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Todessaat

Titel: Todessaat
Autoren: Susan Arnout Smith
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lächelte entschuldigend und zog angesichts des Chaos ein resigniertes Gesicht. Er wandte sich wieder seiner Suche zu.
    Denise sprach langsam weiter. »Es ist also möglich, dass derjenige, der die Soja manipuliert hat, beabsichtigte, eine Überproduktion der Hormone beim Menschen auszulösen; möglicherweise durch den Genuss von Soja...
und das könnte dann zu Fehlgeburten bei Menschen führen?«
    »Ja, zu Fehlgeburten in einem frühen Schwangerschaftsstadium.«
    Genau wie bei diesen Mäusen.
    Genau wie bei Vonda und den anderen Frauen in ihrer Selbsthilfegruppe. Hatte Frank Waggaman das angerichtet? Hatte er die Sojasaat manipuliert, die er den Biobauern verkaufte?
    »Der Täter greift damit die Fortpflanzung von Weißen an. Warum?«
    »Ach ja, die Soja enthält zusätzlich etwas, das die menschlichen Gene hitzeresistent macht.«
    »Diese Gene bleiben also intakt, wenn man sie nach dem Backen der Soja zu sich nimmt.« Graces Herz pochte. »Denise, die Soja ist so manipuliert, dass sie die Produktion von Interleukin vier stimuliert, richtig?«
    »Ja, es ist randvoll mit dem Befehl, die Produktion anzukurbeln.«
    »Was ist die Obergrenze?«
    »Sie meinen, um eine Fehlgeburt auszulösen?«
    »Wie hoch muss der Anteil von indoeuropäischen Snips sein, damit dieses Zeug erkennt, dass es sich um Weiße handelt und den Körper mit Interleukin vier überflutet?«
    »Einundfünfzig Prozent oder höher.«
    Grace schüttelte den Kopf. Die scheinbar willkürlich zusammengewürfelten Informationen ergaben plötzlich einen Sinn. Sie schloss die Augen. Ein rauer Wind blies in ihrem Kopf, und alle Dämonen hatten sich befreit. »Denise, was ist, wenn es jemand leid war, darauf zu warten, dass die Welt nicht mehr von Weißen dominiert wird? Was, wenn diese Person und die Möglichkeiten hatte, zu garantieren, dass diese Dominanz nicht mehr allzu lange existierte?«
    »Reden Sie weiter.«

    »Die Soja wurde so verändert, dass sie nur Auswirkungen auf Weiße hat, richtig?« Grace kannte die Antwort bereits.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die Fehlgeburten, Denise. Der Erkältungsvirus repliziert das Interleukin vier und blockiert die Bildung von Blutgefäßen bei Föten, aber nur in indoeuropäischem Erbgut. Also bei den Menschen, die wir als weiß bezeichnen. Wenn also weiße Männer mit weißen Frauen ein Kind zeugen, erleiden die Frauen eine Fehlgeburt. Diese Föten können nicht ausgetragen werden. Sie werden innerhalb der ersten drei Monate im Mutterleib zerstört.«
    »Aber andere Rassen wären nicht davon betroffen«, ergänzte Denise langsam.
    »Ja, das ist das Wahnwitzige bei der Sache.«
    »Wenn also zwei weiße Menschen versuchen, ein Kind zu bekommen...«
    »Würde das nicht funktionieren«, beendete Grace den Satz. »Es gibt eine Fehlgeburt nach der anderen.«
    »Aber wenn eine weiße Frau von einem Mann geschwängert wird, der vor allem südafrikanische Snips hat, also ein Farbiger, dann...«
    »Wird es kein Problem geben. Das Erkältungsvirus wurde nicht darauf programmiert, diese Snips zu erkennen, und das Interleukin vier tritt nicht in Aktion.«
    »Sie sagen also, dass Weiße bei der Partnerwahl auf benachteiligte Rassen zurückgreifen müssen, wenn sie Kinder bekommen wollen«, fasste Denise schockiert zusammen.
    Grace hielt den Hörer fester. »Innerhalb von zwanzig Jahren würden Weiße ihrer Macht beraubt werden. Die Tage wären gezählt, in denen Weiße das Sagen haben, weil es keine Weiße mehr geben würde. Sie wären Geschichte.«
    Stuart stieg aus dem Van, einen Sack Saatgut unter dem Arm, und kam herüber zu ihrem Kofferraum. Der Leinensack sah schwer und unhandlich aus.

    »Aber so sieht es nur im Computer aus.« Denises Stimme ließ ein Zittern erkennen.
    »Man müsste es erst im richtigen Leben testen.«
    Stuart verlor das Gleichgewicht und drückte den Sack gegen sie. Und sie konnte den kalten Lauf einer Pistole spüren. Rasende Angst stieg in ihr auf, kalter Schweiß brach aus. Er legte den Sack ab und hob die Waffe. Schließlich hielt er sie an Graces Kopf.
    »Grace?« Denise klang verwirrt, als hätte sie Angst, die Leitung sei unterbrochen worden.
    Stuart klappte das Handy zusammen und warf es auf den Parkplatz. Das Telefon schlidderte ein Stück weit, bevor es unter einem Auto liegen blieb. Stuart packte sie am Arm und zog sie um den Wagen zum Kofferraum.
    »Jetzt musst du leider da rein, Grace, und wir machen einen kleinen Ausflug.«

43
    G race rollte sich zusammen und versuchte, ihren
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