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Todesrosen

Todesrosen

Titel: Todesrosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indridason
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erbrach sich. Als er das nächste Mal erwachte, befand er sich im Krankenwagen, und Birta war bei ihm. Dann verlor er wieder das Bewusstsein.

Zweiunddreißig
    Erlendurs Ausführungen über die Westfjorde hatte nicht nur den Polizeipräsidenten, sondern auch seine Kollegen überrascht. Sie waren der Meinung, dass sie viel zu wenig in der Hand hatten, um derartige Schlussfolgerungen zu ziehen. Trotzdem beharrte Erlendur auf seiner Theorie. Je mehr er über das Mädchen Birta und diesen Janus in den Westfjorden nachdachte, desto überzeugter war er, dass ihr Tod in einem größeren Zusammenhang gesehen werden musste.
    Das Foto, das Elínborg gefunden hatte, bewahrte er in der Innentasche seines Jacketts auf, wohl wissend, dass er früher oder später darauf reagieren musste, viel länger ließ sich das nicht hinauszögern. In dieser Situation konnte er nur eines tun, er hatte keine andere Wahl. Er beschloss jedoch, diesen Tag noch vergehen zu lassen, bevor er seine Entscheidung bekannt gab.
    Als Erlendur nach dem Treffen mit dem Polizeipräsidenten in sein Büro kam, lag Herberts Heft mit den Namen der Mädchen und den Terminen sowie den Namen der Freier auf Erlendurs Schreibtisch. Er fragte weitere Kollegen, wie es dorthin gelangt war, aber niemand wusste etwas darüber. Niemand hatte bemerkt, dass ein Unbekannter in das Gebäude gekommen war. Da es so gut wie keine Sicherheitsvorkehrungen gab, konnte praktisch jeder, der wollte, im Hauptdezernat ein und aus gehen und sich in den Büros umtun, dachte Erlendur missbilligend.
    Er blätterte in dem abgegriffenen Notizbuch im A5-Format, der von außen nicht beschriftet war. Die wenigsten Namen kannte er, aber er sah die Namen von Birta und Charlotte und den von Kalmann, außerdem den Namen eines Kabinettministers und eines hohen Beamten in der Stadtverwaltung. Erlendur vermutete, dass das wohl Herberts Buchhaltung war. Der Block bestätigte die bisherigen Hinweise auf eine Verbindung zwischen Herbert und Kalmann. Es bewies darüber hinaus eindeutig, dass Herbert hinter der organisierten Prostitution in Reykjavík stand. Erlendur ging den Block von vorne bis hinten durch und atmete erleichtert auf, als er nirgendwo den Namen von Eva Lind fand.
    Erlendur überlegte immer noch, wer ihm das Notizbuch auf den Schreibtisch gelegt haben könnte, als das Telefon klingelte. Er nahm den Hörer ab.
    »Du hast das Foto gesehen?«, fragte eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Wer spricht dort?«, fragte Erlendur.
    »Hast du auch das Notizbuch von mir bekommen?«, fuhr der Mann fort.
    »Janus!« Erlendur sah auf das Display. Das Gespräch wurde aufgenommen.
    »Kennst du den Mann auf dem Foto?«, fuhr Janus fort.
    Erlendur stand mit dem Hörer in der Hand langsam auf. In diesem Augenblick betrat Sigurður Óli das Büro. Erlendur deutete auf den Hörer und formte mit den Lippen Janus’ Namen. Sigurður Óli sah die Nummer auf dem Display und schoss aus dem Zimmer.
    »Wir wissen von dir, Janus«, sagte Erlendur, um das Gespräch von dem Foto abzulenken. »Wir wissen, dass du mit Birta befreundet warst. Es ist unerhört wichtig, dass du zu uns kommst und mit uns sprichst. Ich weiß auch, dass ihr schon in den Westfjorden befreundet wart. Ich weiß, dass sie dir das Leben gerettet hat.«
    »Du siehst, dass Herbert die Typen mit Mädchen versorgt hat«, sagte Janus, der sich durch Erlendurs Worte nicht beirren ließ. »Du siehst, wo die Mädchen sich mit ihnen trafen und wann. Du siehst, was für Scheißkerle das sind. Was wirst du unternehmen?«
    »Wir befassen uns selbstverständlich damit, aber das Wichtigste ist, dass du hierherkommst und mit uns redest. Wir müssen uns miteinander unterhalten. Weißt du etwas über Herbert? Weißt du, wo er sich aufhält?«
    »Herbert steckt hinter dem Ganzen, hinter dem Rauschgift und der Prostitution. Ich habe noch mehr Unterlagen in der Hand, die ich euch zukommen lassen werde.«
    »Das ist ja alles gut und schön, aber wir müssen mit dir reden.«
    »Später«, sagte Janus, »ich rede später mit dir.«
    Erlendur hatte das Gefühl, dass Janus bald auflegen würde.
    »Hat Herbert deine Freundin mit Heroin versorgt?«, fragte er schnell.
    »Er hat sie mit allem versorgt, was sie wollte, und sie tat alles, was er von ihr verlangte.«
    »Weißt du, wo Herbert sich aufhält?«
    »Außerdem habe ich Informationen darüber, wer im Drogengeschäft mit Herbert unter einer Decke steckt, ich kenne den Verteiler, die Dealer und sogar die Prozente, die

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