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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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seiner Jacke. „ Was kostet das?”
    „ Nichts.”
    „Danke. Ich wohne nicht weit. Ich gehe zu Fuß, das wird mir gut tun.” Er rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab.
    „ Okay, aber gehen Sie langsam. Wollen Sie nicht doch lieber ein Taxi nehmen?”
    „ Nein, danke, ich gehe zu Fuß.”
    Da fiel der Blick des Arztes auf das Küchenmesser, das auf dem kleinen Schreibtisch an der Wand lag. „ Ach ja, was wollten Sie denn damit? Doch hoffentlich niemanden erstechen?” Das unbeschwerte Lachen des Arztes hallte noch in seinen Ohren, als er wieder im Freien stand. Er griff in die Hosentasche, tastete nach seinem Autoschlüssel und hielt einen Zweig Rosmarin in der Hand.

36
    Nach
Sally
Barbers Besuch konzentrierten sich die Ermittlungen darauf, Kathy Fisher, die Freundin des vermeintlichen Andrew Barber, noch einmal zu dessen Identität zu befragen
,
Hinweisen auf den unbekannten mutmaßlichen Mörder nachzugehen, Spuren des echten Andrew Barber aufzutun
,
Berichte zu verfassen und die Telefonnummern, die auf den
Abr
echnungen des Ermordeten ausgedruckt waren, zu überprüfen. Weder eine Autovermietungsfirma noch irgendjemand sonst hatte sich auf Grund des Phantombildes des bärtigen Unbekannten gemeldet.
    Die Nachtschicht
wurde von
Tom McGregor und Spencer Dew
übernommen
.
Auf
allen lastete die Sorge, es könnte sich ein weiterer Mord ereignen.
    Shane schaute auf dem Nachhauseweg in Ron Schusters Werkstatt vorbei. Er hatte eine Verbindung zu den beiden Ermordeten gehabt. Vielleicht brachte er die Ermittlungen weiter, sofern er nicht selbst bereits Opfer geworden war.
    Zwanzig Minuten nachdem Shane das Büro verlassen hatte, stellte er seinen Wagen neben einem Bootsanhänger auf dem Parkplatz von Ron’s Garage, in einer Seitenstraße der Wickham Terrace, ab. Aus der überdachten Werkstatt hörte er klopfende Geräusche. Ein stämmiger Mechaniker in einem Overall, dessen ursprüngliche Farbe nicht mehr festzustellen war, stand unter einem hochgebockten Auto und klopfte am Auspuff herum . Das Öl in seinem Gesicht konnte unmöglich von einem einzigen Arbeitstag stammen. Er streifte Shane mit einem
hektischen
Blick und klopfte weiter.
    „I ch will zu Ron!”, rief Shane, doch der Mann reagierte nicht. „ Ich will z u Ron, wo ist er?”
    Der Mechaniker schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern.
    „ Guten Tag, Sir, kann ich Ihnen helfen?”
    Shane drehte sich in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war. Ein Mann in Latzhose - ein Träger war ihm über die Schulter gerutscht - stand breitbeinig vor ihm. Shane zeigte ihm seinen Ausweis. Der Mann deutete auf den Mechaniker . „ Der kann Ihnen nicht antworten. Ron ist für ein paar Tage verreist.”
    „
Und
wer sind Sie?”
    „ Harry Jaspers. Ich bin hier angestellt.”
    „ Und wohin ist Ron gereist?”
    Der Mann zögerte einen Moment, dann wies er mit einer knappen Be wegung des Kopfes nach rechts. „ Kommen Sie.”
    Der Teil der Werkstatt, in den Harry Jaspers Shane führte, war fast klinisch sauber, wie ein OP, ausgestattet m it Computern, Monitoren und Messgeräten mit Lampen und Schaltern.
    „ Hat er all das von der Versicherungssumme für die in die Luft gegangene Werkstatt bezahlt?”, fragte Shane, als er sich umblickte.
    „ Weshalb kommen Sie, Detective?”, Jaspers
Ton war
brüsk.
    „ Wo finde ich Ron Schuster?”
    Jaspers wog ab, ob er sich kooperativ zeigen sollte. „ Ron hat Angst gekriegt, nachdem dieser Mord passiert ist.” Er zündete sich eine Zigarette an.
    „ Wieso? Was hat er damit zu tun?”
    Harry
zog an seiner Zigarette.
„ Er sagte: ‚Harry, ich hab keine Ahnung, was da gerade passiert. Ich will nur nicht irgendwo hineingezogen werden. Ich hab vor, noch ein paar Jährchen zu leben. Ich hau für einige Tage ab, bis sich die Dinge geklärt haben.‘”
    „ Und Sie wissen natürlich nicht, wo er sich aufhält?”
    Jaspers schüttelte den Kopf. „ Nee, wirklich nicht. Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht verraten. Wenn ich einem mein Wort gebe, dann halte ich es auch.”
    „ Ich könnte Ihnen einen Strick daraus drehen.”
    Jas pers hob die Schultern. „ Ich sag
nur
die Wahrheit, ehrlich. Er hat selbst mir nicht erzählt, wohin er wollte. Hätte ich übrigens auch nicht.”
    Shane spürte Harrys Blicke im Rücken, als er zum Wagen ging. Da fielen ihm vor der Werkstatt die Boots-Anhänger auf. Shane drehte sich um und rief:
    „ Reparieren Sie auch Yachten?”
    „ Nee, nur die

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