Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
Vom Netzwerk:
schon angerufen. Als der Pförtner - es war wieder derselbe - ihn bat zu warten, da er ihn mit Mister Barber verbinden wolle, konnte er es kaum glauben. Sein Herz
schlug hart
und unregelmäßig .
    „ Hallo?” , meldete sich die Stimme.
    “ Andrew Barber?” ,, fragte er.
    „ Ja? ”, kam es zögernd.
    „ Ich habe einen Job für Sie.”
    „
Ja
...” Die Stimme klang argwöhnisch.
    „ Man hat mir gesagt, Sie seien der Beste.”
    „ Wer?”
    „ Leke.”
    Kurzes
Schweigen, dann
s agte Barber: „ Ich treffe mich nicht mit jedem.

    Wie gut er diese Stimme kannte!
    „ Auch ich treffe mich nicht mit jedem. Kennen Sie das ‚Dalmatia‘? Das Restaurant in der Turbot Street?”
    „ Ich werde es finden”, erwiderte Barber.
    „ Heute um dreiundzwanzig Uhr. Ich sitze an der Bar.” Als er auflegte, breitete sich eine
tiefe
Ruhe in ihm aus. Er sah auf die Armbanduhr. Sechzehn Uhr elf. Um dreiundzwanzig Uhr war es dunkel, dann waren weniger Menschen unterwegs.
    Ein kleiner Junge stolperte und fiel ihm vor die Füße. Reflexartig bückte er sich und half ihm aufzustehen. Der Junge rannte davon. Er blickte ihm nach. Doch schon löste sich das Bild wieder auf, zersetzte sich, als hätte man Salzsäure darüber gegossen. Übrig blieb ein unbestimmter Schmerz, dann verschwand auch der. Nur noch ein paar Stunden bis dreiundzwanzig Uhr. Er umfasste den Stein an der Silberhalskette, als könnte der ihn retten.

17
    „ Wie konntest du nur so etwas erlauben? ” Die Worte rissen Shane aus dem dumpfen Mittagsschlaf. Im knappen Bikini stand Kim vor seinem Liegestuhl unter dem Sonnenschirm am Pool, die Arme in die Hüften gestemmt.
    „ Ein junges Mädchen
verbringt ihre Ferien
am Great Barrier Reef
.
W
orum
sie
alle beneiden. Doch anstatt sich mit Gleichaltrigen am Strand zu vergnügen, Tennis zu spielen und tauchen zu gehen, spielt es für diesen Flimms die Bürohilfe!
Das w
a
r doch bestimmt eine deiner Ideen
!” Kims
Augen blitzen. Sie war wütend.
„ Ich verlange, dass du sie abholst. Sofort !”
    Er hätte in Brisbane bleiben, seine freien Tage in seinem Apartment verbringen, sich
im Breakfast Creek zum Steak und Bier mit seinen Kumpel
n
treffen und hin und wieder ein Date mit E liz a arrangieren sollen. Stattdessen hörte er sich Vorhaltungen einer Frau an, von der er seit acht Jahren geschieden war. Shane, dann hau doch mal auf den Tisch! Das hätte Al Marlowe ihm geraten und Jack wahrscheinlich auch. Aber gegen Kim war er noch nie angekommen. Sie hatte einfach immer die besseren Argumente – oder tat so.
    Er brachte noch ein müdes „Es war ihre Idee und Wenn es ihr doch Spaß macht!“ hervor, doch Kim hörte schon nicht mehr zu. Da er keinen Streit wollte machte er sich also auf.

    Er war kaum in Flimms‘ Büro eingetroffen, als ein Po lizist , auf dessen Namensschild Detective Sergeant Martin Butler stand, hereinkam und Shane aus dunkel geränderten Augen mürrisch ansah. Er war blass, fast grau, wie ein Kettenraucher. Und s ein brünettes, leicht gewelltes Haar
hätte mal
wieder einen Haarschnitt vertragen
.
    „ Sind Sie Detective Shane O’Connor?”, fragte er mit dünner Stimme. „Sie kommen gerade rechtzeitig. Detective Sergeant Al Marlowe aus dem Headquarter s hat schon zweimal angerufen. Er ist am Apparat.”
    „Geben Sie ihn mir!“
    „Shane, verflucht noch mal, hast du kein Telefon oder was?“, blaffte ihm ein ärgerlicher Marlowe entgegen.
    „Ich hab’s abgeschaltet, Al. Ich bin im Urlaub!“
    Eigentlich hatte er es abgeschaltet, um nicht in Versuchung zu geraten, sich bei Jack nach den Ermittlungen zu erkundigen.
    Al brummte etwas und sagte: „Ich sag’s dir nicht gern, glaub mir, aber ... du musst zurückkommen.“
    Jack war mit einem Skateboardfahrer zusammengeprallt. „ Er hat das Schlüsselbein und ein paar Rippen gebrochen und liegt im Krankenhaus.”
    „Was ist mit der Verstärkung aus Maryborough?“
    „ Detective Thompson hat doch noch keine Ahnung von unserer Arbeit, Shane!“ Al
machte eine kurze Pause
, „W enn du schon heute hier runterkommst, kannst du sogar noch zu Flinders Geburtstags
party
ins Breakfast Creek .”
    „Das ist nicht dein Ernst, Al.“
    „Mein voller.“
    Er hatte gerade aufgelegt als Flimms mit Pam ins Büro kam. „He, Dad! Es ist total toll hier! Wir haben gerade Fingerabdrücke genommen und einen Irisscan gemacht. Morgen erklärt mir Rich das Programm für Phantombilder und dann krieg ich noch Schießunterricht ...“
    „Pam, Richard

Weitere Kostenlose Bücher