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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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flackernden Schein des Feuers mit weit aufgerissenen Augen nach allen Seiten um. Seine Armbrust hielt er eng an die Brust gedrückt. Die hohe Gartenmauer schien ihn finster anzublicken. Er stolperte über die eigenen Füße, als er neben eine Stufe trat, und landete vornüber auf einem der Wege in dem kniehohen Nebel, der die unteren Terrassen bedeckte – in diesem auf unheimliche Weise lebendigen Nebel, aus dem sich wie ein Gespenst aus dem Grab Harry Keogh erhob. In seinem dämonischen Blick spiegelte sich weit mehr als nur die Zerstörung seines Hauses.
    »Nuh-uh-urgh!« Paxton war leichenblass. Ihm traten fast die Augen aus den Höhlen, als der Necroscope plötzlich vor ihm aufragte, und sein unverständlicher Schrei ging in einem Gurgeln unter. Das veranlasste die übrigen Agenten, sich vom Anblick des brennenden Hauses loszureißen und sich dem entsetzten Paxton zuzuwenden.
    Sie sahen, wie etwas nur halb Menschliches – oder weniger als das – Paxton gepackt hielt. Sie sahen Paxton, doch lediglich als Detail der gesamten Szene, deren völliges Grauen sich ihnen ins Gedächtnis brannte. Die drei beherrschte ein einziger Gedanke: dass sie sich freiwillig gemeldet hatten, gekommen waren, um das hier zu töten. Damit konnte man sie mit Sicherheit entweder als die größten Helden oder als die größten Idioten aller Zeiten betrachten!
    Der untere Teil von Harrys Gestalt war in Nebel gehüllt, in den trüben, milchigen Wirbeln nur als undeutlicher Schattenriss zu erkennen ... Dafür sahen sie den Rest umso besser. Er trug völlig normale, dunkle, schlecht sitzende Kleider, die ihm anscheinend zwei Nummern zu klein waren, sodass sein Oberkörper geradezu wie ein Keil aus der Hose wuchs. Das Jackett, das vorn gerade noch von einem einzigen Knopf zusammengehalten wurde, spannte sich über Harrys mit gewaltigen Muskeln bedecktem Brustkorb.
    Sein weißes, am Kragen offenes Hemd war an der Knopfleiste entlang aufgeplatzt und enthüllte das Spiel seiner muskelbepackten Rippen und das gewaltige Heben und Senken seiner Brust. Harrys Hemdkragen ragte aus dem Jackett wie eine zerknitterte Manschette, überflüssig an einem Hals, an dem sich die Muskelstränge wie Drahtseile abzeichneten. Seine Haut war von einem stumpfen Grau, auf das der lodernde Schein der Flammen und das Licht des Mondes grell orangene und widerlich gelbe Flecken warfen. Doch da war auch ein tiefes Rot, das aus dem Loch in seinem Jackett strömte und sich quer über sein zum Zerreißen gespanntes Hemd ergoss. Er überragte Paxton, dessen zurückschreckende Gestalt er buchstäblich zwergenhaft erscheinen ließ, um ganze fünfzehn Zoll. Und sein Gesicht ...
    ... war die absolute Verkörperung eines wahr gewordenen Albtraums!
    Ben Trask starrte ihn voller Unglauben an und dachte: Guter Gott! Und ich habe geglaubt, mit diesem Ding könnte ich womöglich reden!
    Oh, aber das kannst du doch, Ben, sagte der Necroscope – Trasks erste persönliche Erfahrung in angewandter Telepathie. Die bloße Macht von Harrys Gespür machte das möglich. Es verhält sich nur so, dass ich, wenn es um Paxton geht, vielleicht keine Lust habe, zuzuhören. Das ist alles.
    Teale schnatterte vor Angst, versuchte verzweifelt, die Kraft zu finden, seine Armbrust zu heben und zu zielen. Doch es gelang ihm nicht. Sein Talent, eine im Großen und Ganzen recht unzuverlässige Fähigkeit, etwas aus der Zukunft zu sehen, gaukelte ihm die grässlichsten Szenen vor, und zwar in einer solchen Fülle, dass er vollkommen außer sich war. Das machte natürlich die Nähe zu Harry. Robinson widerfuhr Ähnliches. So dicht an einer wirklich übernatürlichen MACHT, reagierte sein bescheidenes Talent wie ein Eisenspan, der in einem starken Magnetfeld umhergewirbelt wird. Aber er konnte seine schreckliche Waffe ohnehin nicht einsetzen, jedenfalls nicht, ohne Paxton mitzuverbrennen.
    Trask war allein, als Einziger noch fähig, etwas zu unternehmen, und nun hob er seine Maschinenpistole und richtete sie auf Harry, der Paxton wie eine Flickenpuppe vor sich in die Höhe hielt. Paxton baumelte in der Luft, starrte mit offenem Mund und aus den Höhlen tretenden Augen in das unglaubliche Gesicht des Necroscopen und wusste, dass ihn nur wenige Zentimeter vom Tor zur Hölle trennten. So nah, ganz recht, denn er war der Gedankenfloh, der unerträgliche Juckreiz, bei dem kein Kratzen half. Zumindest war er das gewesen – bis jetzt.
    Harry blickte ihn aus leuchtenden Dämonenaugen an, die wirkten, als würden sie

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