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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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bezahle auch für ein Jahr die Versicherung. Ist das ein Deal?“
    Ein heißer Deal sollte es werden, ahnte Sebastian, nachdem er Huberts Worten interessiert gelauscht hatte.
    „Jetzt weißt du auch, warum es eilt, Junge. Das Gewitter wird bald da sein. Wir wollen hoffen, dass es schon dunkel ist, wenn es losgeht. Du wirst wissen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Dann muss alles schnell gehen.“ Er reichte Sebastian eine Sporttasche. „Hier ist alles drin, was du brauchst. Tue genau das, was ich dir gesagt habe, dann kann nichts schiefgehen. Alles klar, Junge?“
    „Kein Problem, Hubert.“ Sebastian öffnete die Tasche und blickte hinein. „Wird sich ja nicht gerade jemand während eines Gewitters im Wald verirren.“ Sebastian erhob sich und blickte Hubert zerknirscht an. „Hättest du vielleicht einen Fuffi für mich? Ich bin im Moment etwas blank, ach ja und vielleicht schnell ein kühles Bier. Das wäre super.“
    Hubert zog die Augenbrauen in die Höhe, sagte aber nichts. Er ging hinter den Tresen, zapfte ein Kölsch und stellte es auf die Theke. Ohne ein weiteres Wort entnahm er der Kasse einen Fünfzig-Euro-Schein und hielt Sebastian das Geld hin.
    „Mach deine Aufgabe gut, Sebastian. Gute Leute kann ich immer gebrauchen.“
    Diesmal verließ Sebastian den Steinhof durch die Vordertür. Er wollte vermeiden, dass ihn seine Mutter entdeckte und womöglich noch aufhielt. Denn in der Ferne grollte leise, doch bedrohlich das angekündigte Gewitter.
    Vor Eichen sollst du weichen. Und die Weiden sollst du meiden. Zu den Fichten flieh mitnichten. Doch die Buchen musst du suchen!
    Erinnerungen an seine Kindheit wurden wach, als er an diese Worte dachte.

„ P st, sei leise.“ Annabell schloss vorsichtig die Hintertür des Fitness-Studios auf und zog Julian mit sanftem Druck hinter sich her, so als ob sie Angst hätte, er würde es sich in allerletzter Minute doch noch anders überlegen und ihr aberwitziges Vorhaben, ins BFit einzubrechen, aufgeben. Die Dunkelheit, die Stille und das beklemmende Gefühl, etwas Unrechtes zu tun, verursachten bei Julian Herzrasen und leichte Übelkeit. Er verspürte keine Angst, dennoch zitterte sein Körper vor lauter Anspannung und Aufregung. Das Licht der Taschenlampe flackerte unruhig. „Hier entlang“, flüsterte Annabell und Julian folgte ihr geduckt den Gang hinunter.
    Er musste kurzfristig den Verstand verloren haben, sich auf ein solch verrücktes und dazu noch verbotenes Abenteuer eingelassen zu haben, doch als Annabell ihm von ihrem Verdacht und ihren Beobachtungen erzählt hatte, war er Feuer und Flamme gewesen. War das vielleicht eine Spur? Eine Spur zum Mörder!
    Es war Annabells Vorschlag gewesen, ins Fitness-Studio einzubrechen, um sich Gewissheit zu verschaffen, bevor sie mit ihrem Verdacht zur Polizei gehen würden. Falls sie sich irrte, hatte sie gesagt, würde sie sich wenigstens nicht blamieren oder, was noch schlimmer wäre, ihren Job verlieren. Niemand würde wissen, dass sie beide hier gewesen waren. So hoffte Julian.
    Ein Geräusch am Ende des Ganges ließ sie aufschrecken. Annabell löschte instinktiv die Lampe und die plötzliche Finsternis umschloss sie wie ein riesiges schwarzes Tuch. Julian merkte, dass Annabell die Luft anhielt und wie erstarrt vor ihm stehen blieb. Sie horchten angestrengt, doch alles blieb still.
    Niemand außer ihnen war da. Annabell wartete noch einige Sekunden, dann knipste sie die Taschenlampe erneut an.
    „Wahrscheinlich der Kühlschrank“, murmelte sie, „er ist schon ziemlich alt und macht manchmal ganz komische Geräusche, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Komm, wir gehen weiter. Es ist nicht mehr weit.“
    „Wo, meinst du, bewahrt er das Zeug auf?“ Julians Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt. Er wollte diesen kleinen Ausflug so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    „Ich denke, in seinem Büro. Dort darf auch nie jemand rein, wenn er nicht da ist. Auch die Angestellten nicht. Ich glaube, dass er es dort irgendwo versteckt.“ Plötzlich ohne Vorwarnung drehte sich Annabell zu ihm um, der grelle Lichtstrahl der Taschenlampe streifte sein Gesicht und blendete seine Augen, sodass er nichts mehr sehen konnte.
    „He, was machst du denn da?“ Ärgerlich schnauzte er Annabell an.
    „Ich wollte nur schauen, ob bei dir alles okay ist. Sorry, das war dumm von mir.“ Julian hätte schwören können, dass sie dabei lächelte und ihn ganz gewaltig aufzog. „Du brauchst keine Angst zu

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