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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schon ziemlich lange beinahe so etwas wie Freunde. Jeder hat den Kopf für den anderen hingehalten. Es würde mich ankotzen, wenn du mich jetzt auf den Arm nimmst!«
    »Dich auf den Arm nehmen?« Clarkes Antwort kam augenblicklich, instinktiv, geradeheraus, sogar ein wenig beleidigt, und er hatte recht damit, denn er hielt nichts zurück und nahm wirklich niemanden auf den Arm. »Ich weiß noch nicht einmal, wovon du sprichst! Es ist so, wie ich dir sagte: Geoffrey Paxton ist Telepath, nicht besonders stark, aber er scheint sich ständig weiterzuentwickeln. Zumindest schien es so, aber wir haben ihn verloren. Unser Minister fand etwas heraus, was ihm nicht passte, und Paxton wurde rausgeworfen. Ohne uns wird er niemals sein volles Potenzial entwickeln können. Wir werden ihn von Zeit zu Zeit überprüfen, damit er seine Fähigkeiten nicht zu sehr zu seinem Vorteil ausnutzt, aber davon abgesehen ...«
    »Er nutzt seine Fähigkeiten bereits aus!«, warf der Necroscope ein, der nun wirklich zornig zu werden schien, »oder versucht es zumindest – und er bemüht sich, mich zu benutzen! Er klebt an mir wie eine Klette! Er versuchte bereits, in meinen Verstand einzudringen, aber bisher konnte ich ihn abblocken. Doch das kostet mich Mühe, und ich habe es satt, meine Kraft darauf zu verschwenden! Auf einen schmierigen kleinen Bastard, der von irgendjemandem vorgeschickt wird!«
    Einen Augenblick lang war Clarke verwirrt, aber falls er jetzt zögerte, würde es verdächtig wirken. »Was soll ich für dich tun?«, fragte er.
    »Du sollst herausfinden, wer ihn an der Leine hält!«, fauchte Harry. »Und wieso!«
    »Ich werde mein Möglichstes tun.«
    »Das reicht mir nicht!«, herrschte Harry ihn an. »Sonst kann ich es gleich selbst erledigen.«
    Warum hast du das nicht schon längst getan?, fragte sich Clarke. Hast du aus irgendeinem Grund Angst vor Paxton, Harry? »Ich habe dir doch gesagt, dass er nicht zu uns gehört, also kannst du mich damit nicht unter Druck setzen. Aber wie schon gesagt, ich werde mein Bestes tun.«
    Das Gespräch stockte einen Augenblick. Dann sagte Harry: »Und vergiss nicht, mir die Details über die ermordeten Mädchen zu schicken!«
    »Versprochen.«
    »Okay.« Die Stimme des Necroscopen verlor etwas von ihrer Anspannung. »Ich ... ich wollte dich nicht angreifen, Darcy.«
    Doch Clarke hatte ihm schon verziehen. »Harry, ich glaube, der Druck auf dich wird etwas zu stark. Vielleicht können wir uns demnächst einmal persönlich unterhalten. Und du brauchst keine Angst davor zu haben, dich an mich zu wenden!«
    »Angst?«
    Er hatte sich falsch ausgedrückt. »Ich meine, mach dir keine Sorgen ... Falls du glaubst, du könntest mir etwas nicht anvertrauen – es gibt nichts, was du mir nicht sagen könntest!«
    Wieder entstand eine lange, bedeutungsschwangere Pause. Schließlich erwiderte Harry: »Im Moment habe ich dir nichts zu sagen, Darcy. Ich werde auf dein Angebot zurückkommen, wenn sich etwas ergibt.«
    »Ist das ein Versprechen?«
    »Ja, genau das. Und, Darcy – dankeschön!«
    Clarke saß noch minutenlang da und grübelte. Und während er so an seinem Schreibtisch saß und in gleichmäßigem Rhythmus mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte, läutete eine Alarmglocke in seinem Hinterkopf immer durchdringender. Harry Keogh wollte, dass er herausfand, wer hinter Paxton steckte. Aber wer konnte das sein, wenn nicht das E-Dezernat? Und zu welchem Zweck?
    Sein Vorgänger in diesem Büro war Harold Wellesley gewesen, der sich als Verräter entpuppt hatte. Er war jetzt nicht mehr da – er war gestorben – aber allein die Tatsache, dass er sich einschleichen und eine solche Position übernehmen konnte, musste weiter oben doch einige Reaktionen hervorgerufen haben. Ein Doppelagent? Ein Spion unter den Gedankenspionen? So etwas durfte nie wieder geschehen, ganz klar, aber wie sollte man es künftig verhindern? Es mochte sein, dass man jemanden beauftragt hatte, die Beobachter zu beobachten!
    Wurde er selbst ebenfalls von ESPern überwacht? Und falls ja, was hatten sie dann aus seinem Verstand erfahren?
    Er drückte eine Taste auf der Telefonanlage und verlangte: »Geben Sie mir den zuständigen Minister. Sollte er nicht zu erreichen sein, hinterlassen Sie ihm eine Nachricht, dass er mich so bald wie möglich zurückrufen soll. Und dann soll jemand die kompletten Polizeiakten im Fall der von diesem Serienkiller ermordeten Mädchen für mich kopieren.«
    Eine halbe Stunde später lagen die

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