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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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musste ihn dazu verwenden, sich in ihrem dunklen Grab einzuschließen.
    Draußen hörte sie Schritte näher kommen. Ihr Zeigefinger folgte der Rille. Dann nahm sie den Metallring und steckte ihn in diese Schiene, um die Schiebetür zu verkeilen.
    Stuart rüttelte von außen an der Tür. Sie bebte, hielt aber stand. Grace sprang zur Seite, denn sie konnte ihn durch die Tür hindurch atmen hören.

    Ich habe eine zweite Taschenlampe an meinem Schlüsselauhäuger, die werden Sie brauchen . Johnstones Schlüsselanhänger. Sie holte den Schlüsselbund aus der Hosentasche, fand die Minitaschenlampe und leuchtete mit dem kleinen Lichtkegel den Türrahmen ab.
    Stuart rüttelte erneut an der Tür und schrie wutentbrannt. Voller Angst entfernte sie sich von der Tür. Das Schreien wurde zu einem Aufheulen, bevor es abrupt verstummte.
    Ein weiteres Mal ließ sie den Lichtkegel um den Türrahmen gleiten, dabei versuchte sie, ihr Zittern in den Griff zu bekommen.
    Er hatte den Metallriegel unter einen Eisenträger an der Tür geschoben, und ein wenig vom Holz war abgesplittert.
    Sie war eingeschlossen. Auf diese Weise kam sie hier nicht mehr heraus. Ein Anflug von Klaustrophobie überfiel sie. Sie zitterte. Im Inneren des Waggons war es kühl. Sie schlang die Arme um sich. Mac kam ihr in den Sinn. Sein durchdringender Blick, sein Humor, der Duft seiner Haut. Wegen ihres Zorns und Schmerzes war sie fünf Jahre lang vor Mac davongelaufen. Sie wollte sich seine Güte nicht eingestehen, und nun bemerkte sie in der Stille des kalten Waggons, wie viel von ihrer eigenen Güte sie geopfert hatte. Einsamkeit überfiel sie, gefolgt von der Panik, was als Nächstes auf sie zukommen würde. Grace weinte und erstickte das Geräusch mit der Hand. Stuart durfte es nicht wissen.
    Was würde er wohl als Nächstes versuchen. Feuer. Eine Weichenumstellung. Güterzüge würden mit voller Wucht in den Rangierbahnhof rasen. Stuart hatte sicherlich lange genug für Windlift gearbeitet, um zu wissen, wie man Weichen umstellte, damit ein Zug auf direktem Weg auf den Güterwaggon auffuhr.
    Sie löste die kleine Taschenlampe vom Schlüsselring und begutachtete den Rest des Bunds. Haustürschlüssel, Autoschlüssel und einige übergroße Schlüssel. Neben Schlüsseln
trug Johnstone eine Dose Pfefferspray von der Größe eines Lippenstifts am Bund.
    Es war die beste Waffe, die sie bekommen konnte, aber sie war winzig. Sie würde es nur ein einziges Mal benutzen können. Vorsichtig löste sie das Pfefferspray vom Schlüsselring und steckte es in ihre Hemdtasche. Dann zog sie das Spray mehrmals heraus und zielte damit, simulierte den entscheidenden Knopfdruck, bis sie schließlich die Bewegungen verinnerlicht hatte. Zufrieden steckte sie die Dose ein und nahm die Taschenlampe in die Hand. Sie beleuchtete die gelagerte Ware im hinteren Teil. Im Schein der Taschenlampe wirkten die Kisten wie Särge.
    Lange Fiberglasarme, die zusammengebunden und aufeinandergestapelt waren, nahmen den meisten Platz ein. Rotoren für die Windräder. Gleich daneben stand eine Holzkiste, die ihr bis zur Schulter reichte und so lang wie ein Babywal war. Kleine Kisten waren dicht daneben gestapelt.
    Grace ließ das Licht bogenförmig kreisen, dabei fand sie die Metallleiter, die sie bereits am Morgen gesehen hatte. Die Leiter begann auf halber Höhe und reichte dann bis zur Decke. Grace schob sich an der Holzkiste vorbei und trat auf die Rotorblätter. Sie nahm sich Zeit und bewegte sich langsam. Vorsichtig hängte sie sich an die Leiter und kletterte hinauf. Sie leuchtete die Decke über ihr ab.
    Mit der Handfläche drückte sie fest gegen die Decke. Die Metallplatte fühlte sich kalt und geschmeidig an. Die Bahnhofsarbeiter hatten ganze Arbeit geleistet. Alles war fest versiegelt. Sie kletterte wieder herunter und ließ den Lichtkegel nochmals durch das Innere des Waggons gleiten. Sie musste jeden Zentimeter und die ganze Beschaffenheit kennen.
    Die Metallbänder, die für die Vertäuung der Rotorblätter benutzt worden waren, gaben möglicherweise eine gute Waffe ab, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie die Bänder
lösen sollte. Da war die Kiste vielversprechender. Sie schob eine kleinere Kiste als Hocker heran. Nägel schauten mehrere Millimeter aus dem Deckel heraus. Schließlich wandte sie sich wieder den Rotorblättern zu und steckte sorgfältig die Taschenlampe zwischen zwei Rotoren. So weit entfernt von der Kiste war das Licht nur noch sehr schwach.
    Von Johnstones

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