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Todesnähe

Todesnähe

Titel: Todesnähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Basta.»
    «Gegen Propeller ist gar nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Wenn da mal einer in der Luft ausfällt, kann man ihn neu starten. Bei einem Düsenjet ist man im selben Fall geliefert.»
    Gino war ganz bleich geworden. «Mann, soll mich das jetzt etwa beruhigen?»
    «Mich beruhigt es. Außerdem ist Fliegen rein statistisch gesehen viel sicherer als …»
    «Jajaja, viel sicherer als Autofahren, ich weiß, und ich kann es echt nicht leiden, wenn man mir immer mit diesem bescheuerten Vergleich kommt. Statistisch gesehen hat man beim Auto immerhin noch die Chance, einen Totalschaden zu überstehen. Aber wenn ein Flugzeug abstürzt, verschmurgelt man
statistisch gesehen
komplett, und der Leichenbeschauer darf einen hinterher an den Zähnen identifizieren. Falls die nicht mitverschmurgelt sind.»
    Magozzi seufzte ungeduldig. «Pass auf, Gino, ich weiß, du fühlst dich nicht wohl in Flugzeugen, aber wir müssen diesen Flug nun mal nehmen. Das FBI braucht den Rechner, und außerdem schadet es gar nichts, wenn wir uns mal persönlich mit Joes Freunden unterhalten. Vielleicht wissen die ja, was er da genau gemacht hat und woher er seine Informationen hatte. Es steht wirklich eine Menge auf dem Spiel.»
    Gino musterte seine Hände und stellte sie sich wohl schon verschmurgelt vor. Schließlich brummte er: «Scheiße.»
    Magozzi nahm es als gutes Zeichen, dass sein Partner nicht mehr protestierte. Vielleicht war er ja jetzt ins Schockstadium eingetreten. «Es wird schon alles gutgehen, Gino. Glaubst du etwa, das FBI würde diesen Rechner einer zwielichtigen Chartergesellschaft anvertrauen? Nie im Leben.»
    «Ich muss Angela anrufen.» Gino schloss kurz die Augen. «Damit sie dann auch weiß, wo das Testament liegt.»
     
    Magozzi stellte den Wagen auf dem Besucherparkplatz des Flughafens Holman Field ab, dann ging er mit Gino zum Terminal, das aus nicht viel mehr bestand als einem Schalter, zwei Computern, ein paar Sitzplätzen und einem Getränkeautomaten.
    Hinter dem Schalter saß ein hagerer Mann mittleren Alters mit kurzgeschorenem grau melierten Haar und tippte auf einer Tastatur herum. Er trug eine Pilotenuniform – ein Umstand, der Gino ein klein wenig zu trösten schien.
    «Hallo», begrüßte er sie, «Sie müssen die Herren von der Polizei sein.»
    «Stimmt genau.»
    «Lieutenant Colonel Fuhrman von der U.S. Air Force, im Ruhestand, aber Ihnen gern zu Diensten. Ich werde Sie heute fliegen.»
    Gino entspannte sich ein wenig mehr. «Air Force, hm? Waren Sie dort Pilot?»
    «Allerdings, Sir. Fünfzehn Jahre lang. Bei den ersten zwei Wüstenfeldzügen bin ich siebenundzwanzig Einsätze geflogen. Hab einige Kamele auf dem Gewissen.» Er lachte leise.
    «Und mit was für einer Maschine sind wir heute unterwegs?»
    «Oh, wir haben eine richtig schöne Beech für Sie ausgegraben.»
    «Ausgegraben?» Gino klang plötzlich sehr zaghaft. «Das klingt, als hätten Sie sie auf dem Flohmarkt gefunden.»
    Fuhrman lachte. «Mehr der ängstliche Typ, was? Machen Sie sich keine Sorgen, Detective. Kleine Flugzeuge machen den meisten Leuten Angst. Dabei sind sie technisch viel weniger komplex und einfacher zu fliegen. Ich bringe Sie heil hin und zurück, versprochen.» Er warf einen Blick auf die Uhr. «In einer halben Stunde dürften wir startbereit sein. Sie müssen nur noch kurz samt Ihrem Gepäck auf die Waage steigen.»
    Das erschreckte Gino erneut. «Warum das denn?»
    «Damit wir das Ladegewicht gleichmäßig verteilen können. Wir wollen ja schließlich keine Loopings drehen.» Der Pilot grinste.
    Gino stürzte förmlich zur Waage. Auf der Fahrt zum Flughafen hatte er so stark geschwitzt, dass er mindestens drei Kilo weniger wog.
    «Gut, Detectives, dann kommen Sie jetzt bitte mit mir zum Rollfeld. Ich mache noch meine übliche Check-Runde vor dem Abflug, dann können wir uns über die Wolken erheben. Das Wetter müsste insgesamt ganz gut mitspielen, ich würde mich aber an Ihrer Stelle auf ein paar kleinere Turbulenzen einstellen. Von Westen her zieht ein klitzekleines Unwetterchen heran.»
    «Großer Gott», keuchte Gino, während sie den Flugplatz überquerten. «‹
Müsste
ganz gut mitspielen›? Was zum Geier meint er denn damit?»
    Magozzi deutete auf das Flugzeug, das auch ihm deutlich kleiner vorkam, als er erwartet hatte. Immerhin sah es ganz manierlich aus. Keine notdürftig mit Draht befestigten Tragflächen und dergleichen. «Da. Siehst du das? Von wegen Eisstäbchen. Das ist richtiges Metall. Und schau dir

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