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Todessaat

Titel: Todessaat
Autoren: Susan Arnout Smith
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außer sich vor Freude gewesen sein.
    Vom ersten Moment an, als er Grace im Gefängnis getroffen hatte, war er schon darauf bedacht gewesen, zu erfahren, was sie wusste.
    Als sie nach einer Probe von Frank Waggamans Biosoja gefragt hatte, wusste Stuart, dass er handeln musste. Denn sie hätte diese Probe mit den Proben anderer Bauern verglichen, denen Frank ebenfalls Soja verkauft hatte.

    Wenn dann die anderen Proben als einwandfrei befunden worden wären, hätte Grace gewusst, dass Frank unschuldig war. Gleichzeitig hätte sie gewusst, dass es Stuart war. Dass es die ganze Zeit über Stuart gewesen war.
    Schritte hallten über den Asphalt und näherten sich. Eine Sekunde lang dachte sie, wenn sie gegen die Decke treten und laut genug schreien würde, käme der Unbekannte bestimmt zu ihrem Wagen herüber und würde nach der Ursache für diese Geräusche suchen. Also trat sie gegen die Decke und schrie.
    Ein Schlüssel wurde umgedreht, jemand öffnete eine Tür, und sie hörte auf zu lärmen. Stuart stieg ein und schloss die Tür. Sie war erstaunt, wie anders alles klang, wenn man in einem Kofferraum eingeschlossen war. Schweiß lief ihr über das Gesicht. Vielleicht waren es auch Tränen.
    Mit ruhiger Stimme sagte Stuart: »Ich könnte einfach mit der Pistole durch den Rücksitz schießen und die Polsterung als Schallschutz nutzen. Es wäre ziemlich leicht, dich umzubringen.« Seine Stimme klang weiterhin freundlich.
    Er fuhr los, denn er würde sie nicht hierlassen. Er brachte sie irgendwo anders hin.
    Stuart trat auf die Bremse, und sie wurde nach vorn gepresst. Sie drückte sich gegen den Kofferraum und versuchte, mit Händen und Füßen Halt in ihrem Käfig zu finden. Er fuhr schneller, als sie es normalerweise tat. Die Geräusche anderer Wagen kamen ihr sehr nah vor.
    Graces Auto war ein Nissan Subaru, den sie im Autohaus gekauft hatte. Man hatte ihr ein gutes Angebot gemacht, weil in jenem Jahr ein neues Modell vom Hersteller eingeführt wurde, in dem auch die neue Anforderung einer Heckklappenentriegelung berücksichtigt wurde. Ihr Auto besaß diese Entriegelung nicht. Aber es hatte einen guten Benzinverbrauch und zog gut an, wenn sie die Spuren wechselte.
    Genau wie es Stuart gerade tat. Der Wagen neigte sich
leicht zur Seite, und sie streckte die Hände aus, um Halt zu finden. Sie konnte das Vibrieren der Räder unter sich spüren.
    Eine Hupe war direkt an der Stoßstange zu hören, und Grace schützte instinktiv ihren Kopf mit den Händen.
    Der Wagen machte eine scharfe Linkskurve und beschleunigte. Sie rang nach Luft. Es war heiß. Sie musste sich beruhigen, damit sie klar denken konnte. Die Geräusche hörten sich nach Bundesstraße an. Reifen auf der Fahrbahn, gelegentlich ein Lied, das durch ein offenes Fenster zu hören war, ein metallisches Knarren, wenn der Gang gewechselt wurde. Sie waren auf der 10 und verließen die Stadt. Wenn sie nur dieses Kabel finden und daran ziehen könnte, dann würde sich der Kofferraum öffnen, und sie wäre frei. Noch einmal suchte sie danach. Vergeblich.
    Bremslichter. Wenn sie die Bremslichter ausschalten konnte, indem sie das Kabel unterbrach, würde eine Polizeistreife den Wagen anhalten und einen Strafzettel schreiben. Dummerweise waren alle Einheiten bei der Agrarkonferenz.
    Die Zeit hatte ihre Bedeutung verloren. Ihre Füße fühlten sich taub an. Sie änderte ihre Position und drückte die Fußsohlen ans untere Ende des Kofferraums. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre Beine.
    Das Auto wurde langsamer. In der Ferne hörte sie einen Zug, der an einem Bahnübergang die Straße kreuzte. Der Wagen polterte eine Art Feldweg entlang, wenn sie die Reaktion der Reifen richtig deutete. Er brachte sie zum Rangierbahnhof.
    Ihr Gesicht war feucht, und sie wischte es ab. Wenn sie sich am Bahnhof befanden, wo waren dann alle anderen? Wo war das Geräusch der Maschinen in den Hallen, das Knirschen der Güterwaggons, wenn ein Zug zusammengestellt wurde?
    Der Wagen fuhr schneller, ruckelte über Schlaglöcher.
Grace schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Sie waren ganz allein. Ganz allein bei dem, was auch immer jetzt auf sie zukommen würde.
    Sie spürte das Getriebe im Fahrzeugboden. Der Wagen wurde langsamer. Es gab ein weiteres Geräusch, das näher kam, ein Geräusch, das sie mit Hoffnung erfüllte.
    Es war ein Auto. Jemand kam auf sie zu. Sie krabbelte im Kofferraum auf die Fahrerseite. Das Auto musste an ihnen vorbeifahren. Das war ihre einzige Chance. Sie
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