Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
selten länger als ein, zwei Augenblicke auf eine Sache.«
    Harry nickte. »Das sollte keine Kritik sein. Du hast großartige Arbeit geleistet. Es hat alles perfekt geklappt – bisher. Aber jetzt will ich etwas über den Hintergrund dieses Mannes herausfinden, zum Beispiel warum er so geworden ist. Dieses Wissen könnte uns vielleicht weiterhelfen, das ist alles. Wenn nicht uns, dann, wenn ich erst einmal verschwunden bin, dem Dezernat. Außerdem wüsste ich gern, ob sein Name etwas zu bedeuten hat. Hast du nicht erwähnt, dass Dragosani ein Findling war? Hm, vielleicht ist mehr daran, als du glaubst. Darum ... möchte ich ein paar Dinge über diesen Johnny Found in Erfahrung bringen. Außerdem will ich ihn natürlich kriegen, bevor die Polizei ihn schnappt. Sie würden ihn wegen Mordes anklagen, ich weiß. Aber für das, was er getan hat und noch weiter vorhat, verdient er wesentlich mehr. Er ist furchtbar grausam vorgegangen. Genauso sollte er auch sterben.«
    Während der Necroscope redete, war seine Stimme immer tiefer geworden. Zum Schluss war sie nur noch ein Knurren. Jordan konnte gut darauf verzichten, in Harrys Gedanken zu blicken. Aber er kam nicht umhin zu denken: Mr. Johnny Found – wer oder was oder warum du auch immer sein magst – in deiner Haut möchte ich nicht stecken, nicht für alles Geld der Welt!
    Ben Trask hatte seine Einsatzbesprechung für zwei Uhr nachmittags anberaumt, und alle verfügbaren Agenten des Dezernats waren anwesend. Der zuständige Minister war ebenfalls da, in Begleitung von Geoffrey Paxton, den zu sehen Trask nun wirklich nicht erwartet hatte. Aber er machte kein Aufhebens darum; ihm war aufgegangen, dass ihre Aufgabe zu wichtig war, um sich von persönlichen Gefühlen beeinflussen zu lassen. Es kam ihm nur unpassend vor, dass eine Ratte wie Paxton nichts zu befürchten hatte, während das Schicksal einem Mann wie Harry, der aus dem rechten Holz geschnitzt war, so übel mitspielte und ihn mit seinen eigenen Mitteln schlug.
    Immerhin war Harry derjenige gewesen, der dem Dezernat beigebracht hatte, wie man so etwas erledigte. Welche Vorbereitungen zu treffen waren, welche Waffen – Pfahl, Schwert und Feuer – sie gebrauchen und wie sie zuschlagen mussten, um einen Vampir zu töten.
    Als alle sich versammelt hatten, kam Trask ohne Umschweife zur Sache. »Mittlerweile weiß jeder von Ihnen, was aus Harry Keogh geworden ist, nämlich die gefährlichste Kreatur, die jemals gelebt hat ... zum Teil weil er Überträger der Vampirseuche ist, die uns alle vernichten könnte. Es gibt kein Heilmittel dagegen. Gut, es gab auch vor Harry Vampire, und sie alle unterlagen schließlich – in der Regel jedoch dem Necroscopen! Und das ist der andere Teil dessen, was ihn so gefährlich macht. Er weiß über alles Bescheid, über uns, über ... einfach über alles. Verstehen Sie mich nicht falsch! Er ist kein Supermann und war auch nie einer. Aber er kommt gleich danach. Solange er auf unserer Seite gestanden hat, war das großartig. Nur im Augenblick ist das nicht ganz so umwerfend. Und, ja, bevor ich’s vergesse: Im Gegensatz zu den anderen Vampiren, mit denen es das Dezernat bisher zu tun hatte, wird Harry wissen, dass wir hinter ihm her sind.«
    Das ließ er sich erst setzen, ehe er fortfuhr: »Es gibt noch ein paar andere Dinge, die ihn gefährlich machen. Er ist ein Telepath geworden. Deshalb sollten die Gedankenschnüffler unter Ihnen von jetzt an gut auf ihre Hirne aufpassen. Andernfalls wird Harry drin sein. Und wenn er weiß, was wir vorhaben, wird er wohl kaum so lange abwarten, bis es passiert ist, oder? Außerdem beherrscht er die Kunst der Teleportation und benutzt das so genannte Möbius-Kontinuum, um nach Belieben zu kommen und zu gehen. Er kann buchstäblich überall sein, wo er möchte, und zwar innerhalb eines Augenblicks! Bedenken Sie das ...
    Last but not least ist Harry jetzt auch noch – abgesehen von allem, was wir nicht wissen – ein genauso guter Nekromant wie seinerzeit Dragosani. Was sage ich? Er übertrifft Dragosani bei Weitem! Dragosani verhörte seine Opfer nämlich nur. Harry dagegen kann sie von den Toten auferstehen lassen, selbst noch aus ihrer Asche – als Vampire, nehmen wir an! Damit ist natürlich klar, dass sie seine Befehle ausführen werden. Kurz, was ich sagen will, ist, dass all das, was er früher geleistet hat, jetzt nicht mehr zählt: Er ist unsere Zielperson! Harry und jeder, der gemeinsame Sache mit ihm macht.
    Viele von Ihnen werden sich

Weitere Kostenlose Bücher