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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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gekommen, dass Sie dieses Haus erwerben wollten, dass Christoph Stein hingegen, aus welchem Grund auch immer, ein Vorkaufsrecht hatte und dieses niemals an Sie abgetreten hätte.“
    „Wer hat Ihnen das erzählt?“ Nervös nestelte er in seiner Jeanstasche nach einer Zigarettenschachtel, fand sie und steckte sich mit fahrigen Händen eine Zigarette an. Tief atmete er den Rauch ein. „Das war bestimmt der verrückte Alte. Er erzählt jedem hier im Ort, was ich für ein böser Mensch sei. Ich sollte ihn anzeigen wegen Verleumdung.“ Ärgerlich runzelte er die Stirn.
    „Das tut hier nichts zur Sache, wer es uns erzählt hat. Wir ermitteln in alle Richtungen, Herr Stein, denn zwei junge Männer haben ihr Leben gelassen und wir sind hier, um herauszufinden, wer ihnen das angetan hat.“ Reiser erhob sich aus dem Sessel und bewegte sich langsam durch den Raum. Unsicher verfolgte Stein ihn mit seinen Augen.
    „Da hab ich nichts mit zu tun, das glauben Sie doch nicht allen Ernstes? Ich kannte den einen überhaupt nicht. Und warum sollte ich Christoph umbringen? Er hätte sowieso das Geld nicht gehabt. Soviel ich weiß, hatte er Schulden, er zockte gerne. Und bei der Bundeswehr verdiente er nun auch nicht gerade viel.“ Seine Augen suchten einen Aschenbecher, als er keinen fand, drückte er seine Zigarette in der Erde einer kleinen Primel aus. „Ich habe mir keine Sorgen gemacht, die Frist war abgelaufen für Christoph. Es gab keinen Grund, ihn zu ermorden.“
    Reiser stand jetzt unmittelbar vor den Fotografien an der Wand. Interessiert betrachtete er eine nach der anderen. Simon führte das Gespräch fort:
    „Sie sind ebenfalls der Initiator der Planung des erweiterten Gewerbegebietes am Gierather Wald. Den Stadtrat haben Sie schon überzeugen können von Ihren Plänen, während der Ermordete versucht hat, Ihnen bei diesem Vorhaben Steine in den Weg zu legen, indem er eine Bürgerinitiative gegründet hatte, die sich gegen das Abholzen des Waldes stark machen wollte. Ist das korrekt, Herr Stein?“
    „Ja, aber es ist alles wasserdicht. Sie können brüllen so laut sie wollen, die Verrückten. Die Stadt braucht das Geld. Sie verdienen gut am Verkauf ihrer Grundstücke und die Gewerbesteuern, die sie in Zukunft einnehmen, werden auch beträchtlich sein.“ Hubert Stein war in seinem Element. „Wir schaffen Arbeitsplätze und es ist ja nicht so, als ob hier rauchende Schlote entstehen würden. Leider kapieren es die Deppen einfach nicht.“
    „Er war Ihnen also im Weg, der Herr Stein?“ Reiser versuchte den Zeugen zu provozieren.
    „Er hat genervt, ja, das geb ich zu, trotzdem hatten wir alles im Griff. Ich habe Ihnen schon gesagt, ich habe ihn nicht umgebracht.“
    „Wo waren Sie am Samstag zwischen 8 und 12 Uhr?“
    „Na, hier, meine Frau kann das bezeugen. Ich schlafe oft lange, denn mein Arbeitstag geht bis 2 Uhr in der Nacht.“
    „Ihre Frau!“ Reiser machte eine kurze Pause. „Auf den Fotos dort, sind das Ihre Frau und Ihre Tochter?“
    Stein schaute überrascht in Richtung Fotos und zögerte kurz, bevor er antwortete.
    „Ja, das ist meine Frau Viktoria und meine Tochter Annabell. Warum wollen Sie das wissen?“
    Anstatt die Frage zu beantworten, schaute Reiser Simon an und sagte mit Nachdruck und Betonung:
    „Sie sind sehr hübsch, da sind Sie bestimmt sehr stolz?“
    Simon, neugierig geworden, erhob sich und sah sich die Fotografien aus der Nähe an.
    Na, das ist ja mal eine Überraschung , dachte er.
    „Kann ich nur bestätigen, Herr Stein, sehr hübsch.“
    „Ja, ja, aber Sie sind doch nicht hierhergekommen, um mir zu sagen, wie hübsch meine Frau oder meine Tochter sind. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Die Arbeit ruft.“ Stein erhob sich nun ebenfalls, um sie zur Tür zu begleiten.
    „In Ordnung, Herr Stein, wenn wir weitere Fragen haben, melden wir uns bei Ihnen, und geben Sie Ihrer Frau bitte unsere Karte. Es wäre nett, wenn Sie uns aufsuchen könnte, damit sie unter anderem Ihr Alibi bestätigen kann.“
    „Auf Wiedersehen.“
    Strahlender Sonnenschein erwartete sie, als sie das Haus verließen. Die Temperaturen waren derart angestiegen, dass Simon und Reiser schweißgebadet an ihrem Fahrzeug ankamen. Kein Wölkchen bedeckte den Himmel und für einen Spätsommertag war es sehr heiß.
    „Komm, lass uns in die Eisdiele fahren, ich brauch jetzt etwas Kühles.“ Reiser öffnete seine Wagentür und stöhnte laut, als die heiße, abgestandene Luft ihm entgegenströmte. Auch Simon

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