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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Stein, alle nannten sie nur Molly.“ Er lächelte. „Als sie klein war, war sie ein wenig pummelig, müssen Sie wissen, hingegen später“, seine Stimme stockte, „da war sie eine Schönheit. Aber der Name ist einfach geblieben. Und dann war sie fort.“ Er klang plötzlich unsagbar traurig. „Das war auch besser so.“ Karl Pütz zauderte kurz und fuhr dann fort: „Es war besser für sie.“ Er schien müde und Simon beeilte sich zu fragen:
    „Der andere Mann, den Sie eben erwähnten, der aus dem Stadtrat, wie heißt der?“
    „Sein Name ist Phillip Richter, schmieriger Typ, sag ich Ihnen. Christoph hat ihn immer »den Schleimer« genannt. Er hat versucht, Christoph das Leben schwer zu machen, als sie merkten, dass er nicht käuflich war. Es gab ständig neue Auflagen seitens der Stadt, die er erfüllten sollte. Genaues weiß ich nicht, aber Christoph hat sich nicht beirren lassen und ich war dabei, als er ihnen ins Gesicht lachte, um ihnen mitzuteilen, dass er das nötige Geld aufgetrieben hätte.“
    „Sie wissen nicht zufällig, woher er auf einmal so viel Geld bekam?“ Simon und Reiser schauten sich an und dachten beide dasselbe. Vielleicht war Christoph Stein doch in die Anabolika-Geschichte verwickelt.
    „Nein, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das war mir auch egal, für mich war nur wichtig, dem Hubert eins auszuwischen. Ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig.“ Für einen kurzen Moment strahlten seine Augen, dann fuhr er mit trauriger Stimme fort: „Sie müssen das Schwein verhaften. Er war es bestimmt, kann ja sonst keiner gewesen sein. Christoph war so ein netter Kerl. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er tot ist.“
    Er erhob sich mühsam von seinem Stuhl.
    „Sie müssen mich entschuldigen, ich muss zurück zu meinen Freunden, sonst schlagen die sich bestimmt noch die Köpfe ein.“ Dabei lächelte er verschmitzt und sein runzeliges Gesicht schaute freundlich.
    „Eine Frage noch.“ Simon hätte noch viele Fragen stellen können, aber er bemerkte die Unruhe und Müdigkeit bei dem alten Mann. „Der andere junge Mann, den Sie gefunden haben …“ Er legte ein Foto von Enzo Rossi auf den Tisch. „Kannten Sie ihn?“
    Karl Pütz nahm mit zittrigen Händen das Foto und schaute es intensiv für einige Sekunden an. Er schüttelte den Kopf, als er erwiderte:
    „Nein, den kenn ich nicht, ich glaube nicht, dass ich ihn vorher schon einmal gesehen habe. Auf Wiedersehen, die Herren, wir würden uns freuen, wenn Sie morgen Abend auf die Versammlung kommen würden. Wir brauchen jederlei Unterstützung.“
    Eine junge Frau in einem weißen Kittel betrat das Foyer und grüßte freundlich. Als sie sah, dass sich Karl Pütz mit schweren müden Schritten aufmachte zu gehen, kam sie herüber und sagte freundlich:
    „Ich helfe Ihnen, Herr Pütz, wo soll es denn hingehen?“
    Simon und Reiser blieben mit vielen offenen Fragen zurück. Jedenfalls wussten sie beide, dass sie einen Schritt weitergekommen waren und sie den Herren Hubert Stein und Phillip Richter bald einen Besuch abstatten mussten.
    Auch in Bezug auf diese sonderbare Mrs. Hazelwood gab es durchaus Klärungsbedarf. Obwohl es scheinbar kein erkennbares Motiv gab, fand Simon es dennoch ziemlich verdächtig, dass gerade in dem Moment ein Mord geschah, als sich die gute alte Misses entschieden hatte, nach über vierzig Jahren wieder in ihren Heimatort zurückzukehren. Simon lächelte, vielleicht sollte er Reiser mit dieser entzückenden Aufgabe betrauen. Doch er ahnte nicht, wie bald sich die Ereignisse überschlagen sollten.

„ W as hast du dir dabei nur gedacht, Rainer? Wir kommen in Teufels Küche. Mein Gott, Rainer, wenn das rauskommt, können wir dicht machen!“
    Dieter Hoffstedt stand keuchend und wutentbrannt vor seinem Bruder, packte ihn grob mit der einen Hand am Kragen seines Hemdes und ballte die andere Hand zu einer Faust, fest entschlossen zuzuschlagen. In letzter Sekunde entschied er sich dagegen.
    Nicht noch mehr Unruhe stiften , dachte er verzweifelt. Weitere Aufmerksamkeit sollten wir unbedingt vermeiden. Ich muss nachdenken. Zwei tote Männer und die Spur führte geradewegs zu ihnen, direkt in ihr Verderben.
    „Wo ist das Zeug? Rainer, schaffe mir den Dreck aus dem Haus, wir dürfen damit nicht in Verbindung gebracht werden!“ Dieter schubste seinen Bruder mit einer Kraft von sich, die nur durch unbändigen Zorn möglich war, denn dieser war ihm, rein körperlich, weit überlegen.
    Rainer verlor das Gleichgewicht

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