    » Em ist keine Tratschtante. «
    Während der folgenden zwanzig Minuten redeten Maggie und Savage über die Zahl weißer Blutkörperchen und Blutplättchen und über Behandlungsprotokolle und ob das Krebszentrum in Bangor das richtige war oder ob John zur Behandlung lieber nach Portland oder sogar nach Boston fahren sollte. Er sagte ihr, dass er auf keinen Fall weiter als Bangor fahren wolle und dass er mit den Ärzten dort sehr zufrieden sei. » Im Augenblick hoffen wir, dass die Chemo anschlägt und dieses Ding sich zurückzieht, bis ich an etwas anderem sterbe. Brill sagt, dass die Chancen gar nicht so schlecht stehen, so viel wie ich rauche. Der Onkologe sieht es genauso. Und bis dahin gebe ich mir Mühe und mache meine Arbeit, so gut ich kann. «
    » Und wenn die Chemo nicht anschlägt? «
    » Dann probieren wir es zunächst mit noch mehr Chemo. Dann vielleicht Bestrahlungen. Danach müsste ich mich wohl bei dir oder Trevor melden und euch um eine Knochenmarkspende für eine Stammzellentransplantation bitten, je nachdem, wer von euch beiden besser geeignet ist. Mit der Methode hat man die besten Aussichten auf Heilung. «
    » Und wenn Harlan am besten geeignet wäre? «
    John Savage gab keine Antwort. Zündete sich wortlos eine Camel an, nahm einen langen Zug und starrte wieder auf die Straße. Ein paar Autos fuhren vorbei. Eine Frau führte einen Hund spazieren und winkte ihnen vom Bürgersteig aus zu. Maggie kannte sie nicht. » Ein herrlicher Tag « , rief die Frau herüber. » Ist das deine Tochter? «
    » Das ist sie « , rief Savage zurück. » Maggie, darf ich dir Alice Flannery vorstellen? Sie hat letztes Jahr nach Kakes Tod das Haus der Carters gekauft. « Das Haus stand auf der anderen Straßenseite, vier Häuser entfernt.
    » Sehr erfreut,

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