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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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hat sicher eine Menge zu tun ...“
    Flimms lächelte. „Ist schon okay, Shane, wenn sie so weiter macht, stelle ich sie glattweg ein!“
    Pam strahlte und umarmte Shane stürmisch . „Ich find’s ech
t
super hier, Dad! Es ist so toll, dass du da bist!“
    Prima, dachte er, ganz prima die ganze Situation.
    Und wie soll er ihr erklären, dass er noch heute weg muss? Und wie soll er es Kim erklären?

    Zurück im Motel
funkelte
Kim
ihn an.
    „I ch hätte es mir ja denken können! Nicht einmal eine Woche kannst du Pam zuliebe hier mit ihr verbringen! Aber d ie Welt geht ja unter, wenn Detective Shane O’Connor mal nicht ermittelt!” Sie stand im Badezimmer und wollte gerade ihr Haar trocknen. Pam hatte sich
vor dem Fernseher
verkrochen.
    „Es war nicht meine Entscheidung, Kim! Es ist ein Notfall!“, versuchte er es möglichst sachlich.
    „Bei dir gibt’s immer nur Notfälle, Shane! Weißt du was, Shane?” Kims schmale Mandelaugen wurden zu Schlitzen. „Mir ist es im Grunde egal, ob du gehst oder bleibst. Aber Pamela hat sich so auf den gemeinsamen Urlaub gefreut! Sie hat wochenlang von nichts anderem mehr gesprochen! Sie hebt dich in den Himmel! Aber für dich zählt immer nur die Arbeit! So war es doch schon immer! Soll ich dir was sagen?“ Er hätte sich am liebsten umgedreht, aber dann würde sie völlig ausrasten und das wollte er Pam ersparen. Also blieb er einfach stehen und wartete. Sie holte Luft und sagte:
    „ Du warst und bleibst die größte Enttäuschung meines Lebens. Und für Pamela ist das noch viel schlimmer. Ich bin schließlich eine erwachsene Frau, meine Wunden sind schon vernarbt, ich bin unempfindlich geworden. Aber Pamela ...!” Sie ließ den Föhn aufjaulen. Er verzichtete auf eine Erwiderung. Warum sollte er sie auch noch verletzen? Sie hing
en wahrscheinlich
an einer Illusion, wollten etwas wiederfinden, das längst verloren war: ein harmonisches Familienleben. Pamela ließ sich gar nicht mehr blicken als er sich verabschieden wollte. Er rief Flimms an und bat ihn, Pam noch mal für den folgenden Tag ins Büro einzuladen.

    Erst a ls die Flugzeugturbinen brummten , fielen die Schuldgefühle von ihm ab. Die Maschine hob ab und stieg schnell in eine diffuse Wolkenschicht. Vom Türkis des Korallenmeers war nichts mehr zu sehen.

18
    Von ihrem Platz am Tisch konnte Annabel, an Greg vorbei und zwischen Palmen hindurch, auf den jetzt in der Dunkelheit liegenden Korallensandstrand sehen, der sich sichelförmig zwischen zwei Felsen erstreckte. Das Meer schimmerte silbrig, der Wind rauschte in den von Scheinwerfern angestrahlten Wipfeln der Palmen
.
J
eden Moment erwartete man, dass eine der Kokosnüsse, die unter den Blätterwedeln hingen, herunterfiele. Greg hatte sie gefragt, ob es sie störe, wenn sie zum Essen ins Coral Beach Resort gingen
.
    Sie hatte geantwortet, es störe sie nicht. Die Erinnerung an den tragischen Vorfall stieg sowieso ständig in ihr hoch, also konnte sie auch ruhig in Leonard Griffiths’ und Pete de Vries’ Restaurant essen gehen. Als am Nachmittag die Quicksilver Explorer in den Hafen von Port Douglas eingelaufen war, alle Passagiere fünfmal durchgezählt waren, hatte sie insgeheim gehofft, Steve am Hafen wiederzusehen. Aber da hatte nur Greg gewartet.

    Vor ihr stand ein Glas mit goldfarbenem Champagner und einer Erdbeere , die auf den Kohlensäurebläschen tanzte. Greg trank Gin Tonic. Sie saßen auf der überdachten und windgeschützten Restauranv eranda am Strand. Auf den Tischen flackerten Windlichter, durch die Unterwasserscheinwerfer strahlte der Pool milchig blau wie ein Mondstein, Barmusik klang zu ihnen herüber. Der Kellner in der langen weißen Schürze war nicht nur außerordentlich
gutaussehend
, sondern auch sehr aufmerksam und zuvorkommend, und die Gäste, Männer und Frauen, befanden sich offenbar alle in einer recht romantischen Stimmung. Nichts erinnerte an Pete de Vries’ tragischen Tod.
    Greg studierte die Karte. Er hatte die Beine von sich gestreckt und lächelte . Selbstzufrieden, ging es Annabel durch den Kopf.
    „Ich genieße es, mit dir auszugehen, Annabel ”, sagte er. „Und es gibt eine Neuigkeit!“
    „Ja?“ Sie war mit ihren Gedanken überall – nur nicht bei Greg, sie wusste, das war nicht okay.
    „Ja!
Die
Uni in Cairns
hat mir
ein weiteres Seminar angeboten! ”
    „ Das freut mich für dich! Weißt du schon, was du als Vorspeise nimmst?”
    „ Ja,
die gebackenen Austern
. Aber w as ich sagen wollte,

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