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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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keine neuen Erkenntnisse. Aus der Bevölkerung kamen keine
brauchbaren Hinweise. Sie traten auf der Stelle.

 
    Kowalski
machte pünktlich Feierabend. Er wusste worauf das hinaus lief. Entweder war
Nadja Stegner längst Tod, oder sie fristete ein Dasein als Sexsklavin in
irgendeinem Keller.
    In den
letzten zehn Jahren waren 400 Kinder in Deutschland verschwunden. Die Meisten
sicher unfreiwillig. Und die Meisten von ihnen fristeten ein Dasein unter der
Erde, tod oder lebendig. Da war sich Kowalski sicher.
    Je
mehr Zeit verging, desto mehr verwischten die Spuren. Wenn es ihr nicht
gelingen würde sich selbst zu befreien, dann konnte ihr nur Gott helfen, aber
Gott war noch nie besonders hilfsbereit gewesen.

 
    Am
nächsten Morgen machte sich Kowalski früh auf, um vor Weitzeger am Arbeitsplatz
zu sein. Zumindest einmal, damit es nicht so aussah, als wäre er immer zu spät.
    Als er
das Büro betrat, stand Brockmann an seinem Schreibtisch, an dem zu seinem
zusätzlichen Missmut schon Weitzeger saß.
    „Ahh,
das sind sie ja“, sagte Brockmann.
    „Ich
muss mit ihnen über den Fall Stegner sprechen. Aber gehen wir doch in mein
Büro.“
    Weitzeger
und Kowalski folgten ihm und setzten sich ungefragt auf die zwei Stühle vor
Brockmanns Schreibtisch, als dieser keine Anstalten machte, es ihnen
anzubieten.
    „Also,
wie sieht es aus?“ fragte Brockmann stattdessen.
    „Wir
haben nichts“, sagte Kowalski wahrheitsgemäß.
    „Wie
nichts?“
    „Na
nichts.“
    „Wieviel
nichts?“
    „Na
gar nichts.“
    „Sie
haben drei Tage ermittelt und haben nichts?“
    Kowalski
köchelte bereits innerlich. Glaubte sein Chef etwa, es seine eine Frage des
Fleißes, diesen Fall voran zu bringen?
    „Die
Spur verliert sich vor der Schule“, sagte er gezwungen ruhig.
    „Ein
Mensch kann nicht einfach so verschwinden. Es muss Spuren geben.“
    „Wir
stellen gerade Verbindungen zu anderen Fällen her“, beschwichtigte nun Kowalski.
    „Wir
brauchen keine Querverbindungen, wir müssen den Vorwärtsgang einlegen.“
    Wir,
hieß er und Weitzeger, dachte Kowalski verbittert.
    „Es
gibt eine neue gesprengte Toilette, in Wattenscheid“, sagte nun Brockmann und
es war klar, was er damit meinte.
    „Wir
werden heute noch etwas herausfinden“, versprach Weitzeger und Brockmann
entließ sie an ihren Arbeitsplatz.

 
 
    „Prima“,
sagte Kowalski, als sie Brockmanns Büro verlassen hatten. „Jetzt müssen wir
heute noch etwas herausfinden.“
    „Besser,
als gleich den Fall zu verlieren“, sagte Weitzeger.
    Da hatte
sein junger Kollege natürlich Recht.
    „Außerdem habe ich etwas herausgefunden“,
ergänzte er schelmisch.

 
    „Zwei
Jungen in Dachau? Weitzeger, das ist nicht ihr ernst! Wir können nicht jedes
verschwundene Kind mit in unseren Fall einbeziehen...Dachau, das ist 600
Kilometer von hier.“
    „Aber
schauen sie sich doch die Parallelen an. Die Jungen wurden in einen schwarzen
Lieferwagen gezogen.“
    „Das
heißt doch gar nichts. Wer ein Kind entführen will, wird kaum im blaugrünen
Partybus anrücken. Schwarz ist eine der häufigsten Farben für Fahrzeuge und ein
Lieferwagen mit einer Schiebetür am besten geeignet um jemanden vom Gehsteig zu
rauben.“
    „Vier
Kinder in vier Wochen. Zwei schwarze Lieferwagen.“
    „Ich
gebe ja zu“, fiel Kowalski jetzt ein, „dass hier ein Zusammenhang nicht von der
Hand zu weisen ist, aber das betrifft wieder nur den Fall in Moers und hat mit
Nadja Stegner nichts zu tun.“
    „Aber
nur, weil wir nichts darüber wissen, wie Nadja Stegner verschwunden ist. Es
könnte genau dieser schwarze Lieferwagen sein.“
    „Könnte.
Es könnte auch ein LKW, ein Bus, oder ein Panzer gewesen sein.“
    „Na
einen Panzer hätten die Anwohner wohl bemerkt.“
    „Jedenfalls
reicht uns das nicht. Wir brauchen stichhaltige Beweise.“

 
 
    Es war
nicht unüblich, dass Menschen verschwanden. Auch in anderen Ländern. Es gab
Länder in denen Bandenmäßig Menschen verschleppt wurden, um sie als Sklaven zu
verkaufen oder sie auszuweiden um ihre Organe auf dem Schwarzmarkt zu
verkaufen. Manchmal tauchte wieder jemand auf und dann fehlte ihm eine Niere
oder eine Hand.
    Sie
tranken den Nachmittag über sicher fünf Kaffee. Bei jedem neuen hatte Kowalski
das Gefühl, gleich würden sie einen entscheidenden Durchbruch erreichen, aber
es war wohl nur das wohlige Gefühl, eine volle Kaffeetasse zu haben, denn sein
Mut sank, sobald der Becher halb geleert war. Immerhin: Brockmann, die alte

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