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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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Jungen von der
Seite des Vans aus beobachtet. Sie verschwanden hinter dem Van und tauchten
nicht wieder auf. Kurze Zeit später fuhr der Van davon. Getönte Scheiben. Der
Zeuge war sich zunächst nicht im Klaren, dass es sich um ein Verbrechen handeln
könnte. Es geschah in der Nähe der Schule, da werden Kinder mit dem Auto
abgeholt. Sie wissen doch wie das heutzutage ist. Jeder Meter laufen ein
Schritt zu viel.“
    Kowalski
erkannte sofort, dass er mit dem Dachauer Kommissar auf einer Wellenlänge war.
    „Sie
wollen kommen und eigene Ermittlungen anstellen“, sagte dieser schließlich.
    „Von
wollen kann nicht die Rede sein. Mir wird der Fall entzogen, wenn ich nicht
bald Ergebnisse präsentiere.“
    „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“,
sagte Ullrich lachend. „Kenn ich. Sie können gerne ihr Glück versuchen. Wir
treten hier auf der Stelle. Der Fall liegt im „Zu Bearbeiten“ Fach und kühlt
langsam ab.“
    „Die
Fälle stehen möglicherweise im Zusammenhang mit einem verschwundenen Jungen in
Moers. Gesehen zum letzten Mal am 13. Januar. Das Fahrzeug wurde als ein VW
Multivan 2.0 TDI identifiziert.“
    „Interessant“,
sagte Kommissar Ullrich interessiert.
    „Leider
2000 Fahrzeuge allein in Deutschland und weitere 500 in ganz Europa.“
    „Mit
einer eigenen Armee...“ sagte Ullrich.
    Kowalski
atmete tief durch. „Wir kommen Kommissar Ullrich. Ich weiß nicht warum und
wozu, aber hier gibt es nichts, was uns weiter bringt.“

 
    Sie
bekamen eine Mercedes E-Klasse als Dienstfahrzeug. Kowalski amüsierte sich
darüber, mit welchen Begründungen solche Dienstwagen gerechtfertigt wurden. Sie
mussten zuverlässig sein, schnell, stabil, was auch immer, in Wahrheit hatte
die Polizei Lust, teure Autos zu fahren. Man gönnte sich ja sonst nichts.
    Weitzeger
hatte ihm angeboten zu fahren und Kowalski hatte ihn angeschaut, wie einen
Außerirdischen. Er konnte einen 20jährigen nicht an das Steuer eines Fahrzeugs
lassen. Unter 35jährige hatten seiner Meinung nach nichts auf der Straße
verloren.
    Weitzeger
bot ihm an, das Navigationssystem auf den Zielort zu programmieren, was er
dankend annahm. Noch ein Vorteil, dass er am Steuer saß, sonst hätte er es
programmieren müssen, wo er jedoch keine Ahnung hatte, wie das funktionierte.
Er wollte sich aber nicht die Blöße geben.
    Als
sie auf die Autobahn auffuhren, atmete Weitzeger frei durch. „Ahhh, finden sie
es nicht auch wunderbar, auf einer Autobahn zu fahren. Das ist wie Fliegen.
Freie Fahrt.“
    Kowalski
blickte ihn skeptisch an. Der junge Schnösel betrachtete das wohl als eine
Vergnügungsfahrt. Sie waren beruflich unterwegs und Spaß hatte dabei nichts zu
suchen. Einen Moment hatte er die Befürchtung, Weitzeger könnte zu singen
beginnen: „On the road again...“ aber glücklicherweise geschah es nicht.
    Sie
fuhren einige Zeit schweigend. Kowalski hatte die Hoffnung, Weitzeger würde auf
die Toilette müssen, oder sonst einen Grund dafür haben, dass sie an einer
Raststätte rausfahren mussten, damit er mürrisch nachgeben konnte und endlich
einen Kaffee bekam, aber Weitzeger rührte sich nicht. So fuhr er schließlich
von selbst eine Raststätte an.
    „Kaffeepause“,
sagte er.
    Er
trank einen Großen im Stehen, danach ging er auf die Toilette. 50 Cent kostete
das Vergnügen, dafür konnte man den Wertschein als Rabatt im Restaurant nutzen.
Das erfuhr er jetzt, sagte er mürrisch und nahm es als Grundlage noch einen
Kaffee zu trinken.
    Sie
fuhren wieder los. Weitzeger hatte sich an der Tankstelle eine Tageszeitung
gekauft. Was bildete sich dieser Schnösel eigentlich ein? Es war Arbeitszeit.
Er musste sich auch auf den Straßenverkehr konzentrieren und konnte nicht
Zeitung lesen. Gut, der junge Kollege hatte ihm angeboten zu fahren. Er war
nicht darauf eingegangen, aber trotzdem: Ein wenig Solidarität konnte er von
seinem jungen Kollegen erwarten. Solidarität die er nicht zu geben bereit war.

 
    Sie
erreichten Dachau und fuhren von der Autobahn ab. Sie würden zunächst auf das
Präsidium gehen und sich Informationen beschaffen, dann würden sie die Zeugen
befragen und wahrscheinlich dieselben Antworten wie ihre Dachauer Kollegen
bekommen. Dann würden sie wieder keinen Deut schlauer Nachhause fahren und sich
um die Bochumer Klobomber kümmern müssen.

 
    Ullrich
begrüßte sie und bot ihnen Kaffee an. Kowalski nahm dankend an. Endlich. Er
hatte schon seit fast zwei Stunden keinen mehr bekommen. Dann tauschten sie
Informationen aus.

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