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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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werden, Miss Cleary?«
    Doch das konnte und wollte sie nicht. Sie konnte doch nicht jedem auf die Nase binden, wie sie diese verschrumpelte Ratte eines Abends in ihrem Verstand beim Spionieren erwischt hatte. Er hatte mental gespannt, während sie mit ihrem Vibrator spielte und sich genüsslich selbst befriedigte.
    »Er hat uns alle privat ausspioniert!« Jemand mit einer rauen und kräftigen Stimme rettete sie aus ihrer Erklärungsnot. »Er hat in unserem Sexualleben herumgeschnüffelt, auf das wir ja wohl ein Recht haben, und das sogar noch, bevor Sie ihm seine Ausrede lieferten! Seither ... na ja, vielleicht ist er gerade dabei, delikate Einzelheiten aus Ihrem Sexualleben auszukundschaften!«
    Wieder schaltete sich der hagere Goodly ein: »Sir, wenn Sie Paxton nicht aus unserem Team entfernt hätten, dann hätten wir ihn hinausgeworfen! Er ist genauso vertrauenswürdig wie ein beschädigtes Kondom! Wäre AIDS eine psychische Erkrankung, würden wir alle mittlerweile daran leiden. Alle, die wir hier sind!«
    Er legte eine kurze Pause ein, damit jeder seine Gedanken ordnen konnte, und fuhr dann fort: »So scheint es uns, dass Sie den einen Mann entfernt haben, dem wir alle vertrauen, und uns einen Wachhund mitgegeben haben, der sogar nach seinem eigenen Herrn und Meister schnappt. Und das alles auch noch in einer so schwierigen Periode.« Es war sonst gar nicht Goodlys Art, sich zu beschweren, aber der Mann war offensichtlich entrüstet.
    Paxton hatte derweil scheinbar uninteressiert seine Fingernägel gereinigt, doch nun färbten sich seine Ohren rot. Er stand auf und drehte sich zu den anderen um, die ihn schweigend und vorwurfsvoll anstarrten. »Meine Gabe ... gehorcht mir manchmal nicht!«, fauchte er sie an. »Und sie agiert übereifrig und voll von dem Enthusiasmus, den ihr eifersüchtigen Bastarde längst verloren habt! Ich experimentiere eben immer noch. Das ist kein verdammter Bonsai-Baum, den man in jede beliebige Form zwingen kann!«
    Wie ein Mann schüttelten sie die Köpfe. Sie waren die allerletzten Menschen auf der Erde, die er zu überzeugen versuchen sollte. Bei ihnen funktionierten keine lahmen Ausreden. Jeder von ihnen hatte von Paxton die Nase voll. Schließlich sprach Ben Trask für alle: »Du bist ein Lügner, Paxton!« Mehr sagte er nicht. Und weil Trask war, was er eben war, musste er auch nichts mehr hinzufügen.
    Der Minister hatte das Gefühl, in ein Hornissennest gestochen zu haben, und jetzt wurde er aus dem Kurs geschleudert, was er nun gar nicht gestatten durfte. Er hob beide Hände und sagte in schärferem, eher autoritärem Tonfall: »Um Gottes willen, lassen Sie ihre internen Streitigkeiten und persönlichen Gefühle doch beiseite, jedenfalls für den Augenblick! Was jeder von Ihnen auch sein mag: Eines wissen wir jedenfalls mit Sicherheit, nämlich, dass sie alle Menschen sind!«
    Und das traf sie ins Mark.
    Nachdem klar war, dass er die Aufmerksamkeit aller hatte, wandte sich der Minister mit einer Bitte an Ben Trask: »Mr. Trask – bewahren Sie aber Ruhe dabei – würden Sie bitte wiederholen, was Sie mir unten berichtet haben?«
    Trask sah ihn mürrisch an, nickte aber. »Lassen Sie mich jedoch erst das beenden, was Sie begonnen haben, ja? Sie wissen ohnehin bereits sehr viel und können sich den Rest selbst denken. Also komme ich gleich zur Sache. Es mag allen leichter fallen, wenn sie es von mir hören.«
    »In Ordnung«, seufzte der Minister erleichtert.
    »Zek Föener hat uns auf den griechischen Inseln sehr geholfen«, begann Trask. »Ihr wisst aus dem Keogh-Bericht, wer sie ist und was in Perchorsk und auf Starside usw. geschehen ist. Sie ist eine der mächtigsten Telepathinnen, die es gibt.
    Nun, jedenfalls ging es in der Ägäis hoch her. Wir jagten Vampire, und einige Male hätten sie uns beinahe erwischt. Harry nahm die schwerste Aufgabe auf sich und ging gegen den Anführer, gegen Janos Ferenczy selbst vor. Über die Ferenczys muss ich euch ja nichts mehr erzählen. Als Harry sich deshalb in Rumänien aufhielt, kurz vor dem Ende der Affäre, versuchte Zek mit ihm Verbindung aufzunehmen, um zu hören, wie sich die Dinge entwickelten. Aber telepathische Verbindungen über große Entfernungen sind nicht gerade einfach, und so hat sie nicht viel empfangen. Zumindest behauptete sie das, aber wir bemerkten, dass sie danach total unter Schock zu stehen schien.
    Ich weiß, dass sich Darcy Clarke seither die größten Sorgen macht, denn Darcy hält den Necroscopen für das

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