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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Foto der unbekannten Frau zeigen. Das wäre auf jeden Fall diskreter. Vielleicht geht sie ja auch ins Fitness-Studio „BFit“ und Christoph Stein und sie kannten sich von dort her. Möglich wäre es ja und auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich werde gleich einmal fragen, in welchem Bereich sich Julian zurzeit befindet .
    Als Praktikant wechselte dieser ständig die Abteilungen, sodass er nie genau wusste, wo sich sein Sohn derzeit aufhielt. Schon etwas zuversichtlicher öffnete Simon die Tür zum Besprechungsraum.
    Die zwei Herren des LKA warteten schon. Simon gab beiden die Hand und sie stellten sich gegenseitig vor. Beide Männer waren noch jung, in den Dreißigern, schätzte er und sie wirkten hochmotiviert.
    Euch frisst Reiser zum Frühstück. Simon lächelte insgeheim. Sie wechselten Belangloses aus, bis Reiser auf der Bildfläche erschien. Der kam ohne Umschweife zur Sache:
    „Sie schnüffeln also in unserem Bezirk herum, ohne uns davon in Kenntnis zu setzen. Nicht gerade die feine englische Art“, meinte er lakonisch.
    „Das hätten wir noch gemacht, aber der Fall ist auch für uns noch ganz frisch. Das Zollfahndungsamt hat uns um Mithilfe gebeten, eine Großrazzia in mehreren Bundesländern zu planen, um eine mit illegalen Anabolika handelnde Organisation hochzunehmen. Die aus Thailand und auch anderen Ländern stammenden Arzneimittel werden großflächig in Deutschland und Skandinavien verkauft und damit lässt sich richtig viel Geld verdienen.“
    „Und was haben unsere beiden Morde jetzt damit zu tun?“ Simon hörte interessiert den beiden Beamten zu.
    „Umschlagplätze sind vor allem Fitness-Studios, oft ohne Wissen der Betreiber. Die fallen meist aus allen Wolken, aber auch nicht immer. Wir hatten Kenntnis, dass das mutmaßliche Opfer Enzo Rossi darin verwickelt war. Wer seine Kontaktpersonen sind, haben wir bis jetzt noch nicht feststellen können. Er wurde von uns seit geraumer Zeit observiert.“
    „Na toll, und das alles, ohne uns Bescheid zu sagen!“, tobte Reiser. „Und jetzt ist der Junge tot, ihr habt es voll vermasselt!“
    „Okay, okay, Reiser, beruhige dich.“ Simon hob beschwichtigend die Hand. „Erzählen Sie, was haben Sie herausgefunden?“
    „Noch nicht allzu viel. Er hing oft mit einem der Besitzer ab, Rainer Hoffstedt. Wir vermuten, dass er das Zeug irgendwo in seinem Studio lagert. Bis jetzt befanden wir uns ja auch erst ganz am Anfang mit unserer Recherche und der Plan war, einen Spitzel in das Studio einzuschleusen. Dazu ist es bis jetzt noch nicht gekommen.“
    „Warum aber wurde Enzo Rossi ermordet?“ Simon dachte nach. „Und was hat unser erstes Opfer mit der Sache zu tun?“ Einer der Beamten antwortete prompt und gut informiert:
    „Christoph Stein, nein, er war auf jeden Fall nicht in unserem Visier. Aber wie gesagt, wir standen ganz am Anfang. Und es gibt noch einen Grund, warum Sie nicht informiert wurden.“ Er zögerte und sah Reiser direkt an. „Das Geschäft mit Anabolika blüht. Leider weiß man mittlerweile auch, dass zunehmend Ärzte, Apotheken und sogar“, wieder zögerte er, „sogar Polizisten beteiligt sind.“
    „Sie … Sie wollen uns unterstellen, dass einer aus unseren Reihen mit den kriminellen Machenschaften zu tun haben soll!“ Wütend wollte Reiser auf den jungen Mann losgehen, doch Simon hielt ihn am Arm fest und zog ihn zurück. Aber er selbst musste sich arg zusammenreißen.
    „Nein, das will ich natürlich nicht, aber auch das ist vorgekommen.“ Die Arroganz des jungen Mannes verblüffte Simon.
    „Gibt es da überhaupt irgendeinen Anhaltspunkt?“ Simons Geduld war am Ende. „Und wenn nicht, dann sollten Sie schleunigst hier verschwinden und ich bitte Sie nicht um einen umgehenden Bericht, sondern ich verlange ihn. Desweiteren werde ich mich bei der Staatsanwaltschaft über Sie beschweren. Auf Wiedersehen, die Herren.“

A ls Kriminalhauptkommissar Hachenberg und sein Partner Reiser das Foyer der Altersresidenz betraten, erkannten sie auf einen Blick, dass diese Wohnstätte ausschließlich Senioren mit dem nötigen Kapital auf dem Bankkonto beherbergte und pflegte. Für die meisten älteren Menschen bliebe diese Unterkunft ein unerfüllter Traum. Links vom Foyer befand sich die sogenannte Bergische Stube, allgemein ein gemütlicher Ort zum Verweilen, allerdings drangen nun laute, aufgebrachte Stimmen zu ihnen in den Empfangsbereich.
    Im Sonnengarten herrschte Aufruhr.
    Eine Dame mittleren Alters saß am Empfang und lächelte

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