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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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erzählte ihm von ihrem Plan, Riordan einen Teil der Drogen zu stehlen. » Manchmal fährt er weg « , sagte sie. » Zwei, drei Tage lang. Manchmal sogar länger. Ich weiß nicht, wohin, aber das ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass ich sein Versteck gefunden habe. Dort bewahrt er die Drogen und das Geld auf. «
    » Er nimmt das Zeug nicht mit, wenn er wegfährt? «
    » Nein. Das Risiko ist ihm zu groß. «
    » Und wie bist du ihm auf die Schliche gekommen? «
    Sie lächelte ihn verschlagen an und sagte, sie wisse ziemlich gut, wie man Sachen herausfindet.
    » Jetzt sag schon. Ich meine es ernst. «
    » Es ist besser, wenn du nicht allzu viel weißt. Aber wenn er das nächste Mal wegfährt, nehme ich mir, was er mir schuldet. Verstehst du? Für geleistete Dienste. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Er hat so verdammt viel davon, dass er wahrscheinlich nicht einmal merkt, dass etwas fehlt. Wir könnten es als Startkapital für ein neues Leben hernehmen, so weit wie möglich von dieser gottverdammten Stadt und diesem gottverdammten County und diesem gottverdammten Staat entfernt. «
    Harlan lag da und dachte über ihre Worte nach. Je länger er darüber nachdachte, umso sicherer war er, dass es nicht funktionieren würde.
    » Tiff, hör zu. Vergiss die Drogen. Vergiss das Geld. Wir schaffen es auch so, ganz egal, wohin wir gehen. Wir können uns Jobs besorgen. Wir können unser eigenes Geld verdienen. «
    » Das Geld gehört mir, Harlan. Ich habe es verdient. Ich will es haben. «
    Er schüttelte den Kopf. » Was glaubst du wohl, was dieser Riordan macht, wenn du ihm die Tabletten klaust? Einfach mit den Achseln zucken und sagen: ›Ach, na ja, schätze mal, das war ich Tiff schuldig‹? Baby, ganz bestimmt nicht! Wir werden uns für den Rest unseres Lebens nicht mehr sicher fühlen können. Jedes Mal, wenn uns jemand schief ansieht, werden wir befürchten, dass wir im nächsten Moment einen Schuss hören, der uns den Schädel sprengt. Bloß dass wir ihn nicht hören werden, weil wir nämlich bereits tot sind, wenn der Schall bei uns ankommt. «
    » Nicht, wenn du schneller bist « , sagte sie.
    » Ich bringe niemanden um « , erwiderte er. » Zumindest nicht, damit ich irgendwelchen abgefuckten Junkies Drogen andrehen kann. Und ich will auch nicht, dass du dealst. «
    Als er das sagte, wurde sie sauer. Sprang aus dem Bett und stampfte aufgeregt auf und ab. Wiederholte immer wieder, dass sie nicht als arme Kirchenmaus von hier weggehen würde. Mit ihm nicht und auch nicht mit jemand anderem. Nicht ohne ihren Anteil an Riordans knapp fünf Millionen. Sie hatte zu schwer dafür geschuftet, war zu viele Risiken eingegangen. Sie hatte sich ihren Anteil verdient, und den wollte sie nun auch haben.
    » Harlan, ich weiß, dass du im Krieg Leute umgebracht hast. Und es kann sein, dass du die Schnauze voll davon hast. Aber du behauptest, dass du mich liebst, und ich habe die Schnauze voll davon, arm zu sein. Ich werde auf gar keinen Fall so enden wie meine Eltern. Eher bringe ich mich um. Oder ich riskiere, dass Riordan das für mich erledigt. Wenn du mir nicht helfen willst, dann mache ich es eben alleine. «
    Harlan ließ sich nicht darauf ein. Aber er sagte auch nicht unmissverständlich Nein. Das kam erst später. Als ihm ein für alle Mal klar geworden war, dass er nichts damit zu tun haben wollte. Und ihre Idee, die Drogen bei Tabitha zu verstecken, fand er von Anfang an einfach nur irrsinnig.
    In dieser Nacht, nachdem Tiff sich beruhigt und wieder ins Bett gelegt hatte, lagen sie noch eine Weile beisammen und lauschten der Musik, die aus den teuren, mit Geld aus Drogengeschäften finanzierten Boxen drang. Dann liebten sie sich ein drittes Mal. Begleitet von den Worten: I will follow you into the dark.
    Auf Moose Island angekommen, suchte Harlan sich ein Versteck, eine flache Mulde im Boden, umgeben von dichter Vegetation. Hier war er so gut wie unsichtbar, es sei denn, jemand stolperte geradewegs über ihn hinweg. Bei Pike Stoddard konnte er nicht vor morgen früh auftauchen, also würde er versuchen, noch ein paar Stunden zu schlafen. Er breitete seine Regenplane auf der kühlen Erde aus und legte sich hin. Schlafen konnte er trotzdem nicht. Seine Gedanken wanderten immer wieder zurück zu dem Bullen, der versucht hatte, ihn umzubringen – Detective Emmett Ganzer. Er war sich sicher, dass Ganzer in der Absicht gekommen war, ihn zu erschießen. Er konnte sich nur beim besten Willen nicht erklären,

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