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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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berühmten dunkelgrünen Southern Pacific Special des Präsidenten der Bahnlinie, Osgood Hennessy. Also waren auch Archie und Lillian mit Danielle Di Vecchio eingetroffen.
    Er holte auf.
    Er war schon weit über der Bucht, als Celere das gegenüberliegende Ufer noch nicht überquert hatte.
    Bell zog das Gewehr aus dem Fußraum der Kanzel und ließ es auf der Drehlafette einrasten. Hochgeschwindigkeitsgeschosse, die Celere laut knisternd um die Ohren flogen, sollten ihn eigentlich eher an Flucht als daran denken lassen, eine Bombe abzuwerfen, was während eines dichten Bleihagels ohnehin eine mühsame Angelegenheit wäre.
    Als Bell jedoch den Eindecker mit seinem starken Fernglas fand, ereilte ihn ein heftiger Schock.
    Nun wusste er, weshalb Celere auch die Eiszangen hatte mitgehen lassen. Er hatte in der Hektik der Ereignisse völlig vergessen, dass Celere trotz seiner diversen Mängel ein verdammt cleverer Techniker und Flugmaschinenexperte war. So wäre es überhaupt nicht mühsam, das Dynamit einfach abzuwerfen, denn dann brauchte er es nicht umständlich aus der Kanzel herauszuwuchten.
    Alle vier Dynamitkisten hingen am Eindecker direkt unter Celere, wo sich die zweihundert Pfund genau unterhalb des Schwertpunkts der Flugmaschine befanden – und gehalten wurden die Kisten von Eiszangen, mit denen gewöhnlich Eisblöcke auf Lastwagen geladen wurden. Bell konnte ein Seil erkennen, das die Griffe der Eiszangen miteinander verband und zur Führerkanzel gespannt war, in der Celere saß.
    Um das Dynamit abzuwerfen, brauchte er lediglich den Schalter für die elektrischen Sprengkapseln umzulegen und kräftig an dem Seil zu ziehen.
    Bell ließ das Fernglas fallen und zielte probeweise mit der Remington Autoloader. Die Entfernung war noch zu groß. Aber mittlerweile überflog Celere den Wald von Segelmasten, die den Hafen markierten. Damit war er nicht mehr als zehn Minuten von Whiteways Verwaltungszentrale in der Market Street entfernt. Bell drückte die Nase der Eagle tiefer hinab und steigerte seine Fluggeschwindigkeit ein wenig. Das veränderte die Lage gründlich. Jetzt überquerte auch er den Hafenkai, und Celere geriet in Schussweite. Allerdings flog er nun höher als Bell, der so weit gesunken war, dass die Kufen seiner Maschine fast schon die Dächer der höheren Gebäude berührten.
    Vor ihnen ragte das Inquirer Building in den Himmel. Es war größer als alle anderen Bauten in seiner Umgebung, und auf seiner Spitze wehte das gelbe Rennbanner. Bell justierte sein Höhenruder, stieg höher und sah plötzlich Celeres Flugmaschine im Zielfernrohr seiner Bordwaffe. Gerade als Bell abdrücken wollte, gewahrte er ein Glitzern auf der Terrasse von Whiteways Penthouse-Büro. Bell blickte schnell durch das Fernglas.
    Vor Celeres mit Dynamit beladenem Eindecker und genau in seiner Feuerlinie kurbelten Männer an Kameras. Dirigiert wurden sie von einer großen schlanken Frau in einer weißen Leinenweste. Das blonde Haar hatte sie hochgesteckt, um überprüfen zu können, was die Kameraleute durch die Optiken ihrer Filmapparate sahen. Marion hatte also entschieden, die letzte Phase des Rennens vom Dach des Inquirer Building aufzunehmen, das die Aviatoren vor ihrer endgültigen Landung auf dem Presidio ein Mal umkreisen mussten.
    Bell legte die Maschine scharf nach rechts, um sein Schussfeld zu verändern. Celere flog geradewegs auf das Gebäude zu. Er war nur dreißig Meter höher als Bell und näherte sich zügig seinem Ziel, als Bell erkennen konnte, wie er nach dem Seil griff, das die Eiszangen öffnen würde.
    Bell konnte keinen gezielten Schuss auf Celere abfeuern, ohne Marion zu gefährden.
    Aber wenn er nicht schoss, dann würde Celere seine Bombe abwerfen.
    Bell riss seine Maschine nach links. Die Tragflächen rasselten, und die Streben ächzten gepeinigt. Der Motor kreischte, während sich der Propeller in die aufgewühlte Luft fraß. Bell scherte von Celeres Kurs weg, um in einen günstigeren Schusswinkel zu gelangen. Die Entfernung wuchs rasend schnell. Er hatte nicht mehr als eine Sekunde Zeit, um zu feuern. Die Waffe bockte. Marco Celere zog den Kopf ein, schaute sich gehetzt um und gewahrte zu seiner Verwunderung Bells Eagle, die gerade eine enge Kurve flog und zu ihm zurückkam.
    Er packte das Seil, das die Bombe freigeben sollte. Aber es war schon zu spät. Seine Maschine hatte das Inquirer Building längst passiert. Also drehte er ein, um einen neuen Anflug zu starten.
    »Nicht mit mir«, sagte Isaac

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