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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ihr geschah, spürte sie, wie seine Arme sie umfingen, fühlte, wie seine riesigen, mit Schwimmhäuten versehenen Saugnäpfe wieder zu Händen wurden – und schrie!
    Paxton las ihre Gedanken, und Robinson schaffte es endlich, Harrys gewaltiges ESP-Talent zu lokalisieren. Als das Zimmer in elektrisches Licht getaucht wurde, wandten sich beide Männer dem Bett zu und drückten ab. Doch Harry hatte bereits ein Tor heraufbeschworen – direkt unter sich und dem Mädchen, sodass sie hindurch- und allem Anschein nach auch durch das Bett fielen. Noch im Verschwinden zog er das Betttuch hinter sich her. Im Möbius-Kontinuum öffnete Penny die Augen, holte tief Luft und schloss sie wieder. Nun, da sie wusste, wer sie gepackt hielt, war alles in Ordnung.
    Harry brachte sie an einen sicheren Ort, hüllte sie in das Laken und stieß zähneknirschend hervor: »Bleib hier, verhalte dich ruhig und warte auf mich!«
    Während sie sich in der Mittagssonne eines einsamen australischen Strandes völlig außer Atem in den Schatten eines vom Wind verformten Baumes plumpsen ließ, kehrte er ins Haus zurück.
    Er musste zurück, denn sie hatten ihn herausgefordert. Paxton hatte ihn herausgefordert – seine Warnungen missachtet und ihn herausgefordert – und Harrys Vampir raste vor Wut!
    In einem Zimmer im Obergeschoss des Hauses bei Bonnyrigg ging das Bett des Necroscopen prasselnd in Flammen auf, und Paxton und Robinson tanzten wie zwei Verrückte darum herum und versuchten, das Feuer zu ersticken. Doch ihnen war bereits klar, dass Harry und das Mädchen entkommen waren. Trask und Teale stürzten zur Tür herein. Letzterer blickte sich kurz um, wurde ganz weiß und ging rückwärts wieder aus dem Raum. Trask ging ihm nach und packte ihn am Arm. »Was hast du gesehen?«
    Teale öffnete und schloss seinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Er ... er kommt zurück!«, stieß er schließlich hervor. »Und er ist fuchsteufelswild!«
    Trask streckte den Kopf in das rauchgefüllte Schlafzimmer. »Paxton, Robinson – raus da, sofort!«
    »Aber das Haus brennt doch!«, brüllte Robinson.
    »Ganz recht«, erwiderte Trask, »und nichts wird davon übrig bleiben! Wenn wir unten sind, werden wir es niederbrennen – gründlich, Zimmer für Zimmer. Wir machen es dem Erdboden gleich. Hier findet er keinen Unterschlupf mehr.« Bei sich dachte er: Tut mir leid, Harry, aber so funktioniert das nun mal.
    Nur dass er das nicht für sich allein dachte, denn der Necroscope hörte ihn – in Gedanken. Aus blutroten Augen sah er zu – von jenseits des Flusses, wo er eine Minute später das spuckende Brüllen des Flammenwerfers vernahm und sah, wie das Feuer sich durch die Zimmer des Erdgeschosses fraß.
    Mein Haus , dachte Harry. Da geht es in Flammen auf. Das war’s. Jetzt gibt es nichts mehr, was mich hier halten könnte.
    Unten in Harrys Arbeitszimmer rechnete Paxton mit Trask ab. Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Was versuchen Sie damit eigentlich zu erreichen?«, wollte er wissen. »Ihnen ist doch klar, dass er nicht in ein brennendes Haus kommen wird. Teale sagt, Keogh hat es auf mich abgesehen, und Robinson glaubt, dass er in der Nähe ist – aber Sie, Sie tun alles, damit er wegbleibt. Bevor wir ihn töten können, muss der Bastard erst zu uns kommen . Oder ist es vielleicht das? Vielleicht wollen Sie ja gar nicht, dass er getötet wird, habe ich recht?«
    Trask packte ihn am Revers und hob ihn beinahe in die Höhe. »Du Scheißkerl!« Er zerrte ihn in den Garten, hinaus aus dem brennenden Zimmer. »Du Drecksack! Nein, ich will nicht, dass Harry getötet wird, er war nämlich mein Freund. Trotzdem würde ich es tun, wenn es sein müsste. Aber das geht schon in Ordnung, denn Tatsache ist, ich glaube nicht, dass wir in der Lage sind, ihn zu töten. Weder Sie noch ich noch eine ganze Armee von uns. Sie wollen wissen, warum ich ihn fernhalte? Ihretwegen, Paxton, um Ihretwillen.«
    »Wegen mir?« Paxton wand sich los und lud seine Armbrust.
    »Verdammt richtig«, knurrte Trask. »Denn Sie können Harry Keogh vielleicht nicht umbringen. Aber, glauben Sie mir, er Sie schon!«
    Die Zimmer im Erdgeschoss von Harrys Haus waren mittlerweile ein rot-gelb glühendes Inferno, und allmählich quoll Rauch aus den oberen Fenstern und den uralten Giebeln. Im Garten wichen die vier Agenten des E-Dezernats zurück, als die Scheiben der Verandatür der Hitze nachgaben und zu bersten begannen. Mit einem Mal ängstlich, sah Paxton sich im grellen,

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