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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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aus aufgebrochen.“
    Fehlte
etwas von ihren Sachen? Er würde noch mal ihre Eltern aufsuchen müssen, um sie
zu fragen.
    Der
Gong ertönte und schallte über den Pausenhof. Sekunden später ging die
Eingangstür auf und ein Strom Schüler floss aus dem Gebäude. Es wurde
ausgelassen geredet und gelacht, als sie ihn jedoch sahen, verstummten ihre
Gespräche und die Köpfe senkten sich.
    Es
hing ein Schatten über seinen Schultern, der die Leute runter zog, sobald er in
ihrer Nähe war. Ein Schatten, der auch ihn selbst runterzog und der seine Frau
von ihm hatte trennen lassen. Der Schatten hatte stetig einen anderen Namen.
Diesmal hieß er Nadja. Und der Schatten legte sich auf alle, die ihn sahen,
oder seine Anwesenheit befürchteten.
    Kowalski
fröstelte. Er machte sich auf den Weg zu Nadjas Eltern.

 
    Martina
Stegner machte sich sofort auf, um im Zimmer ihrer Tochter zu untersuchen, ob irgendetwas
fehlte. Kowalski wartete indes in der Tür.
    „Ich
kann ihnen nicht zu 100prozent sagen, ob etwas fehlt. Sie wissen, bei einer 15jährigen
kann man nicht einfach in den Sachen rumwühlen. Sie hat ein Taschengeld zur
freien Verfügung und ich weiß auch nicht alles, was sie von anderen bekommen
hat. Ich kann nur das sagen, was sie von uns hat.
    Sie
nahm einen Teddybär aus dem Regal und war nahe daran die Fassung zu verlieren.
    „Hat
ihre Tochter irgendwelche Ersparnisse“, fragte Kowalski hastig um Frau Stegners
Gedanken wieder in andere Bahnen zu lenken.
    „Ja,
ein Sparbuch. Aber darüber kann sie nicht verfügen. Sie ist doch erst 15. Sie
bekommt 40 Euro im Monat. Dafür muss sie sich ihre Kleidung selbst kaufen.
Naja, nicht alles. Wir bezahlen das Ein- oder Andere, damit sie auch was Vernünftiges
zum Anziehen hat.

 
    Kowalski
sparte sich taktlose Fragen nach Nadjas Lebenswandel. Ein Mädchen das gerne
Miniröcke trug, war nicht zwangsläufig anfälliger für Entführungen, als eines, das
lange Gewänder trug.
    „Wo
würde ihre Tochter hingehen, wenn sie Zuhause Probleme hat.“
    Martina
Stegner stand ein empörter Gesichtsausdruck im Gesicht, bevor sie schließlich
antwortete: „Zu einer ihrer Freundinnen nehmen ich an. Ihre Großeltern - meine
Eltern, wohnen in Canada. Die Mutter meines Mannes ist vor zehn Jahren gestorben.
Zu ihrem Großvater väterlicherseits hat sie kaum Kontakt.“
    „Ist...ihre
Tochter schon mal verschwunden, ohne zu sagen, wohin sie geht.“ Kowalski mochte
es nicht, solche Fragen zu stellen, aber sie waren unumgänglich.
    „Nein...Ich
meine höchstens mal einen Nachmittag, den sie bei Freunden verbrachte. Sie ist
noch nie über Nacht weg geblieben, ohne dass wir wussten, wo sie war.“
    „Danke
Frau Stegner, das war zunächst alles.“

 
    Kowalski
kehrte zurück ins Präsidium. Keine Spur schlauer als bisher. Eine einzige
Sackgasse. Er wusste beim besten Willen nicht weiter. Manchmal wünschte er
sich, alle Straßen wären videoüberwacht, wie in England, aber dann brüllten die
Datenschützer wieder Halleluja.
    Als er
das Präsidium betrat, grinste ihm Weitzeger schon von weitem entgegen. Das
gefiel ihm gar nicht. Was hatte die Schweinebacke jetzt wieder angestellt?
    „Schauen
sie mal Commander, ich habe ihren Computer mit dem Fahndungscomputer vernetzt.
Jetzt können sie von ihrem PC aus Anfragen über gesuchte Wagen stellen und der
Kollege kann ihnen direkt ein Datenblatt auf den Desktop übermitteln.“
    Kowalski
hatte zunächst keine Ahnung, wovon der junge Kollege sprach. Es gefiel ihm
jedenfalls überhaupt nicht, was er getan hatte. An seinem Computer hatte sich
niemand besser auszukennen als er selbst. Auch wenn er sich überhaupt nicht
auskannte. Als er Begriff sagte er mürrisch: „Toll. Wieder ein zwischenmenschlicher
Kontakt der verkümmert, wenn ich zukünftig nicht mehr den Kollegen aufsuchen
muss und bald wird deswegen wieder ein Arbeitsplatz eingespart.“
    Aber
Weitzeger ließ sich nicht die Laune verderben.
    „Sind
sie weiter gekommen, Herr Inspektor?“
    „Danke.
Ich habe jetzt ein genaues Bild der Lage. Eine sinnvolle Basis für ein weiteres
Vorgehen.“
    „Sie
meinen, sie haben überhaupt nichts herausgefunden, sondern altes Wissen noch
mal aufgewärmt.“
    „Nun
werden sie mal nicht frech. Holen sie mir lieber einen Kaffee. Ich hatte schon
seit zwei Stunden keinen mehr.“
    Weitzeger
tat wie ihm geheißen und Kowalski fuhr mit dem Cursor über den Desktop. Diese
scheiß Kiste. Als hätte die jemals einen Fall gelöst.

 
    Der
weitere Tag brachte

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