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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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die Welt segeln?”, fragte Roger gut gelaunt und
gab
ihm die Hefte
.
    Zurück im Büro blätterte Shane die beiden Magazine durch. Er hoffte, darin einen Hinweis auf Jonathan Bailor zu finden. Doch er fand nichts. Dennoch sagte ihm sein Gefühl, dass der falsche Andrew Barber die Magazine nicht zufällig oder aus purer Begeisterung für Yachten in seiner Wohnung aufbewahrt hatte.
    „ Shane, du bist im wahrsten Sinne des Wortes auf dem falschen Dampfer”, sagte Tom McGregor und legte ein Formular zur Seite. „ Andrew Barber - oder wie immer er hieß - hatte ganz einfach ein Hobby. Wie jeder.”
    „ Ich habe keins”, brummte Shane.
    „ Nun ja, wie die meisten Menschen eben ”, räumte Tom ein.
    „ Was ist deins? Du hast mir nie davon erzählt.”
    Tom dachte nach, dann erwiderte er mit einem
schiefen
Lächeln: „ Ich habe eigentlich auch keins.”
    Shane begann, die Magazine ein weiteres Mal durchzublättern, diesmal fing er hinten an, dort, wo Yachten zum Verkauf angeboten wurden. In manchen Annoncen waren nicht die Namen der Besitzer, sondern nur die der Yachten genannt sowie der Name einer Agentur mit Telefonnummer. Nigel Hurst’s Yachting las er mehrmals. Das war die Werft, auf der John Palmer arbeitete. „ Wie hieß Bailors Yacht?”
    McGregor zuckte die Schultern.

    Shane griff zum Telefon. Nach mindestens zehnmaligem Läuten meldete sich endlich Lewis .
    „ Shane, hast du sie nicht mehr alle? Wir spielen gerade gegen die verdammten Pakistani!”
    “Ich weiß, Lewis, aber hast du von der Explosion dieser Yacht gehört?”
    „ Ich hab zwar nur noch ein Bein, doch taub bin ich noch nicht! Natürlich hab ich davon gehört. Den ganzen Tag gab es hier keine anderen Nachrichten.”
    „ Wie war der Name der Yacht?”
    „ Jesus, Shane! Mitten im Spiel!”
    “ Lewis! Ein Ex-Cop weiß so was! ”, beharrte Shane.
    “ Seagull ! Das Drecksding hieß Seagull !”, rief Lewis ungehalten.
    „ Weißt du was Näheres?”
    „ Das fragst du mich ausgerechnet jetzt?”
    Shane stellte ihn sich vor, wie er in seinem Fernsehsessel saß, eine ganze Batterie Drinks vor sich. „Ich mach dir `en Vorschlag. Du hievst deinen verdammten Arsch ins Auto und dann erklär ich dir alles – bei ´ner Pulle Whisky . ”
    Shane sah auf die Uhr. “
Okay
, ich komme.”
    „Gut – vergiss den Whisky nicht!“
    Er überflog noch einmal die Annoncen. Und da fand er sie.

    Seagull : Erbauer: Feadship van Lent, neunzehnhundertfünfundachtzig, restauriert im Jahr zweitausend, Länge: einhundertfünfzig Fuß, fünfundvierzig Komma sieben Meter, größte Schiffsbreite: achtundzwanzig Komma fünf Fuß, acht Komma sieben Meter, Tiefgang: neun Fuß, zwei Komma sieben vier Meter, Höchstgeschwindigkeit: dreizehn Knoten.

    Er überflog weitere Details, die Spezifizierung der Maschinen, den Spritverbrauch, die elektronische Ausstattung wie Radar, Autopilot und GPS. Angegeben war die Adresse einer Werft am Brisbane River: Nigel Hurst’s Yachting , Brisbane, Telefon- und Faxnummer sowie Internetadresse. Im Leben gibt es keine Zufälle, dachte Shane.

    Der Verkehr hinunter an die Goldcoast war um diese Uhrzeit nicht allzu dicht. Shane legte die sechzig Kilometer in einer guten halben Stunde zurück. Auf dem Parkplatz des fünfundzwanzigstöckigen Apartmenthauses, in dem Lewis wohnte, stellte er den Wagen ab, klingelte und fuhr mit dem Aufzug in die sechzehnte Etage.
    Lewis hatte bereits die Wohnungstür geöffnet und saß wieder im Sessel, nur einen Meter vom Fernsehgerät entfernt, das eine Bein auf ein Sitzkissen gelegt. Seine Krücken lagen neben ihm auf dem Boden. Shane stellte fest, dass Lewis noch verwahrloster aussah als bei seinem letzten Besuch. Er war weder rasiert noch gekämmt, seine grauen Haare waren fettig. Lewis hatte sich an diesem Tag offenbar nicht die Mühe gemacht, sich zu duschen und anzuziehen. Er trug lediglich eine Boxershorts und einen grau-weiß gestreiften Bademantel, dessen Gürtel er nur lose um den Bauch geschlungen hatte. Auf dem gläsernen Couchtisch mit unzähligen Kränzen von Gläsern und Flaschen standen Bierflaschen und eine fast leere Flasche Johnny Walker. Durch die geöffnete Balkontür wehte der Wind vom Meer, das man selbst in dieser Höhe rauschen hörte.
    „ Hast du Whisky mitgebracht?”, begrüßte Lewis ihn, die Augen hinter der großen Brille nach wie vor auf den Bildschirm gerichtet. Er streckte den Arm mit dem leeren Glas in Shanes Richtung - eine wortlose Aufforderung

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