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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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noch einen Sack Getreide im Gewächshaus? Brauche ich einen Schlüssel, um hineinzukommen?«
    »Meine Güte, das klingt aber ernst.«« Stuart musterte sie. Sein Blick war direkt und eindringlich. Er hatte eine feine Nase, ein starkes Kinn und einen geraden Mund. Aber seine Augen warfen sie aus der Bahn. Sie waren grau und wachsam. Er würde sie nicht so einfach davonkommen lassen, das konnte sie spüren. Er war jetzt Vater. Jeder Instinkt in ihm galt dem Schutz seines Sohnes.
    »Haben wir nicht noch etwas davon im Van?« Vonda legte das Baby an die Schulter, wo ein Spucktuch lag, und tätschelte ihm den kleinen Rücken. »Wir sind wie der Pionier Johnny Appleseed. Wir wollten in unserem neuen Zuhause gleich wieder mit dem Säen beginnen.«
    »Aber ihr fahrt doch nicht sofort weg?« Ein fester Knoten formte sich in ihrem Magen, wurde zu einem Gegengewicht zu all den zerrissenen Verbindungen und wütenden Gesprächen. Konnten Menschen so etwas tun? Ihre Eltern verlassen? Ihre Familie? Würde Katie das tun?
    »Natürlich werden wir wegfahren. In ein paar Tagen geht es los. Das Auto ist fast fertig beladen.«
    »Was ist mit deiner Familie? Deiner Mutter. Sie wird das Baby sehen wollen. Ihr könnt doch nicht fahren, bevor sie zurückgekommen ist.«
    »Sie kommt uns besuchen. Das ist alles schon geplant.«
    »Lass doch deinen Vater nicht so stehen.«
    Vonda runzelte die Stirn. »Grace, hör auf zu versuchen, die Familienbande zu kitten. Manche Dinge kann man einfach nicht wieder nicken.«
    Grace ging ans Fenster und starrte ins Leere. »Das möchte ich nicht hören. Nicht jetzt.«

    »Grace, du hast keine Ahnung, wie es war.« Vondas Stimme überschlug sich, und das Baby versteifte sich reflexartig und fing an zu quäken.
    Vonda streichelte ihm über den Kopf, und er suchte blind nach ihrer Brustwarze und saugte sich fest.
    »Dieses kleine, wunderschöne Baby. Dieser gesunde kleine Mann. Dad wird ihn ansehen und explodieren.«
    »Explodieren? Warum denn das?« Das ergab doch keinen Sinn. Ihr tat der Kopf weh und das Herz.
    »Ich begleite dich, Grace«, sagte Stuart. »Der Van ist so voll. Da findest du nichts mehr.«
    »Warte, sie muss ihn doch noch ansehen.«
    Grace trat nah an das Bett heran, während Vonda vorsichtig ihr Kind aus der Decke wickelte. Ein Milchtropfen perlte von der Unterlippe. Der Schock erschlug sie beinahe.
    Er hatte ein asiatisches Gesichtchen. Dunkelblaue Augen sahen Grace neugierig an. Augen, die eine Mongolenfalte hatten. Eine zarte Nase zeichnete sich gegenüber den starken Wangenknochen ab.
    »Er ist ganz bezaubernd.«
    Vonda war damit beschäftigt, Sam zu liebkosen, aber Stuart musterte sie abschätzend.
    Wollte er sehen, ob sie log? Das tat sie auf keinen Fall. Sam war bezaubernd. Doch an Stuarts Blick war deutlich zu erkennen, dass er ihre Überraschung wahrgenommen hatte.
    Sie wollte richtig damit umgehen, war jedoch ein zweites Mal ratlos. Sie selbst war nie besonders aufmerksam für ethnische Merkmale gewesen, und doch stand sie jetzt da und war darauf bedacht, nicht die falschen oder gar verletzende Worte zu wählen.
    »Ich habe Percodan oder so etwas Ähnliches bekommen, damit die Wehen nur noch so schmerzhaft wie ein fester Händedruck sein würden. Dann aber mussten sie doch einen
Kaiserschnitt machen.« Sie beugte sich über das Baby. »Ich kann kaum schlafen, weil ich ihn die ganze Zeit im Arm halten möchte.«
    »Du könntest doch auch hierbleiben.« Einen zweiten Versuch zu starten war riskant. Aber Grace war noch nicht bereit zu fragen, warum weiße Eltern ein asiatisches Baby bekamen.
    »Ich kann nicht.« In Vondas Stimme lag Trauer und Entschlossenheit. »Ich kann einfach nicht. Dad gehört zum harten Kern, für ihn gibt es nur Recht und Ordnung, da bleibt kein Platz für Fehler; für das Leben . Als Sammy auf die Welt kam, wurde mir das klar. Das ist meine Chance, es endlich richtig zu machen.«
    Grace streckte die Hand aus und streichelte vorsichtig über die Haare des Babys. Sie waren ganz weich. »Ihr habt es doch richtig gemacht. Ihr beide. Ihr habt es weiter versucht. Und jetzt habt ihr Sam.«
    »Es war Stuarts Idee, eine Spende von der Samenbank zu nehmen und einen genetischen Hintergrund zu wählen, der anders als der unsere ist. Wir haben es jahrelang probiert. Dann machte er diesen Vorschlag, und ich sagte, warum nicht.«
    Vonda legte Sam wieder an ihre Brust und tätschelte ihn sanft.
    Graces Handy klingelte. Sie prüfte die Nummer. »Ich muss los, Vonda.«
    »Ich

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