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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Grace.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mir das klarmachen kann, wenn ich sie sehe.«
    »Ich könnte sagen, dass es Zeit ist, darüber hinwegzukommen, aber die Wahrheit ist, dass wir alle etwas von uns aufgeben, jeden Tag, nur um weitermachen zu können.«
    Jeanne streckte sich nach einer neuen Farbe, einem sanften Rot, das wie getrocknetes Blut aussah.
    Die Fläschchen erinnerten Grace an Ketchupflaschen.
    »Ich dachte, du könntest erst wieder arbeiten, wenn du einen Gesundheitscheck bestanden hast.«
    »Es ist nicht das Labor. Ich habe einen Onkel, der in Palm Springs beim FBI arbeitet.«
    »Dein Onkel ist tot?«
    Grace seufzte. »Du bist beschäftigt. Ich sollte gar nicht mit dir reden. Du malst noch ein extra Bein.«
    »Das ist mir tatsächlich einmal passiert. Ich habe dem Kunden erzählt, dass es ein asiatisches Fruchtbarkeitssymbol sei. Ich wusste nicht, dass du einen Onkel beim FBI hast.«
    Grace stellte die Tintenfässer in eine Reihe. Die schwarze Tinte war in einem größeren Flakon als die anderen Farben, und sie stellte ihn zur Seite. Eine Träne fiel auf eine Flasche, die den Namen Rosa-Ocker trug, und sie wischte den Tropfen ab.
    »Er hat meiner Familie etwas angetan, das eigentlich unverzeihlich ist.«
    »Etwas, das die Familiengeschichte entscheidend verändert hat?«
    Grace ließ die Hände sinken. »Ich spaße nicht, Jeanne. Es war, nachdem mein Vater gestorben war und alles im Argen lag. Ich habe seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen. Die Vorstellung, dass ich in etwas hineingezogen werde,
das seine Sache ist, etwas in Ordnung bringen soll, das für ihn wichtig ist...«
    »Liebes, wenn du willst, dass ich dir die Hölle heißmache, dann musst du mir schon mehr Informationen geben.«
    Grace holte ein Leckerli aus dem Glas und fütterte Helix. »Du hast Glück, weißt du das? Wenn du wieder zu Hause bist, werden wir an deinem Bauch arbeiten. Hundeaerobic.«
    Helix schluckte das Leckerli hinunter, schnüffelte über den Boden, sammelte die Krümel auf und sah Grace erwartungsvoll an.
    »Denk nicht einmal daran.« Er wedelte mit dem Schwanz und Grace kraulte sein weißes Kinn. Er hatte einen schmalen Kiefer mit kleinen Zähnen. Grace beugte sich vor und streichelte genau die richtige Stelle am Rücken, sodass er sich instinktiv streckte und noch mehr mit dem Schwanz wedelte.
    »Ich bin von irgend so einem Kerl in die Sache hineingezogen worden. Hat meinen Namen genannt, bevor er gestorben ist. Deshalb habe ich ihn in Florida am Flughafen zwischen zwei Flügen an einem Computer im Business Center gegoogelt. Es stellte sich heraus, dass er in eine meiner Vorlesungen gestürmt war, die ich für die forensischen Biologen über DNS und Profilerstellung gehalten habe. Stürmte in eine Klasse voller nicht vereidigter Mitarbeiter der Polizei. Kannst du dir das vorstellen? Wahrscheinlich hat er einen Rekord für die schnellste Verhaftung aufgestellt. Thaddeus Bartholomew.«
    Klirrende Flaschen. Grace sah auf.
    »Alles in Ordnung?«
    Jeanne hatte die Flasche mit der roten Tinte umgeworfen, und diese lief ihr nun über die Finger. Plötzlich hatte Grace den Geruch von Erbrochenem und Splintholz in der Nase, und in ihrem Kopf war das eingebrannte Bild von blutigen
Händen, die über einer Liege an einem offenen Brustkorb arbeiteten.
    Grace schloss die Augen und wartete, bis der Moment vorüber war.
    Als sie die Augen wieder öffnete, war sie zurück im Tätowierladen. Jeanne wollte sich ein Kleenex nehmen, um die Farbe abzuwischen. Sie verfehlte die Schachtel und versuchte es erneut.
    »Er ist ein schlechter Schauspieler, Grace. Dieser Ted Bartholomew.«
    »Ich habe mich gefragt, ob Frank ihn kannte.«
    »Am Tag seines Todes sind wir ihm noch über den Weg gelaufen. Palm Springs ist nicht besonders groß.«
    Die Haut um Jeannes Augen wurde langsam faltig, der violette Lidschatten, den sie benutzte, war leicht verklumpt und betonte ihre tiefblauen Augen.
    Der Teenager auf dem Stuhl bewegte sich, und Jeanne tätschelte die Wade ein wenig zu fest, während sie aus dem Fenster starrte. Vor Jahren hatte Grace Jeanne geholfen, die Worte Rose Tattoo in verschnörkelten, roten Lettern am Schaufenster anzubringen. Im vergangenen Jahr hatte Jeanne die Worte und Entfernung angebracht, und Grace fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis das Mädchen deshalb im Laden stehen würde.
    »Frank plant diese Agrartagung nun schon seit mehr als einem Jahr. Dieser fiese Bartholomew - tut mir leid, dass ich schlecht von den

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