Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
Vom Netzwerk:
Ratte,
würde morgen für zwei Tage auf Tagung gehen. Mitarbeiterführung war das Thema.
Das half jetzt auch nichts mehr. Jedenfalls würde ihnen das etwas Luft
verschaffen, so wenig das auch heißen mochte.

 
    Am
Abend fühlte sich Kowalski noch nicht danach heim zu gehen. Er wollte auch
nicht im Büro bleiben, sondern machte sich auf den Weg zu seiner Stammkneipe.
Das Lokal war halb angefüllt, aber hier fühlte er sich sicher und beruhigt. Die
Leute die hierher kamen waren ein Haufen Loser, die niemals ein Verbrechen
begehen würden, schon gar nicht einen Mord und so ungern sich Kowalski das auch
eingestehen wollte, war er auch einer dieser Loser. Er bestellte ein Pils und
setzte sich an einen leeren Tisch in der Ecke.
    Er saß
schon einige Minuten, als jemand zu ihm an den Tisch trat. Es war aber nicht
der Wirt, denn dessen Silhouette war viel fetter. Kowalski guckte auf und sah
Weitzeger. Oh nein, was machte dieser Höllenbengel hier.
    „Hallo
Kommissar, darf ich mich setzen?“
    Er
wollte es nicht, konnte es ihm aber wohl kaum verbieten. Soweit er wusste, gab
es kein Gesetz, dass es verbat, sich im Lokal an einen Tisch zu setzen, an dem
schon jemand anderes saß, der dies nicht wollte. „Tischfriedensbruch“, man
sollte ein entsprechendes Gesetz einführen, dachte Kowalski.
    „Der
Fall lässt sie nicht los, was?“ fragte Weitzeger.
    „Wir
haben Feierabend. Wenn sie mich nicht in Ruhe lassen, muss ich sie abmahnen.“
    „Ich
dachte, man kann nur während der Arbeitszeit abgemahnt werden.“
    Dieser
Trottel hatte das BGB wohl mit dem Löffel gefressen.
    „Sie
kommen wohl erst nach Feierabend in Fahrt“, sagte Kowalski. „Während der
Arbeitszeit fallen ihnen keine sachdienlichen Lösungsansätze ein.“
    „Oh,
ich hab auch jetzt keine. Zumindest keine die sie hören wollen, ich dachte nur,
wir könnten uns ein bisschen besser kennen lernen und das tut man doch nach der
Arbeitszeit. Schließlich werden wird ja - so wie es aussieht - zusammen
arbeiten, bis sie in Rente gehen.“
    Kowalski
hätte heulen können bei dieser Aussage.
    „Was
wollen sie hören, Weitzeger? Dass ich gerne Goldfische ziehe? Dass ich eine
Kronkorkensammlung habe, oder dass ich Actionfilme mit Jason Statham sammle?“
    „Wirklich?“
fragte Weitzeger freudig erregt.
    „Nein!
Ich weiß gar nicht, wer das ist.“
    „Aber
sie wissen doch seinen Namen.“
    „Hab
ich wohl in der Zeitung aufgeschnappt, als ich auf dem Klo saß.“
    Verdammt,
dass ging den jungen Schnösel überhaupt nichts an, dass er auf der Toilette
las.
    Der
Wirt brachte Weitzeger eine Cola, die er wohl beim Eintreten am Tresen bestellt
hatte. Kowalski betrachtete es mit schweigender Missbilligung. Wer in einer
Kneipe Cola trank, der konnte nur eine Memme sein, da war er sich sicher. Damit
wollte jemand zeigen, dass er hip war und nicht auffallen wollte, aber in
Wahrheit sagte es aus, dass er eine Memme war, die nach einem halben Glas Bier
kotzen musste.
    „Ich
trinke die Cola nur wegen dem Koffein“, sagte nun Weitzeger, als hätte er Kowalskis
Gedanken gelesen. „Für Kaffee ist es mir hier zu heiß.“
    „Und
was hat sie dazu verschlagen, Kommissar werden zu wollen?“ fragte nun Kowalski.
Er kannte die Antwort bereits. Der Junge war so ein Weltenverbesserer, der
glaubte, seine Spitzfindigkeit und sein vorlautes Mundwerk, nutzbringend
einsetzen zu können, um der Menschheit einen Gefallen zu tun. „Sie meinen, sie
könnten Gerechtigkeit in die Welt bringen und erreichen, dass die Erde ein
besserer Ort wird“, sagte er deshalb.
    „Sind
sie deshalb Kommissar geworden?“ konterte Weitzeger völlig vorurteilslos.
    Ihm
seine eigenen Argumente vor den Latz zu brennen, war nicht fair, dachte sich
Kowalski.
    „Hören
sie, Weitzeger. Warum belästigen sie nicht gleichaltrige und lassen mich in
Ruhe?“
    „Wir
sollten doch eine Beziehung zueinander aufbauen. Schließlich wollen sie sich
auf mich verlassen können, wenn sie mal in der Klemme stecken.“
    „Und
was für eine Klemme sollte das sein?“
    „Sie
sind bei einem irren Psychopathen im Folterkeller gefangen. Dann komm ich und jage
dem Typ eine Kugel in den Kopf.“
    „Sie
haben zu viele schlechte Filme gesehen, Weitzeger. In der Realität gibt es
selten eine Rettung in letzter Sekunde. Entweder sehr viel früher, oder gar
nicht.“
    „Aber
sie wollen sich auf mich verlassen können.“
    „Ich
will mich nicht auf sie verlassen müssen.“
    „Aber
wenn sie sich auf mich verlassen müssten,

Weitere Kostenlose Bücher