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Todessaat

Titel: Todessaat
Autoren: Susan Arnout Smith
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komme mit.«
    Vonda streckte die Arme nach Grace aus. »Warte, lass dich noch mal drücken.«
    Grace legte die Arme um ihre Cousine, und einen kurzen Moment lang hielt Vonda sie ganz fest.
    »Familie«, flüsterte Vonda.
    »Familie«, wiederholte Grace, einen Kloß im Hals. Sie löste sich, denn Stuart wartete bereits auf sie.

    Als sie mit dem Aufzug nach unten fuhren, fragte er: »Grace, was ist los?«
    »Du weißt, dass ich nicht darüber sprechen darf.«
    »Wenn du etwas herausgefunden hast, das meiner Frau und meinem Baby Schaden zufügen könnte, habe ich ein Recht darauf, es zu erfahren. Wir haben zu lange auf Sam gewartet; es darf einfach nichts passieren.«
    »Wann fahrt ihr los?«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Frank Waggaman hat uns versprochen, dass seine Saat rein ist. Biologisch. Ich muss wissen, ob er gelogen hat.«
    Er blickte sie eindringlich und fragend an. Er musste etwas gesehen haben. Sie spürte die Intensität seines Blickes. Er fuhr zurück, als wäre er von etwas gestochen worden. »Scheiße.«
    Die Türen des Aufzugs öffneten sich.
    »Scheiße«, fluchte er noch einmal.
    »Ich weiß noch gar nicht, wonach wir suchen. Vielleicht ist es nichts.«
    »Aber daran glaubst du nicht.«
    Sie zögerte. Er hatte die Wahrheit verdient. »Nein.«
    Sie konnte sehen, wie er all seine Energie mobilisierte. Etwas Vulkanartiges bäumte sich in seinem Körper auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und sie hatte nur eine ungefähre Ahnung davon, was er mit Frank Waggaman anstellen würde, wenn er jetzt im Aufzug stünde.
    Ihr Telefon klingelte. Sie sah auf die Nummer und ließ das Gespräch auf die Mailbox leiten. »Ich muss zurückrufen, wenn wir hier draußen sind.«
    »Wenn Frank Waggaman meiner Familie etwas angetan hat...« Es war ein tiefer Schrei voller Verzweiflung und Wut. Er lief voraus durch die Eingangshalle. Als er sich umdrehte, war sein Gesicht aschfahl. »Ich fahre mit dem Van vor und hole das Saatgut heraus, während du telefonierst.«

    Sie nickte. Du musst bereit sein, für deine Überzeugung zu sterben . Das hatte Andrea im Gefängnis gesagt.
    Teilte Frank Waggaman diese Einstellung? Sie ging im Geiste die Dinge in Franks Büro durch. Das Düngemittel. Das Sojaplakat. Eine ganze Wand voll mit verpackten Kisten.
    Kisten. Vielleicht waren es gar keine Kisten. Vielleicht waren es Trommeln. Trommeln aus Ziegenhaut mit Anthraxsporen. Gab es einen besseren Weg, sie nahe am Geschehen aufzubewahren, als in seinem Büro, versiegelt durch die Verpackungsfolie und beschützt durch den Sicherheitsmann vor seiner Tür.
    Das hieß, er wusste davon. Das hieß, er war Teil der Verschwörung.
    Diese Trommeln mussten bereits zu einem frühen Zeitpunkt in sein Büro gebracht worden sein. Rollt die drei Aktenschränke bitte herein, schiebt sie an die Wand neben die Garderobe und stapelt die verpackten Trommeln mit den Anthraxsporen bitte neben der Tür!
    Sie wählte die Nummer ihres Onkels, als sie die Eingangshalle verließ. Über den Parkplatz blies ein kalter Wind. Es war eine feuchte Kälte. Noch ein weiterer Monat, und diese Kälte würde einem nachts in der Wüste bis in die Knochen kriechen.
    Frank Waggaman war konkurrenzbetont. Das hatte Denise Bustamonte über ihn im Labor gesagt. Vielleicht hatte dieses Konkurrenzdenken ihn dazu gebracht zu morden.
    Unmittelbar nach dem Mord an Bartholomew musste ihm klar geworden sein, dass dieses Sojafeld nun ein Tatort und für die Delegierten nicht mehr zugänglich war. Franks ganze Arbeit war umsonst gewesen.
    Aber sein Ego konnte es nicht dabei belassen. Er wollte noch immer Teil des Ganzen sein. Er setzte das Rübenbeet in Brand, kurz nachdem er mit den Delegierten dort gewesen war.

    Das gab tolles Filmmaterial für die Nachrichten zur besten Sendezeit.
    Und der Sojarostpilz. Er versteckte ihn bei jeanne. Jeanne ist nicht die, für die sie sich ausgab. Das hatte er entsetzt zu Grace gesagt.
    Bist du es denn?
    Er legte damals einen Finger auf den Mund, als wolle er verhindern, dass ihm ein Geheimnis herausrutschte.
    »Was gibt’s?«, bellte ihr Onkel ins Telefon. Im Hintergrund war ein quietschendes Geräusch zu hören, gefolgt von Stimmen und stärker werdendem Lärm.
    »Überprüfe die verpackten Kisten in Frank Waggamans Büro. Ich glaube, dort sind die Trommeln versteckt.«
    Er legte ohne einen weiteren Kommentar auf. Ihr Handy klingelte wieder.
    »Denise Bustamonte«, meldete sich die Wissenschaftlerin der Riverside Universität und
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