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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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da, sie wird uns helfen, zu unserem Recht zu kommen. Seht nur, die zwei Kommissare. Habe ich es euch nicht versprochen, dass sie uns nicht im Stich lassen werden?“ Zustimmendes Raunen und die zaghafte Freude der alten Menschen erreichten Simon und Reiser unvorbereitet, und als sie in die glücklichen Augen des Alten sahen, brachte es keiner von den beiden übers Herz, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.
    „Guten Tag, Herr Pütz.“ Simon versuchte sich langsam heranzutasten. „Wir sind sehr erfreut, dass es Ihnen heute wieder besser geht.“
    „Ach papperlapapp, was heißt hier gut gehen“, krächzte der Alte. „Wir müssen eine Mission erfüllen, wir müssen uns gegen diese Verbrecher wehren.“ Er lehnte sich ein wenig zu Simon hinüber und senkte seine Stimme leicht. „Es wäre nett, wenn Sie meine kleine gestrige Schwäche nicht erwähnen würden“, flüsterte er, „die Leutchen brauchen mich jetzt, jetzt, wo Chris nicht mehr kommt.“ Trauer schwang in seiner Stimme mit, immerhin, im Gegensatz zu gestern blickten seine Augen klar und seine Verzweiflung blieb verborgen.
    „Herr Pütz, können wir uns irgendwo alleine unterhalten, hier ist es leider ein wenig zu laut. Wir hätten noch ein paar Fragen an Sie.“
    Karl Pütz wandte sich an seine Mitbewohner:
    „Meine verehrten Mitkämpfer. Ich muss kurz den netten Herren von der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen, ich bin gleich wieder da. Seid weiterhin schön fleißig, denkt daran, morgen ist ein großer Tag.“
    „Was meinen Sie mit einem großen Tag?“ Sie hatten Platz genommen in einer kleinen Sitzecke im Foyer. Die Dame von der Rezeption schaute kurz zu ihnen herüber, beachtete sie indessen nicht weiter.
    „Morgen ist die Bürgerversammlung. Es geht um das Stückchen Wald, das einem Gewerbegebiet weichen soll. Dort“, seine Stimme wurde leise, „wo der junge Mann am Baum hing, direkt hinter meinem Häuschen …, aber das ist ja jetzt auch schon nicht mehr da“, fügte er bekümmert hinzu.
    „Und wie wollen Sie das verhindern?“, fragte Reiser.
    „Christoph hat zusammen mit vielen anderen eine Bürgerinitiative gegründet. Wir haben ihn, so gut wie möglich, dabei unterstützt. Sein Haus liegt ja auch direkt an diesem Waldstück und Hubert wollte sich das auch noch unter den Nagel reißen, dieses gierige Schwein.“ Hass und Zorn schwangen in seiner Stimme mit, sodass Simon aufhorchte.
    „Hubert?“, fragte er.
    „Ja, Hubert Stein, Besitzer vom Steinhof, und zusammen mit seinem Freund“, verächtlich sprach er das Wort »Freund« aus, „aus dem Stadtrat schaffen sie es immer wieder, an Grundstücke zu kommen. Viele meiner Mitbewohner haben an ihn verkauft. Sie sind alt, können nicht mehr für sich selbst sorgen, und er hat ihnen, und auch mir, gutes Geld bezahlt. Und dann hat er einfach alles platt gemacht, obwohl er versprochen hatte, die Häuser nur zu renovieren und an nette Familien weiterzuverkaufen. Das war seine Masche. Er hat uns alle betrogen. Mein Häuschen und das Haus vom Christoph brauchte er, um sein Gewerbegebiet zu bauen. Die Grundstücke dort standen im Weg. Auf den anderen Grundstücken errichtet er große Mehrfamilienhäuser und der Gewinn für ihn ist enorm.“
    Karl Pütz wirkte erschöpft. Er war ein alter Mann, der versuchte, alle ihm gebliebene Kraft zu mobilisieren, um gegen diesen Mann anzukämpfen.
    „Freiwillig wollte Christoph sein Haus nicht hergeben. Und jetzt ist er tot.“
    „Und Sie meinen, dass dieser Herr Stein etwas mit seinem Tod zu tun haben könnte?“
    Gab es hier tatsächlich ein Motiv? Habgier war schon seit tausenden von Jahren ein starkes überzeugendes Motiv , dachte Simon.
    „Wer sonst sollte denn davon profitieren? Das habe ich auch Molly gesagt. Gott sei Dank ist sie wieder da. Molly wollte an Chris verkaufen, er hatte das Vorkaufsrecht, freilich nie das Geld dazu. Falls er das Geld nicht auftreiben würde, hätte Hubert die Möglichkeit gehabt, es zu kaufen.“
    „Die zwei sind also miteinander verwandt?“
    „Ich denke schon, sie heißen ja beide Stein. Um einige Ecken, soviel ich weiß. Leiden konnten sie sich auf jeden Fall nicht. Aber jetzt ist es auch egal, jedenfalls was Mollys Haus betrifft.“
    „Molly?“, fragte Simon. „Ist das die Dame mit dem englischen Akzent? Mrs. Hazelwood, so hat sie sich bei uns vorgestellt.“ Bei Nennung dieses Namens verdrehte Reiser entnervt die Augen, jedoch ein Leuchten erhellte das Gesicht des alten Mannes.
    „Ja, Josefine

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