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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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veranlasste sie, sofort und gleichzeitig anzugreifen.
    Sie kamen von beiden Seiten auf den hochgewachsenen Detektiv zu. Dabei hatten sie die Hackenstiele in perfekter Angriffshaltung erhoben, die Ellbogen dicht an den Oberkörper gedrückt, um dem Gegner keine Lücke zu bieten, und vertrauten darauf, mit den dicken Hickoryknüppeln aus dem Handgelenk hart genug zuschlagen zu können, um damit Knochen zu brechen.
    Ihre Attacke engte Sammys Schussfeld für einen Moment ein.
    Bell sorgte dafür, dass es so blieb, indem er einen gleitenden Schritt zur Seite machte. Als Sammy Spillane ihn wieder sehen konnte, lag Isaac Bells weißer Hut im Gras, und der zweischüssige .44er Derringer, den der Detektiv aus der Hutkrone gefischt hatte, zielte genau in sein Gesicht. Sammy schwang den Revolver zu Bell herum. Bell schoss zuerst, und der Chicagoer Gangster ließ die Pistole fallen und kippte vom Fass herunter.
    Seine Söhne unterbrachen ihren Sturmlauf, überrascht von dem Schuss und dem Anblick ihres Vaters, der sich auf dem Boden krümmte, seinen rechten Arm umklammerte und vor Schmerzen stöhnte.
    »Jungs«, sagte Bell zu ihnen, »euer alter Herr hat sich entschlossen, diesen Tanz hier auszulassen. Warum lasst ihr das Brennholz nicht fallen, ehe ihr euch noch richtig wehtut?«
    Sie trennten sich und gingen zueinander auf Distanz. Zwischen ihnen klaffte eine Lücke von vier bis fünf Metern, aber bis zu Bell waren es jeweils nur höchstens zwei Meter. Für die Hackenstiele war das kein nennenswertes Hindernis.
    »Sie haben nur noch einen Schuss übrig, Mr. Detective«, stellte der Größere der beiden fest. »Was werden Sie damit tun?«
    Bell hob seinen Hut vom Erdboden auf, setzte ihn auf und zielte auf einen Punkt zwischen den beiden jungen Männern. »Ich hatte für mich entschieden, deinem Bruder ins Knie zu schießen, und mir gedacht, dass er dann den Hackenstiel für den Rest seines Lebens als Krücke benutzen kann. Jetzt lasse ich mir das Ganze jedoch noch mal durch den Kopf gehen und frage mich, ob ich nicht lieber dich aufs Korn nehmen soll.« Der Pistolenlauf wanderte von einem zum anderen und kam dann wieder zwischen ihnen zur Ruhe.
    »Wenn Sie ihn erschießen, haben Sie mich am Hals«, warnte der Kleinere.
    »Das Gleiche gilt für mich«, sagte der Größere und fügte mit einem rauen Lachen hinzu: »Wie mexikanisches Patt. Außer dass hier der beim Mexikaner fehlt – Daddy, bist du okay?«
    »Nein, verdammt«, stöhnte Sammy. »Ich wurde in den Arm geschossen. Töte ihn, ehe er dir den dämlichen Schädel wegbläst! Tötet ihn, ihr beide zusammen. Knüppel und Kugel! Sofort! «
    Sammy Spillanes Söhne griffen an.
    Bell fällte den ersten mit der letzten Kugel und wechselte abrupt die Position, um den Hackenstiel des Bruders an seinem Gesicht vorbeipfeifen zu lassen. Der Schwung des jungen Spillane brachte ihn aus dem Gleichgewicht, und Bell zog den Derringer über seinen Nacken, als er an ihm vorbeistolperte.
    Hinter sich spürte er eine Bewegung.
    Zu spät. Sammy Spillane hatte sich den Hackenstiel geschnappt, den der Sohn, auf den Bell geschossen hatte, fallen ließ. Immer noch auf dem Boden liegend, holte er mit dem unversehrten Arm aus und schlug zu.
    Der Hartholzknüppel krachte in Bells Kniekehle. Der Schmerz war zwar nicht so schlimm, aber sein Bein gab nach, als ob sich sämtliche Sehnen und Bänder in Makkaroni verwandelt hätten. Er sank nach hinten und prallte so hart auf den Rücken, dass sämtliche Luft aus seiner Lunge gepresst wurde.
    Für eine halbe Ewigkeit konnte Bell weder etwas sehen noch atmen noch sich bewegen. Ein Schatten legte sich auf ihn. Er blinzelte mit einem Auge und versuchte etwas zu erkennen. Als seine Umgebung klarer wurde, bemerkte er, dass Spillanes kleinerer Sohn breitbeinig über ihm stand, den Hackenstiel mit beiden Händen gepackt hatte und damit ausholte. Das dicke Ende des Stiels blendete für Bell ein Stück des Himmels aus. Er sah, wie sich der Körper des Mannes spannte, um jedes Quäntchen Kraft in diesen einen abwärts gerichteten Schlag zu legen.
    Bell wusste, dass seine einzige Hoffnung die Automatik im Schulterhalfter unter seiner Jacke war, aber er konnte sich noch immer nicht rühren. Der Hackenstiel würde jeden Moment seinen Schädel treffen.
    Plötzlich, durch einen Adrenalinstoß in Schwung gebracht, fand Bell genug Kraft, um in seine Jacke zu greifen. Als er bemerkte, dass er sich wieder bewegen konnte, änderte er sofort seine Taktik und trat dem Mann

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