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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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begann sie, doch im gleichen Atemzug hob sie alarmiert ihren Kopf, ihre Augen weiteten sich vor Schreck und starrten gebannt auf das Portal.
    Annabell spürte augenblicklich die Anspannung in Charlottes Körper, jeder Muskel, jeder Nerv schien aufs Äußerste gespannt zu sein. Auch sie hatte die leisen Stimmen vernommen. Hoffnung keimte in ihr auf. Jemand war da. Ihr Herz schlug vor Aufregung aus dem Takt und sie war sich nicht sicher, ob ihre eigene Stimme laut und stark genug wäre, um die Aufmerksamkeit dieser Menschen auf der anderen Seite der Tür zu erlangen. Sie hatte keine andere Wahl, sie musste es versuchen. Ein Blick in Charlottes versteinertes Gesicht gab ihr den letzten Anstoß.
    Sie holte einmal tief Luft und schrie. Die ganze Angst, der Schmerz und die Verzweiflung, all das legte sie in diesen einzigen Schrei und doch hatte sie das Gefühl, dass nur ein kümmerliches Krächzen aus ihrer Kehle entwich. Charlotte war sofort über ihr, dem anklagenden Blick, der sie aus ihren Augen traf, hielt sie tapfer und trotzig stand. Als Charlotte begann, ihr Mund und Nase zuzuhalten und ihr die Luft zum Atmen nahm, regte sich ein unsagbarer Wille und Kampfesgeist in ihr und sie versuchte mit aller Verzweiflung, ihren Körper zu fühlen, zu dirigieren. Wild schlug sie um sich, packte Charlotte am Haar und zerrte ihren Kopf nach hinten. Doch sie merkte, wie ihre Kraft schwand und ihr schlanker Körper den ungleichen Kampf verlor. Ermattet schloss sie die Augen. Tränen kullerten über ihre Wangen und Hoffnungslosigkeit breitete sich in ihr aus, als sie plötzlich das Öffnen einer knarrenden Tür vernahm. Sie riss ihre Augen weit auf und ein Gefühl der Erleichterung überkam sie, als warmes Sonnenlicht den Raum flutete.

„ H ier ist es“, sagte der alte Mann. Die Erschöpfung war ihm deutlich anzumerken. Mit großer Anstrengung hob er den Stock und zeigte auf ein schlichtes Urnengrab mit dem eingravierten Namenszug „Sophie Witt“. Julian hatte reichlich Geduld aufbringen müssen, als ihn der alte Herr in einem Schneckentempo über den Friedhof geführt hatte. Nachdem sie mehrmals jeweils nach wenigen Minuten anhalten mussten, damit der alte Mann erneut Kräfte sammeln konnte, hatten sie endlich das Grab erreicht.
    „Was ist denn hier passiert?“ Karl Pütz blickte entsetzt auf die aufgewühlte Erde. „Wer macht denn so was?“
    Julian blickte sich enttäuscht um. Wo sind sie? , dachte er unglücklich. Er kam zu spät. Sie waren hier gewesen, keine Frage. Er konnte deutlich die Fußspuren in der feuchten Erde erkennen. Er bückte sich und von Nahem betrachtet bemerkte er, wie locker die Erde an einer Stelle war, so als ob jemand vor noch nicht allzu langer Zeit dort gegraben hätte.
    „Warum interessiert Sie das Grab der jungen Frau? Kannten Sie sie?“
    Der Alte stützte sich schwer auf seinen Stock. Sein Atem ging unregelmäßig, sodass sich Julian langsam Sorgen um sein Wohlergehen machte. Julian blickte sich erneut um und entdeckte an der Wand vor der Friedhofskapelle eine kleine Bank im Schatten.
    „Kommen Sie“, sagte er und hakte sich bei dem Alten ein. „Dort drüben ist eine Bank. Schön im Schatten gelegen, da können Sie sich erst einmal ausruhen.“ Vielleicht fand er dort etwas, womit er graben könnte. Eine Schaufel oder ähnliches. „Nein“, antwortete er auf die Frage des Alten, „ich kannte sie nicht, aber ich kenne ihre Schwester Charlotte.“
    Bei der Nennung ihres Namens leuchteten die Augen des alten Mannes auf.
    „Ja, sie ist ein so nettes Mädchen, immer freundlich zu uns alten Menschen.“
    „Haben Sie sie heute schon auf dem Friedhof gesehen?“ Der dringende Tonfall in Julians Stimme ließ Karl Pütz aufhorchen.
    „Ist etwas passiert?“ Seine Stimme klang ängstlich.
    „Wir suchen sie, sie und ihre Freundin Annabell. Sie wollten sich wahrscheinlich hier am Grab treffen.“
    „Annabell, ja, sie kenne ich auch. Sie macht immer so lustige Übungen mit uns. Das ist immer ein Spaß.“ Er lächelte, doch seine Augen blickten ernst. „Was ist passiert?“, wiederholte er seine Frage.
    Julian wusste nicht, was er dem alten Mann sagen sollte. Sollte er ihm sagen, dass eines der Mädchen im Verdacht steht, eine Mörderin zu sein? Das brachte er nicht übers Herz. Und er wollte das selber auch nicht glauben.
    Plötzlich zerriss ein Schrei die Stille. Mit versteinerten Mienen blickten sie sich an.
    „Oh, mein Gott“, krächzte Karl Pütz, „das kam aus der Kapelle.“
    „Sie

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