Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
Vom Netzwerk:
des Innenfelds zu, wo die Maschinen starteten. Joe Mudds solider Doppeldecker war aufgestiegen, während Bell Platows Erklärungen gelauscht hatte, und machte nun Anstalten, noch vor dem gelben Eindecker zu landen. Während sich Josephine in eine weite Kurve legte, um ihm den Vortritt zu lassen, sank der rote Doppeldecker der Grasnarbe entgegen und rollte etwa noch einhundert Meter weit, ehe er stehen blieb.
    Josephines Maschine kam in einem erheblich steileren Winkel und mit viel mehr Geschwindigkeit herunter. Sie war so schnell unterwegs, dass es schien, als hätte sie irgendwie die Kontrolle über den Landevorgang verloren und fiele regelrecht vom Himmel.

7
    Gespräche verstummten.
    Männer legten ihr Werkzeug beiseite und verfolgten das Geschehen.
    Das gelbe Flugzeug war kurz davor, auf die Wiese zu stürzen, als Josephine den Knüppel zurückzog, der kleine Klappen auf der Rückseite der Tragflächen und am Höhenruder des Hecks aufstellte. Die Nase des Luftfahrzeugs kam hoch, die Maschine wurde langsamer, hüpfte einmal kurz von der Grasnarbe hoch und rollte daraufhin gemütlich aus.
    Für einen Moment herrschte gebannte Stille. Dann begannen von einem Ende des Innenfelds zum anderen Mechaniker und Piloten über ihr Kunststück zu pfeifen, zu klatschen und zu jubeln, denn es war klar, dass sie ganz genau so gelandet war, wie sie es beabsichtigt hatte, und dass sie auf ihre Fähigkeit vertraute, der Schwerkraft eine lange Nase zu machen.
    Und als die zierliche, von Kopf bis Fuß in Weiß gekleidete Gestalt aus ihrem Abteil hinter der Tragfläche kletterte, brachen die Zuschauer auf der Tribüne in donnernden Applaus aus. Sie winkte den Menschenmassen zu und lächelte strahlend in die Runde.
    »Gut gemacht!«, lobte Isaac Bell. »Preston Whiteway mag hinsichtlich seiner persönlichen Angelegenheiten ein Idiot sein, aber einen Sieger erkennt er auf Anhieb.«
    Er ging zu der gelben Maschine hinüber und überholte dabei seinen langbeinigen Freund Archie. Ein stämmiger, als Mechaniker verkleideter Detektiv versperrte ihm den Weg. »Wohin wollen Sie, Mister?«
    »Ich bin Van-Dorn-Chefermittler Isaac Bell.«
    Der Mann machte ihm Platz, beobachtete ihn jedoch weiterhin wachsam. »Tut mir leid, ich hatte Sie nicht erkannt, Mr. Bell. Tom LaGuardia von der Außenstelle Saint Louis. Ich wurde gerade erst hierher versetzt. Ich hab Sie mit Mr. Abbott reden sehen. Eigentlich hätte ich daraus schließen müssen, dass Sie sauber sind.«
    »Sie haben alles richtig gemacht. Lassen Sie sich niemals von Annahmen leiten, wenn das Leben Ihres Klienten bedroht ist. Sollten Sie einmal die falsche Person anhalten, können Sie sich immer noch entschuldigen. Wenn Sie die richtige Person aber nicht anhalten, können Sie einen toten Klienten nicht mehr um Verzeihung bitten.«
    Archie kam heran. »Gute Arbeit, Tom. Ich bürge für ihn.«
    Bell steuerte bereits auf Josephine zu. Sie war schon auf einen Holm gestiegen, der die Räder des Fahrwerks miteinander verband, um sich in den Motorraum zu beugen und den Vergaser mit einem Schraubenzieher zu justieren.
    Bell sagte: »Diese kleinen Anhängsel an der Rückseite Ihrer Tragflächen verleihen Ihnen offenbar hervorragende Kontrolle über den Apparat.«
    Sie blickte mit lebhaft funkelnden Augen auf ihn herab. Walnussbraun, bemerkte Bell, im Sonnenlicht außerdem mit einem grau-grünen Schimmer. »Sie werden alettoni genannt. Das ist Italienisch und heißt ›kleine Flügel‹.«
    »Haben Sie den Sinkflug Ihres Luftfahrzeugs abgebremst, indem Sie die Oberfläche der Flügel vergrößerten?«
    Während sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Vergaser zuwandte, antwortete sie: »Sie haben mehr Luft umgeleitet.«
    »Sind alettoni besser als die Verwindungstechnik?«
    »Dessen bin ich mir noch nicht ganz sicher«, sagte sie. »Sie tun nicht immer das, was ich von ihnen will. Manchmal wirken sie wie Bremsen und lassen mich langsamer werden, anstatt mich in die Waagerechte zu bringen.«
    »Können sie nicht entsprechend justiert werden?«
    »Der Mann, der sie erfunden hat, ist tot. Daher müssen wir ohne seine Hilfe damit herumexperimentieren.« Sie nahm eine letzte Feineinstellung vor, verstaute den Schraubenzieher in einer Gesäßtasche, sprang auf die Grasnarbe herab und streckte die behandschuhte Hand aus. »Ich bin übrigens Josephine. Und wer sind Sie?«
    »Entschuldigung, ich hätte mich sofort vorstellen sollen. Ich heiße Isaac Bell. Ich bin der Chefermittler von Van Dorn.«
    »Meine mutigen

Weitere Kostenlose Bücher