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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Suche nach ihrem Vater kein Stückchen weitergekommen als am Anfang ihrer Reise.
    Zu allem Überfluss war Jeanne mit den Geistern ihrer Vergangenheit im Gefängnis eingesperrt und würde vielleicht bald wegen Mordes an einem jungen Mädchen angeklagt werden. Mit großen, gehetzt blickenden Augen sah ihre beste Freundin einer ungewissen Zukunft entgegen.
    Grace brauchte dringend Schlaf, doch mehr noch als das brauchte sie Antworten.
    Ein Mann, den sie nicht kannte, hatte vor seinem Tod als Letztes ihren Namen genannt.
    Finde Grace Descans
    Als ob alles so einfach wäre.
    Finde Grace Descans
    Zerbrochen, verwirrt, verloren.
    Finde Grace Descanso
    Sie ging unter die Dusche, zog frische Kleider an und setzte sich ins Auto.

34
    F ällt dir irgendein Grund ein, warum Bartholomew nach mir gefragt haben könnte? Vielleicht irgendetwas aus der Vergangenheit?«
    Grace sprach mit leiser Stimme. Sie saßen beide in der düsteren Zelle mit dem Rücken zur Kamera auf der harten Matratze, die direkt auf dem Boden lag. Die Aufseher waren nicht glücklich, dass sie schon wieder hier war, aber Zsloski hatte ihnen den Auftrag gegeben, ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
    »Irgendetwas mit Mikrobiologie?« Grace ließ ihren Gedanken freien Lauf. »Vielleicht Forensik oder Genetik.«
    Jeanne schüttelte den Kopf.
    »Woher kannte er Morsezeichen?«
    Am anderen Ende des Korridors fluchte ein Mann auf Spanisch. Jeannes Gesicht sah ausgemergelt aus. Sie hatte in dem orangefarbenen Overall geschlafen, sodass dieser ganz zerknittert war.
    »Er hat es sich damals selbst beigebracht, als wir die Mammutbäume retten wollten. Er und Tasha schrieben kleine Zettel mit Morsezeichen, auf denen sie Zeit und Ort für Treffen festhielten. Diese haben sie dann für die anderen unter einen Stein gelegt.«
    »Woran kannst du dich bezüglich Tasha noch erinnern?«
    »Abgesehen davon, dass sie eine habsüchtige, doppelzüngige Lügnerin und eine gierige kleine Schlampe war?«
    »Doppelzüngig und eine Lügnerin zu sein, das ist das
Gleiche, Jeanne. Genauso, wie habsüchtig und gierig zu sein.«
    »Tatsächlich? Tasha McCollum machte immer zwei Sachen gleichzeitig. Das versuche ich dir doch gerade zu erklären. Solange sie bekam, was sie wollte, und es sie nichts kostete, war sie dabei. Und so wie sie aussah... Ich glaube, sie hatte dunkle Haare, aber das weiß ich nicht mehr genau. Es ist schließlich über vierzig Jahre her, Grace. Damals fand ich Janis Joplin fett, und wenn ich sie heute auf einem Plattencover sehe, sieht sie einfach nur jung aus. Genauso wie Mama Cass Elliott.«
    »Jeanne, als du in Bartholomews Haus warst, war da sonst noch jemand?«
    »Wir waren im Wohnzimmer. Möglicherweise war noch jemand in einem anderen Zimmer.«
    »Als ihr euch gestritten habt, wart ihr dabei leise und höflich oder laut und ungestüm?«
    »Wir waren kurz davor, einander mit Gegenständen zu bewerfen. Ich hatte Helix aus dem Auto gelassen, weil es so heiß war. Helix hörte mich streiten und bellte auf der Veranda, als wäre er die Nachbarschaftspatrouille persönlich. Deshalb hatte Bartholomew ihn hereingelassen. Um ihn zu beruhigen.«
    »Hat Helix versucht, durchs Haus zu laufen?«
    »Ich war damit beschäftigt, ihn am Nacken festzuhalten und mit Bartholomew zu debattieren.« Sie ließ ihren Blick über die Wand schweifen. »Jetzt, da ich darüber nachdenke - ich hörte irgendein Geräusch im Haus.«
    Grace schlug die Beine übereinander. »Welche Art von Geräusch?«
    »Vielleicht von einem Wäschetrockner. Hinten im Haus.«
    Möglicherweise war also die Haushälterin da, als Jeanne Bartholomew überrascht hatte. »Das Mädchen, das sich das Einhorn tätowieren ließ...«

    »Tammy.«
    »Woran kannst du dich erinnern?«
    Jeanne massierte ihr krankes Bein. Grace fragte sich erneut, was die Polizei mit ihrem Gehstock angestellt hatte.
    »Sie zögerte. Ich halte jedem bei seinem ersten Tattoo diese Predigt, dass es noch nicht zu spät ist, einen Rückzieher zu machen. Nichts weiter. Sie behielt das Fenster im Auge, als erwarte sie jemanden. Schließlich sagte sie einfach: Fangen Sie an, bringen wir es hinter uns. Dann setzte sie die Kopfhörer auf, und das war es. Du bist etwa zwanzig Minuten später zur Tür reingekommen.«
    »Ist sie selbst mit dem Auto gefahren, oder hat jemand sie vorbeigebracht?«
    »Sie wartete bereits auf mich, als ich ankam, und danach lief sie in Richtung Strand. Ehrlich gesagt, hatte ich das Gefühl, dass sie eines der Kids war, die in die

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