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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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erreicht hatten, mit denen sein Ahnherr Shaitan und er sich beschäftigten. Planungen, die augenscheinlich ein und dasselbe Ziel verfolgten, auch wenn es sich in Wirklichkeit ganz anders verhielt.
    Eifersüchtig, wenn nicht gar ängstlich, hütete Shaithis diese Gedanken. Als er so am Kraterrand stand, dachte er daran, wie er über unwirtliche, von Eisbergen bedeckte Ozeane und unermessliche Eiswüsten von Starside hierher gekommen war. Er und die anderen, die dem Zorn des Herrn des Gartens entkommen waren: der riesenhafte Fess, der abscheuliche Volse, der gedrungene Arkis und ein paar Sklaven – sie alle waren hierher geflohen, hatten freiwillig das Exil gewählt angesichts der Gefahr, den Tod eines Vampirs zu erleiden, der weit schrecklicher ist als der Tod eines gewöhnlichen Sterblichen, und zwar nicht nur rein körperlich. Denn einem jedem Menschen ist klar, dass er eines Tages sterben muss, ein Vampir dagegen weiß, dass er nicht zu sterben braucht.
    Vor vier Jahren, aye ...
    Nachdem der von Eiterbeulen bedeckte Volse auf so widerwärtige Weise den Tod finden musste, hatte der verräterische Shaithis Arkis Leprasohn, genannt Schrecktod, und den abnorm großen Fess Ferenc in die Klauen Shaitans des Ungeborenen geführt. In den von Schreien erfüllten schwefeligen Schatten eines Ganges, den die Lava sich in grauer Vorzeit gebahnt hatte, schlug das seit undenklichen Zeiten dort hausende Ungeheuer aus der Stille heraus, die es über diesen Ort gelegt hatte, zu!
    Ganz gegen seine Art schauderte Shaithis noch jetzt bei dem bloßen Gedanken an den blitzschnellen, schattengleichen Angriff des Saugrüsslers (so nannte Shaithis diese Kreaturen mittlerweile für sich), daran, wie Arkis aufgespießt und in die Höhe gehoben wurde, während er wie wild auf den Zehenspitzen tänzelte. Er ruckte und zuckte an der hohlen, knöchernen Klinge, die sein Herz durchbohrte. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, seine Wangen pumpten wie ein Blasebalg, und aus seinem Mund sprühte ein dünner, feuchter, blutroter Nebel. Ein sehr dünner Lebensnebel, denn Shaitans Schlinger war darauf bedacht, sich keinen einzigen Tropfen entgehen zu lassen. Darauf war Fess, der Riese, wie ein Besessener auf Shaithis losgegangen, fest entschlossen, ihm das Herz herauszureißen. Doch Shaitan war seinem Nachkommen zu Hilfe geeilt, war einfach aus dem Dunkel aufgetaucht und hatte den Rasenden mit einem Gewirr von Tentakeln umschlungen, während Shaithis mit seinem Kampfhandschuh ausholte, um ihm den Schädel einzuschlagen.
    Als krönender Abschluss hatte sich Shaithis eine Szene unauslöschlich ins Gedächtnis geprägt: wie die große, pulsierende Masse des Ferenc lange Zeit in Shaitans vielfacher Umarmung verharrte, bis der Riese schließlich aufhörte zu zucken und elastische Schlangenkiefer von seinem Kopf abließen und ihn feucht und dampfend und allem Anschein nach unversehrt wieder freigaben – nur dass man sehen konnte, wie es aus den leeren Augenhöhlen tropfte, ebenso aus der Nase und dem schlaff herabhängenden, offenen Mund. So eiskalt, dass der Gedanke noch jetzt in ihm brannte, hatte Shaithis gedacht: Oh ja, ich stehe am Tor zur Hölle! Gerade eben bin ich Zeuge geworden, wie mein so genannter ›Ahnherr‹ den Kopf des Ferenc ausgesaugt hat wie eine Ratte ein gestohlenes Ei.
    »In der Tat!«, hatte Shaitan ihm prompt gurgelnd beigepflichtet, während seine blutroten Augen ihn aus ihren schwefligen Höhlen und der Düsternis des unter dem dunklen, faltigen Fleisch seines zur Kapuze geformten Kobrakragens heraus anstarrten. »Meine Kreatur hat ihm das Blut abgezapft – zum Aufbewahren, für später, verstehst du – und ich habe ihm das Hirn ausgesaugt. Aber wie du feststellen wirst, haben wir das Beste für dich übrig gelassen!«
    Damit schubste er die Leiche ohne große Anstrengung in Shaithis’ Richtung, sodass es aussah, als stolpere sie zappelnd zwei Schritte auf ihn zu, ehe sie vor seinen Füßen zu Boden schlug. Natürlich wusste Shaithis genau, was sein Gegenüber meinte. Denn verborgen in der riesigen, aller Flüssigkeiten beraubten, bleichen Hülle befand sich immer noch der Vampir des Ferenc, eine nicht zu unterschätzende Delikatesse.
    »Möchtest du mir nicht Gesellschaft leisten?«, hatte Shaitan ihm mit einem unterdrückten Gurgeln angeboten – bevor er Arkis von der blubbernden Lanze des Schlingers gerissen und auf den Lavaboden geworfen hatte, wo er über ihn herfiel, beziehungsweise – floss, und seine Suche nach dem

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