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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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stirbt.«
    »Ist dir klar, was Daisy Ramsey zustoßen wird, wenn du nicht tust, was von dir verlangt wird?«
    Eustace Weed konnte dem Mann nicht in die Augen sehen. Er starrte zu Boden. »Ja.«
    »Mehr brauche ich nicht zu sagen.«
    Eustace schwieg.
    »Verstehst du?«
    »Ich verstehe.«

37
    In Yuma, Arizona, tauchte an einem gewittrigen Morgen plötzlich »Texas« Walt Hatfield auf. Die Stadt lag am Ufer des erst kürzlich aufgestauten Colorado River. Auf der anderen Seite des breiten Wasserarms lag Kalifornien. Die Rennteilnehmer wollten unbedingt am Abend in Palm Springs sein. Doch in Kalifornien war die Gewittersaison in vollem Gange, und die Einheimischen rieten, ein paar Stunden zu warten, um das Risiko eines Blitzeinschlags und wolkenbruchartiger Regenmassen so weit wie möglich zu verringern. Die Flugmaschinen wurden mit Zeltplanen bedeckt und am Boden festgezurrt, während die Hilfszüge noch immer im Güterbahnhof standen.
    »Weiß Mr. Van Dorn, dass du hier bist?«, fragte Bell, der die Neigung des Texaners kannte, seine eigenen Regeln aufzustellen und mit Vorliebe allein zu arbeiten.
    »Der Chef hat mir befohlen, schnellstens hierherzukommen und persönlich Bericht zu erstatten.«
    »Hast du etwas über Frost?«
    Texas Walt schob seinen Stetson in den Nacken. »Hab seinen Thomas Flyer außerhalb von Tucson gefunden. Wie er damit so weit hatte fahren können, ist mir ein Rätsel. Aber weder von ihm noch von seinen Jungs war etwas zu sehen. Ich hatte die starke Vermutung, dass sie einen Zug genommen haben. Hab dann gestern erfahren, dass sie stilvoll gereist sind, nachdem sie im Limited einen Salon haben reservieren lassen.«
    »Wohin?«
    »Nach Kalifornien.«
    »Und warum hat dich Mr. Van Dorn hierhergeschickt?«
    Texas Walt grinste, dass die Zähne in seinem Gesicht, das von der Sonne sattelbraun geworden war, strahlend weiß blitzten. »Weil er jeden Grund dazu hatte. Isaac, alter Junge, warte ab, bis du siehst, wen ich mitgebracht habe.«
    »Es gibt nur zwei Männer, über deren Anblick ich mich freuen würde: Harry Frost. Oder Marco Celere, wiederauferstanden von den Toten.«
    »Verdammt! Du bist immer einen Schritt voraus. Woher zur Hölle wusstest du das?«
    »Was soll ich wissen?«
    »Ich habe Marco Celere mitgebracht.«
    »Lebendig?«
    »Verdammt lebendig sogar. Habe ihn von ein paar Southern-Pacific-Eisenbahncops gekriegt, mit denen ich befreundet bin. Sie haben einen Hobo erwischt, als er von einem Güterzug absprang, wie ein Wilder herumfluchte und behauptete, er gehöre zum Renn-Tross. Er schwor, Josephine persönlich zu kennen, und wollte sofort mit den Van-Dorn-Detektiven sprechen, die sie bewachen. Da diese Information nicht in der Zeitung gestanden hatte, schenkten ihm die Jungs genug Glauben, um mir ein Telegramm zu schicken.«
    »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn sofort in die Kantine gebracht. Der Mann steht kurz vor dem Verhungern.«
    Isaac Bell stürmte in den Küchenwagen und erblickte einen ramponiert aussehenden Fremden, der mit einer Gabel einen Teller mit Rührei und Speck leerte und sich mit der anderen Hand Brot in den Mund stopfte. Er hatte fettiges schwarzes Haar, das von einer großen geröteten Narbe geteilt wurde, die sich von seiner Stirn ausgehend über den ganzen Schädel erstreckte. Außerdem hatte er eine weitere rote Narbe am Oberarm und besonders helle Augen.
    »Sind Sie Marco Celere?«
    »So lautet mein Name, Sir«, erwiderte er mit etwas stärkerem italienischem Akzent als Danielle Di Vecchios. Allerdings war er nicht so schwer verständlich, wie Bell auf Grund von Josephines Schilderung angenommen hatte. »Wo ist Josephine?«
    »Wo sind Sie gewesen?«
    Celere lächelte. »Ich wünschte, ich könnte diese Frage beantworten.«
    »Sie werden darauf antworten müssen, ehe ich Sie auch nur auf eine Meile an Josephine heranlasse. Wer sind Sie?«
    »Ich bin Marco Celere. Vor zwei Wochen bin ich in Kanada aufgewacht. Ich hatte keine Ahnung, wer ich war oder wie ich dorthin hatte kommen können. Dann, nach und nach, kehrte mein Gedächtnis wieder zurück. In winzigen Bruchstücken. Am Anfang nur tröpfchenweise, später wurde es zu einer breiten Flut. Zuerst erinnerte ich mich an meine Aeroplane. Dann sah ich einen Zeitungsbericht über das Luftrennen, den Whiteway Cup. An diesem Rennen, so habe ich gelesen, bin ich nicht nur mit einer, sondern mit zwei Flugmaschinen beteiligt, und zwar mit meinem schweren Doppeldecker und meinem schnellen Eindecker. Und plötzlich ist alles

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