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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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der Recherche über Goran Hentschel. Lewis versprach ihm ein paar Infos über das Lagoon zu liefern. Der Tag endete besser als er angefangen hatte.

59
    “Kay s”. Das Restaurant, das Greg ausgesucht hatte, war gut besucht. Die Ven tilatoren an den Decken surrten,
leise
Jazzmusik sorgte für angenehme Atmosphäre und die Kellnerinnen waren jung und aufmerksam.
    „ Die Oliven-Ciabatta mit Huhn und Avocado ist hier exzellent”, sagte Greg, während Annabel noch unschlüssig in der Speisekarte blätterte. „ Oder nimm den leichten Barramundi mit Limonen-Minze-Dressing. Es sei denn, du möchtest etwas Kräftiges
.“
    „ Greg, ich bin weder kran k noch debil”, entgegnete sie, „ du kannst also ganz normal mit mir sprechen.”
    Er lächelte unsicher. „ Entschuldige, Annabel, aber wenn du dich gesehen hättest, wie du da im Wasser getrieben bist! Ich habe gedacht, du bist tot. Es war so leichtsinnig von dir, nachts allein zu tauchen!”
    Sie bestellte den Barramundi und ein Mineralwasser, Greg das Rib-Eye-Steak.
    „ Das Seltsa me ist, Annabel”, begann er, nachdem die Kellnerin
die Bestellung aufgenommen
hatte, „ dass dein Bruder ja genauso gut auf seiner Yacht hätte sein können, als sie in die Luft flog.”
    Annabel
ahnte bereits, worauf er hinauswollte.
    „ Ich meine, es könnte doch sein, dass ihr beide Zielscheiben seid. Jemand hat es
offenbar auf euch abgesehen.”
    Annabel brachte ein kurzes Lachen zu Stande.
    „Was redest du da?“
    „V ielleicht geht es um die Aktienmehrheit bei Titan TV? Wer würde denn eure Anteile erben?”
    „ Im Falle meines Todes Jonathan - solange ich keine Nachkommen habe.”
    „ Und wenn Jonathan stirbt?”
    „ Dann seine beiden Kinder.”
    „ Könnte denn seine Frau etwas damit zu tun haben?”
    „ Ach, Greg, das geht nun wirklich zu weit. Eve ist harmlos. Das ist geradezu lächerlich!”
    „ Vielleicht hat sie ja einen Liebhaber mit solchen Ideen ... Hast du nicht
selbst
gesagt, dass die Ehe der beiden nicht sonderlich ...”
    „ Greg! Schluss jetzt! Ich will nichts mehr davon hören!”
    Als das Essen serviert wurde,
sagte er
beiläufig: „ Ich habe mich nach Steve erkundigt. Aber es ist nichts über ihn herauszubekommen. Auf dem Campingplatz hat er sich unter dem Namen Steve Wilson eingetragen.

Er schnit t ein großes Stück Fleisch ab. „ Und ich war dort - doch der Wohnwagen war abgeschlossen!
    Du solltest wirklich aufpassen. Zu viele Menschen
machen
für Geld
einfach
alles.”
    „ Und
was ist mir dir
? Tust du auch für Geld alles?”
fragte Annabel, in ihrem Essen herumstochernd.
    Er sah sie
sprachlos
an. Annabel seufzte leise. Sie war zu weit gegangen. Aber sie hatte sich nicht mehr beherrschen k önnen. Ihre Nerven lagen blank und sie wusste nicht mehr, wem sie trauen konnte.
    Als Greg sie zu Hause absetzte, atmete sie auf. Doch im Bett begann Annabel, über Gregs Worte zu grübeln. Was, wenn tatsächlich jemand Jonathan und sie aus dem Weg schaffen wollte?

60
    Kaum hatte Shane das Licht gelöscht und begonnen, die Ereignisse des Tages für ein paar Stunden zu verdrängen, als das Klingeln des Telefons ihn wieder aufschreckte. Zielsicher griff er im Dunkeln nach dem Hörer des Telefons
.
„ Hallo?”
    „ Sorry”, hörte er
eine
kratzige
Frauenstimme
. „ verwählt.”
    Ärgerlich legte er auf. Er war todmüde, fühlte sich völlig erschöpft und konnte doch nicht einschlafen. Fluchend stand er eine Dreiviertelstunde später auf, zog sich Shorts, T-Shirt und Sportschuhe an und joggte den befestigten Weg am Fluss entlang. Er überquerte die Brücke über den schmalen Arm des Breakfast Creek und bog in den kleinen Park mit den Hibiskusbüschen und hohen Bäumen ein. Dort schlug er den geteerten Weg direkt am Wasser ein. Und musste dort schon aufgeben. Er war schlecht in Form. Tief atmete er die feuchte Luft ein und ging langsamer weiter. Wie jede Nacht schwamm das kleine Boot mit der roten Beleuchtung und der großen M eerjungfrau-Figur vorüber. Leise klatschten kleine Wellen an die Kaimauer.
    Als er das gelb-grüne Neonschild der BP-Tankstelle sah, fiel ihm ein, dass er keinen Orangensaft mehr vorrätig hatte. Er überquerte den Kingsford Smith Drive, auf dem zu dieser Uhrzeit noch viele Autos unterwegs waren.
    Tankstellen hatten in der Nacht ein ganz besonderes Flair, dachte er jedes Mal, wenn er aus der Dunkelheit in ihre neonhell beleuchteten Räume trat. Hier bekam man die Lebensmittel, die man entweder im Supermarkt zu

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