Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Möbiustor fallen und kam in dem Kühlanhänger wieder heraus. Darin herrschte Dunkelheit, doch das machte dem Necroscopen nichts aus. Er sah Penny, kroch zu ihr, schob seine linke Hand unter ihren Kopf und nahm ihn in seinen Schoß. Sie schlug die Augen auf und blickte in seine glühenden Augen.
    »Harry, ich ... Ich bin nicht in der Raststätte geblieben«, flüsterte sie.
    »Ich weiß«, knurrte er. »Hat er dir wehgetan?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich ... ich glaube, ich bin nur ohnmächtig geworden.«
    Harry hatte keine Zeit zu verlieren. Nicht jetzt, denn die Wut hatte sein Blut buchstäblich in Wallung gebracht. »Halt dich an mir fest«, sagte er.
    Sie tat wie geheißen, und Harry ließ die Möbiusgleichungen über den Computerschirm seines Geistes flimmern. Einen Moment später empfand Penny das gewaltige Ausmaß des Möbius-Kontinuums, im nächsten Augenblick kehrte die Schwerkraft zurück, und sie landeten vornüber auf Harrys Bett in seinem Haus bei Bonnyrigg. »Diesmal bleibst du aber hier!«, befahl er ihr. Und noch bevor sie sich aufsetzen konnte, war er schon wieder verschwunden ...
    In der Leitstelle in der Zentrale des E-Dezernats saßen Millicent Cleary und der zuständige Minister gemeinsam mit David Chung, der zugleich der diensthabende Beamte war, am einen Ende eines großen Schreibtischs. Auf dem Tisch befanden sich ein Funkempfänger, ein Funktelefon, Standard-Telefone, Vergrößerungen topographischer Englandkarten und ein Tablett, auf dem diverse kleinere Gegenstände lagen, die im Einsatz befindlichen Agenten des Dezernats gehörten. Auf den Schreibtisch waren in der Decke angebrachte Scheinwerfer gerichtet, die ihn und seine unmittelbare Umgebung in der vergleichsweisen Dunkelheit des großen Raumes in eine Insel aus Licht verwandelten.
    Erst vor einem Augenblick hatte Millicent Cleary von Paxton eine kurze telepathische Nachricht aus dem Haus bei Bonnyrigg erhalten, die besagte, dass das Einsatzteam bereit war. Keogh und das Mädchen waren kurz zurückgekommen, aber Paxton war sich sicher, dass sich der Necroscope nicht mehr im Haus aufhielt. Zugleich war Frank Robinson, der Lokator, der bei diesem Einsatz als Paxtons Partner agierte, der Meinung, dass einer der beiden noch da sei. Da es keine nennenswerten übersinnlichen Interferenzen gab, tippte er darauf, dass es das Mädchen war. Keogh musste sich des Möbius-Kontinuums bedient haben, um sie im Haus abzusetzen, bevor er seinen nächsten Schritt unternahm. Hätte irgendetwas darauf hingewiesen, dass sich der Necroscope selbst noch dort befand, hätte das Team selbstverständlich die ESP-Stille aufrechterhalten. Doch da er nicht mehr da war ... Paxton wollte unbedingt wissen, was los war.
    Cleary gab die telepathische Nachricht weiter. »Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Sie, was Paxton betrifft, recht haben«, schnaubte der zuständige Minister. »Sie alle. Ich habe den Eindruck, er ist nicht zufrieden, bevor er nicht den ganzen Laden schmeißt!«
    Cleary runzelte die Stirn und nickte. »Sie meinen: kaputtmacht!«, sagte sie verärgert und fügte dann schnell hinzu: »Äh ... Sir! Aber wir haben nun mal recht, und man muss keine Gedanken lesen können, um das zu merken. Er ist eine Gefahr. Zum Glück ist Ben Trask da oben und behält ihn im Auge. Soll ich ihm irgendetwas ausrichten?«
    Der Minister sah erst sie an, dann Chung, der emsig damit beschäftigt war, seine unzähligen Kontaktutensilien auf dem Tablett zu berühren und sich auf sie zu konzentrieren, um Aufenthaltsort, Stimmung und Gefühle der im Einsatz befindlichen Agenten auszuloten – und ging im Geist noch einmal die Lage durch:
    Der Telepath Trevor Jordan (der den Naturgesetzen zufolge eigentlich ein Häufchen Asche in einer Urne sein sollte), befand sich in einem Nachtzug, der über Darlington nach London fuhr. Zwei Agenten des E-Dezernats waren im selben Zug und rechneten nicht mit allzu großem Ärger, obwohl mit ziemlicher Sicherheit feststand, dass Jordan ein Vampir war. Sie waren mit großkalibrigen automatischen Waffen ausgerüstet, und einer von ihnen führte eine kleine, aber todbringende Armbrust mit sich. Ein weiterer Mann war auf dem Weg zum Durchgangsbahnhof in Darlington, um sie zu unterstützen. Im Kofferraum seines Wagens hatte er einen Flammenwerfer.
    Penny Sanderson, ebenfalls ein wiedererweckter Vampir, befand sich wahrscheinlich in Keoghs Haus außerhalb von Bonnyrigg. Die Agenten da oben waren (wiederum wahrscheinlich) das

Weitere Kostenlose Bücher