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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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schon ›Preston‹, ja?«
    »Ich kann meinen Ehemann doch schlecht Mr. Whiteway nennen.«
    »Nein, ich glaube auch, das kannst du nicht.«
    »Marco, was ist los? Worauf willst du hinaus?«
    »Ich frage mich nur, ob du mir weiter helfen wirst.«
    »Natürlich … aber was meinst du damit, wenn Preston etwas zustößt?«
    »Wie zum Beispiel, wenn Harry Frost, dein krankhaft eifersüchtiger Exehemann, deinen neuen Ehemann ermordet?«
    »Wie meinst du das?«
    Marco streckte eine Hand aus, schob den Ärmel ihrer Bluse hoch und entblößte die bandagierte Schusswunde in ihrem Unterarm. »Sieh dir das genau an, dann müsstest du eigentlich wissen, wie ich das meine. Es dürfte für dich nichts Neues sein.«
38
    Ein lärmender, bunter Wanderzirkus hatte seine Zelte nicht weit vom Dominguez Field, südlich von Los Angeles, aufgeschlagen und profitierte blendend von der Vergnügungssucht der Viertelmillion Zuschauer, die sich danach drängten, die Ankunft der letzten beiden Konkurrenten im Rennen um den Whiteway Cup zu bejubeln und sie am nächsten Morgen beim Start nach Fresno gebührend zu verabschieden.
    Eustace Weed war krank vor Angst vor dem drohenden Befehl, Isaac Bells Aeroplanbenzin zu kontaminieren, und so hatte er nicht die geringste Lust zu einem Jahrmarktsbesuch. Aber Mr. Bell bestand darauf, dass »Arbeit allein nicht glücklich macht«. Er untermauerte diese Feststellung mit fünf Dollar Taschengeld und dem strikten Befehl, alles bis auf den letzten Penny für die angebotenen Vergnügungen auszugeben. Ein Freund von Mr. Bell, ein junger Mann in Eustace’ Alter, der Dash hieß, sich schon eine ganze Zeit beim Renn-Tross aufhielt und seit Illinois eine Anzahl kleinerer Wetten auf das Rennen platzierte, begleitete Eustace vom Eisenbahndepot zum Kirmesplatz und meinte, dass sie sich später wieder treffen könnten, um gemeinsam zum Versorgungszug zurückzukehren.
    Eustace gewann einen Teddybären, indem er mit einem Baseballschläger mit erstaunlicher Zielsicherheit Milchflaschen aus Holz umhaute. Er überlegte, ob er ihn Daisy per Post schicken oder persönlich abliefern sollte – wobei er sich einredete, am Ende würde doch noch alles gut ausgehen –, als plötzlich der zahnlose alte Knacker, der ihm seinen Preis aushändigte, heiser flüsterte: »Es ist so weit, Eustace.«
    »Wie bitte?«
    »Morgen früh. Lass es kurz vor dem Start in Bells Benzintank fallen.«
    »Und wenn er mich dabei sieht?«
    »Mach’s beim Auftanken. Dann bemerkt er nichts.«
    »Aber er hat Augen wie ein Luchs. Er könnte das mitbekommen.«
    Der zahnlose alte Mann klopfte Eustace freundschaftlich auf die Schulter und sagte: »Hör mal, Eustace, ich weiß nicht, um was es geht, und ich will es auch nicht wissen. Ich weiß nur, dass der Kerl, der von mir verlangt hat, dir die Nachricht zu überbringen, von der übelsten Sorte ist. Daher rate ich dir, dass dieser Bell, wer immer das sein mag, dich am besten nicht dabei beobachtet.«
    In der Mitte des Jahrmarkts stand ein Riesenrad. Es sah aus, als sei es dreißig Meter hoch, und Eustace fragte sich, ob sie Daisy in Ruhe lassen würden, wenn er sich in das Riesenrad setzte, bis ganz nach oben mitfuhr und sich dann umbrachte, indem er aus der Kabine sprang. In diesem Moment tauchte Dash auf.
    »Was ist passiert? Hast du dein Geld verloren? Du siehst ja schlimm aus.«
    »Ich bin okay.«
    »Hey, du hast einen Teddybären gewonnen.«
    »Für mein Mädchen.«
    »Wie heißt sie?«
    »Daisy.«
    »Sag mal, wenn du sie heiratest, heißt sie ja Daisy Weed«, sagte Dash, als wäre ihm dieser Witz gerade erst eingefallen. Dann fragte er seinen neuen Bekannten, ob er Hunger habe, und bestand darauf, ihm eine Wurst und ein Bier zu spendieren, die Eustace jedoch wie eine Portion Sägemehl mit Essig schmeckten.
     
    Zwei Männer mit harten Gesichtszügen und verschleiertem Blick warteten vor dem Werkstattwagen des American Eagle Special auf Isaac Bell. Bekleidet waren sie mit Schlapphüten, Hemden mit schmuddeligen Kragen, Krawatten mit gelockerten Knoten und dunklen Straßenanzügen, die von Handfeuerwaffen ausgebeult wurden. Ein Mann trug einen Arm in einer Schlinge, die deutlich frischer und weißer war als sein Oberhemd. Das Gleiche galt für den Kopfverband seines Gefährten. Josephines Detektiv-Mechaniker musterten sie misstrauisch, was die Männer mit mürrischen Blicken quittierten.
    »Erinnern Sie sich noch an uns, Mr. Bell?«
    »Griggs und Bottomley. Sie sehen aus, als ob Sie mit einer

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