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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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einen Geldschein und hielt Reiser provokativ einen Zwanzig-Euro-Schein vor die Nase. „Ich hoffe, das reicht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, meine Herren.“
    Reiser, dem man seine aufwallende Wut nicht ansah, nahm den Geldschein, steckte ihn in seine Jackentasche und erwiderte mit spöttischer Stimme:
    „Ich werde es weiterleiten, es könnte allerdings etwas teurer werden, Herr Stein.“
    Simon schaltete sich ein:
    „Okay, Schluss mit dem Unsinn. Herr Stein, wir würden Sie gerne sprechen, es geht um den Mord an Herrn Christoph Stein. Er ist doch gewiss ein Verwandter von Ihnen? Haben Sie einen Moment Zeit? Und könnten wir das Gespräch in Ihrem Haus fortsetzen, hier auf der Straße wäre dies etwas unpassend.“
    Keine Regung oder Betroffenheit zeigte sich in Hubert Steins Gesicht, auch seine Stimme war fest und selbstsicher, als er sie bat, ins Haus zu kommen. Sie folgten Stein, der sein Auto durch das geöffnete Tor gefahren und vor der Haustür abstellt hatte. Als sie den Eingang erreichten, bemerkte Reiser eine dunkelrote Rose, die achtlos auf der untersten Stufe lag. Er bückte sich und hob sie auf.
    „Da hat jemand diese wunderschöne Rose verloren.“ Er atmete tief den Duft der Rose ein. Hubert Stein schaute irritiert, sagte aber nichts, sondern ging mit festen Schritten zur Haustür und schloss sie auf.
    „Kommen Sie, wir gehen in den Wintergarten.“ Er zeigte ihnen den Weg in den hellen freundlichen Raum. „Setzen Sie sich.“ Dies hörte sich eher wie ein Befehl als eine Bitte an. „Viktoria!“, schrie er plötzlich die Treppe hinauf, die von der Diele ins Obergeschoss führte. „Viktoria, bist du da?“ Er bekam keine Antwort.
    „Eben war sie noch da“, teilte ihm Reiser mit einem spöttischen Unterton mit und legte die Rose auf eine kleine Anrichte. „Sie wollte uns allerdings nicht ins Haus lassen. Wir nehmen an, dass es sich um Ihre Frau handelte.“
    Stein schaute Reiser mürrisch durch seine Brillengläser an. Er schien ihn nicht sonderlich zu mögen, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte, wie Simon amüsiert feststellte. Aber sie waren nicht hier, um einen Kleinkrieg zwischen zwei Machos auszufechten, sondern um die Tötung zweier junger Menschen aufzuklären.
    „Es ist schon in Ordnung. Wir müssen zurzeit noch nicht mit Ihrer Frau sprechen. Wir möchten uns erst einmal in Ruhe mit Ihnen unterhalten.“
    „Meine Frau muss im Bad sein. Annabell ist noch nicht zu Hause, ihr Auto stand nicht draußen. Also gehe ich davon aus, dass Sie mit meiner Frau gesprochen haben.“ Stein sprach in einem vorwurfsvollen Ton, so als ob er sich von aller Welt verlassen vorkommen würde. Er wirkte plötzlich nervös und machte keine Anstalten, sich zu setzen. Unruhig ging er hin und her. „Möchten Sie etwas trinken?“ Wieder lief er zur Treppe, um erneut nach seiner Frau zu rufen.
    „Ich bin in der Wanne, Hubert. Gibt es etwas Wichtiges?“ Frau Steins Stimme hallte gedämpft zu ihnen hinunter.
    „Die Polizei ist da!“, schrie Hubert Stein nach oben. „Sie wollen mit uns sprechen.“ Keine Antwort.
    Hubert seufzte, entschied sich aber nun, sich hinzusetzen und sich seinem Schicksal zu ergeben.
    „Herr Stein, wie gut kannten Sie Christoph Stein? Sie haben ja sicher schon von seiner Ermordung gehört?“ Simon wollte nun keine Zeit mehr vergeuden.
    Hubert dachte einen Moment nach, bevor er antwortete:
    „Er war mit mir verwandt, jedoch hatten wir eigentlich kaum Kontakt. Schon unsere Väter, sie waren Cousins, hatten wenig miteinander zu tun. Christophs Vater war immer neidisch, sie beneideten uns um unser Gasthaus und unseren Erfolg. Sie waren die Verlierer.“ In seiner Stimme schwang Verachtung. Reiser lehnte sich bequem in dem weichen Sessel zurück und schaute sich mit Interesse in dem luxuriösen Zimmer um . Die weitgeöffneten Fenster ermöglichten den freien Ausblick auf die großzügige parkähnliche Gartenanlage mit dem durchaus ansehnlichen Swimmingpool.
    Sein Blick wanderte zurück in den Wintergarten und blieb an verschiedenen Fotografien hängen, die in hübschen Goldbilderrahmen an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Aus der Entfernung konnte er nicht erkennen, um welche Personen es sich auf den Fotos handelte.
    „Erzählen Sie uns, wie das mit dem Haus ist, in dem Christoph Stein gewohnt hat.“ Seine Augen richteten sich wieder auf den Zeugen.
    „Was meinen Sie, was mit dem Haus ist?“ Misstrauen klang in seiner Stimme.
    „Es ist uns zu Ohren

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