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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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kann Stunden dauern.«
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas haben.« Grace kritzelte ihre Mobilnummer auf ein Blatt, Denise tat es ihr nach, und sie tauschten die Nummern. »Haben Sie mit Stuart Sonderberg zusammengearbeitet?«
    »Einer der fähigsten Kandidaten, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Ich war dennoch nicht überrascht, als er das Programm verließ. Er liebte seine Frau sehr, und ich glaube, sie hatte persönliche Probleme. Eines Tages kam er und sagte, er müsse aufhören. Er gab einfach so alles auf.«
    »Haben Sie ihn jemals dabei überrascht, wie er etwas Ungewöhnliches machte?«
    »Sie meinen etwas in dieser Richtung? Niemals. Er war ein anständiger Kerl. Er war sehr akkurat bei seinen Recherchen. Sein Spezialgebiet waren Bodenbakterien, die eine breite Palette von Pflanzen befallen - verschiedene Obstbäume, Rebstöcke, Mandeln, sogar Rhabarber - und sie töten. Er versuchte, den Aus-Schalter zu finden, bevor er ging.«
    »Haben Sie mit Frank Waggaman zusammengearbeitet?« Denises Kopf schoss in die Höhe. »Ja, das habe ich.« Sie klang wütend. »Die meisten dieser genetisch manipulierten Getreidesorten hat er in meinem Labor entwickelt.«
    Grace zog den Stuhl heran und holte ein Notizbuch aus ihrer Tasche. »Bitte sagen Sie mir alles, was Sie über ihn wissen.««
    »Ich muss weiterarbeiten, Grace. Es wird ohnehin noch Stunden dauern.«

    »Dann also die Kurzfassung. Ist er Ihnen aufgefallen, weil er oft aufgebracht war?«
    »Ja.«
    »Worüber hat er sich aufgeregt?«
    »Über alles. Er war wegen Dingen außer sich, die nichts mit ihm zu tun hatten. Zuerst dachte ich, was für ein netter Mann. Er referierte darüber, dass trotz Generationen, die für Gleichberechtigung gekämpft haben, Frauen immer noch nur siebenundsiebzig Cent pro Dollar verdienen und dass es für farbige Frauen sogar noch schlimmer ist. Doch es war eine dunkle, unkontrollierte Wut, zusammen mit dem Versuch, bei den Studenten, die gerade mal ein Drittel so alt waren wie er, Interesse an seinen bösartigen Protesten zu wecken.«
    »Das hat doch Bartholomew gemacht; zum Protest aufgerufen und das alles.«
    Denise nickte. »Aber Bartholomew hatte ein Gefolge. Frank Waggaman stand ganz allein da. Und er war eifersüchtig. Rasend eifersüchtig auf Ted Bartholomews Talent. Er besuchte sogar Seminare von Ted, um so den Unterricht stören zu können. Er fing an, diese Kettchen um den Hals zu tragen und die Haare über die kahlen Stellen zu kämmen. Er stand auf und brüllte bei Teds Vorlesungen dazwischen. Der musste schließlich den Sicherheitsdienst rufen, um ihn loszuwerden. Keiner hat ihm geglaubt. Es war seltsam und verrückt, und es hörte nicht auf.«
    Sie drehte sich um und sah Grace in die Augen.
    »Und dann starb Ted. Und es hat aufgehört.«

37
    D raußen war es dunkel, die nächtliche Novemberkälte drang durch Graces Kleidung, während sie über den Campus zurück zu ihrem Wagen lief. Das Wenaka-Wohnheim befand sich inmitten mehrerer Wohnheime, an denen Grace am Abend zuvor vorbeigefahren war. Das frei stehende Backsteinhaus war mit Efeu überwuchert und hatte kleine Fenster.
    Sie probierte es am Haupteingang. Die Tür war verschlossen. Sie hatte Zsloski versprochen, dass er der Erste wäre, der es erfahren würde, wenn sie etwas über die Sojaprobe herausfände. Also wählte sie seine Handynummer, erinnerte sich an seine Frustration und sein Flehen um eine einfache Darstellung, als sie die Rasterfahndung nach genetischem Material erklärt hatte. Aber das, was erklärt werden musste, war ganz und gar nicht einfach. Hinzu kam der Zeitdruck.
    »Zsloski.« Er meldete sich augenblicklich. Im Hintergrund war eine Sirene zu hören, die Worte waren unverständlich, doch die Bedrohung war real. Die Massen befanden sich in Aufruhr.
    »Hallo, Grace Descanso am Apparat.«
    »Wo sind Sie?«
    »In Riverside. An der Universität. Ich arbeite mit der Wissenschaftlerin Denise Bustamonte zusammen. Die Sojaspuren an Bartholomews Schuhen wurden genetisch manipuliert.«
    »Was?«

    »Sie stammen nicht aus dem Sojafeld, in dem er gestorben ist.«
    »Warten Sie, ich mache mir Notizen.« Er räusperte sich, und sie konnte erneut das Aufheulen der Sirenen hören, das schriller wurde und näher kam. »Warten Sie einen Moment, bis sie vorbei sind.«
    Die Geräusche wurden lauter, bis der Wirrwarr aus Stimmen und Schreien in Schüssen gipfelte. »Ich muss los.«
    »Aber...«
    »Rufen Sie später noch mal an.«
    »Mike?«
    »Ja.«
    »Seien

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