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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Stadium der Schwangerschaft verloren. Der Geburtstermin ist in zwei Wochen.«
    Er hielt die Tür zum Flur auf, und einen Augenblick lang war die barsche Maske einem Ausdruck der Verzweiflung gewichen.
    »Ich weiß, dass du keine Ärztin mehr bist, Grace. Aber vielleicht kannst du sie zur Vernunft bringen. Ich fürchte, wir verlieren sie vollkommen, wenn sie dieses Baby auch verliert.«
    »Ich bin keine Ärztin. Und ich kann auch nicht so tun, als ob ich eine wäre.«
    »Ich zähle auf dich.«
    »Tu das nicht.«

11
    G race fuhr den Civic Drive entlang, vorbei an einem Zaun, an dem sie die Umrisse eines Schäferhundes und die Worte K-9 am Torbogen ausmachen konnte, und parkte vor dem gemeißelten Denkmal für zwei gefallene Polizisten in einem zerquetschten Auto.
    Sie war noch immer wütend. Ihr Onkel war gut darin, sein eigenes Universum aufzubauen. Gut darin, Menschen in die Enge zu treiben. Gut darin, Menschen zum Weinen zu bringen.
    Nur, dass es dieses Mal nicht funktionieren würde. Nicht bei ihr.
    Unter dem Ärger lag Angst. Er konnte nicht von ihr erwarten, als Ärztin zu antworten. Wenn sie das täte, würde sie untergehen.
    Das Äußere des Palm-Springs-Gefängnisses sah aus wie eine Highschool mit Backsteinmauern in Nordkalifornien, die Grace einige Monate lang als Dreizehnjährige besucht hatte - es gab keine sichtbaren Fenster, und man hatte das Gefühl von Hoffnungslosigkeit.
    Niemand war hinter der Plexiglaswand. Grace drückte auf die Klingel, und eine körperlose Stimme fragte nach ihrem Anliegen. In dem kleinen Warteraum rannte ein Mann Ende dreißig hin und her, sein Wutanfall war augenfällig.
    Sein Gesicht sah teigig und blass aus. Er wirkte so, als hätte er die ganze Zeit im Heizraum eines U-Boots gearbeitet und sei gerade erst nach oben gekrochen. Grace schätzte
ihn ein wenig älter ein als Mac. Er trug einen himmelblauen Overall mit einem Aufkleber eines Windrads und einem Namensschild, auf dem Sonderberg zu lesen war.
    Eine Gefängnisaufseherin in einem grauen Kurzarmhemd und Hosen schlurfte durch eine Tür zur anderen Seite des Plexiglasfensters.
    Sie hatte lockiges Haar, das zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden war, einige Strähnen hatten sich gelöst und bildeten einen krausen Heiligenschein. Sie wirkte wie eine Mormonin. Nervös blickte sie zu dem Mann und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    Grace drückte den FBI-Ausweis etwas zu heftig gegen das Plexiglas, und die Aufseherin wich zurück.
    »Werfen Sie ihn bitte in den Schlitz.«
    Die Finger der Frau kratzten am Glas, als sie den Ausweis herausnahm, begutachtete und ihn Grace durch den Schlitz zurückgab. »Wen wollen Sie sehen?« Sie wartete mit verschränkten Armen.
    Grace erkannte, dass sie ihren Onkel nicht nach Vondas neuem Nachnamen gefragt hatte. Sie befestigte den Ausweis wieder an ihrem Kragen. »Vonda«, sagte sie bestimmt.
    Die Vollzugsbeamtin runzelte die Stirn. »Nachname?« »Sonderberg.« Der Mann in dem Overall stand dicht neben ihr.
    Seine Augen waren dunkelgrau, und er trug dünne, aschblonde Koteletten. Er hielt ihr die Hand hin. Seine Finger waren heiß.
    »Stu. Ich bin Vondas Ehemann.«
    »Grace Descanso. Vondas Cousine.« Sie versuchte, nicht zu starren. Er war älter, als sie erwartet hatte, und jetzt, da er so direkt vor ihr stand, sah er auch besser aus als erwartet. Sein Haar erinnerte sie an das von Mac - gestylt und nicht einfach geschnitten - und seine Augen...

    Sein Blick wanderte zu ihrem Namensschild. »FBI.« Sein Ton veränderte sich und wurde reserviert.
    »Es wird ein paar Minuten dauern, bis wir Sie zu ihr bringen können. Setzen Sie sich.« Die Aufseherin sprach mit Grace, doch ihr Blick ruhte auf Stuart.
    Seine Faust schoss nach vorn auf das Glas. »Verdammt noch mal. Ich dachte, sie käme hier raus.«
    Die Beamtin sprang zurück. »Mr. Sonderberg, ich habe Ihnen bereits erklärt...«
    »Nein, das ist falsch. Sie sehen doch, wie schwanger sie bereits ist...«
    »Gehen wir nach draußen.« Grace legte die Hand auf seinen Arm.
    Stuart Sonderberg machte seinen Arm frei und polterte durch die Tür. Grace folgte ihm.
    »Ich bin in fünf Minuten zurück.«
    Sie drehte sich im Kreis wie jemand, dem etwas peinlich ist, und ging rückwärts auf die Tür zu. Es fehlte nur noch, dass sie einen Knicks machte.
    Stuart Sonderberg stand am Bürgersteig und blickte in Richtung des granitartigen Mount San Jacinto, der über den starken Verkehr auf dem Tahquitz Canyon Way hinweg sichtbar war. Die Sonne

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