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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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sind das?«
    »Zu viele«, blaffte Andrea. Die Hitze hatte ihre Haare in Locken gelegt, die an der Kopfhaut klebten wie bei einer blonden Kewpie-Puppe.
    Vonda runzelte die Stirn. »Hat mein Vater dich geschickt?«
    »Natürlich hat er sie geschickt. Schau dir das Schild an, Vee.«
    Grace drehte sich. »Und Sie sind?«
    »Angepisst«, fauchte Andrea. »Vee, ich hab dir gesagt, dass dein Vater Bartholomews Mord uns in die Schuhe schieben will, vielmehr in meine. Ich schwör’s dir!«
    »Warum sagen Sie so was?«, fragte Grace mit neutraler Stimme.
    »Abgesehen davon, dass er Sie geschickt hat?« Andrea lächelte. Sie hatte kleine, weiße Zähne. »Nun ja, Bozo der Clown, war ja schon eine ganze Weile nicht mehr hier...«
    »Andrea, ich hab dir gesagt, du sollst meinen Mann nicht so nennen.«
    »Aber es ist doch so. Du bist eine erwachsene Frau, Vee. Du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Er hat kein Recht dazu, hereinzustürmen und dir das Demonstrieren zu verbieten. Ihr passt nicht zusammen.«
    »Andrea, halt den Mund«, entgegnete Vonda müde.

    Grace sah ihre Chance und nutzte sie. »Ich würde das neueste Mitglied der Familie sehr gerne kennenlernen.« Sie lächelte Vonda an. »Was hältst du davon, wenn ich morgen Frühstück vorbeibringe.«
    »Das kannst du nicht machen, Vee!« In Andreas Gesicht zeichnete sich Panik ab.
    »Das kann ich nicht?« Vonda versteifte sich.
    »Du musst dich ausruhen.« Andrea warf Grace einen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf Vonda. »Das ist alles, was ich gemeint habe. Du kannst im Moment keinen Besuch brauchen.«
    »Um sieben?«, schlug Grace lächelnd vor. Mit diesem Lächeln konnte sie sich glatt als Miss America bewerben.
    Vonda blickte Andrea trotzig an. »Neun Uhr ist besser. Stu kommt um diese Zeit für ein paar Stunden nach Hause, bevor er wieder zurück zur Arbeit muss.«
    »Wegbeschreibung?« Grace zog einen Stift sowie ihr Notizheft hervor und sah zu, wie Vonda die Telefonnummer und die Wegbeschreibung hineinschrieb.
    Der Apfel hob den Arm und legte ihn Vonda auf die Schulter. Ihr Blick wechselte zwischen den beiden Frauen. »Andrea hat es nicht so gemeint. Sie wollte damit nur sagen, dass wir dich am besten verstehen, Vee. Das ist alles.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Du musst nicht mir ihr reden«, warf Andrea ein.
    »Wer ist deine andere Freundin, Vonda?«, fragte Grace unverfänglich.
    »Sarah Conroy«, antwortete Vonda
    »Verdammt noch mal«, erwiderte Sarah.
    »Sarah mit h?«
    »Sie ist meine Cousine«, erklärte Vonda. »Um Himmels willen, sie kann natürlich kommen und mit mir frühstücken. Ich stehe doch nicht unter Hausarrest.«
    »Worum geht es hier eigentlich?«, fragte Grace erneut.

    »Rattenhoden«, antwortete Sarah. »Mäuse und Ratten, die mit genmanipulierter Soja gefüttert wurden, hatten dunkelblaue Hoden.«
    »Anstatt?«
    »Wissenschaftler an der Russischen Nationalakademie...« Vonda beugte sich über ihren Bauch. »Sie fütterten Rattenweibchen zwei Wochen vor der Paarung mit genetisch veränderter Soja, und mehr als die Hälfte der Gruppe starb.«
    »Und eine ganze Menge des so genmanipulierten Nachwuchses konnte nicht mal mehr schwanger werden«, ergänzte Andrea. »Überhaupt nicht mehr.«
    »Grace, wir sind keine Spinner, die sich verkleiden, um bei ihrem Protest Aufmerksamkeit zu bekommen.« Vondas Blick verdüsterte sich. »Wir gehören einem speziellen, abscheulichen Klub an. Wir alle haben Babys innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft verloren. Und nicht nur wir. Alle in unserer Gruppe.«
    Das Blut wich aus Graces Kopf. Ihr Körper hingegen fühlte sich schwer und steif an, als seien die beiden Teile noch durch einen dünnen Faden miteinander verbunden, der bei der geringsten Bewegung auseinanderreißen konnte.
    Sie dachte noch einmal über das Gesagte nach. Alle in unserer Gruppe. »Wie viele sind es?«
    Die Frauen sahen einander an. Vonda zuckte die Achseln. »Es ist ein Kommen und Gehen. Zwei Frauen sind weggezogen. Danach. Wie viele waren es - sieben? Hört sich die Zahl richtig an?«
    »Becky auch«, fügte Sarah hinzu. »Sie hat sich zu einer Adoption entschlossen.«
    »Richtig. Also acht.«
    Grace dachte an leere Zimmer in stillen Häusern, Wiegen, die auf Babys warteten, die niemals kamen.
    »Das tut mir leid«, sagte Grace und meinte es auch so.

    Grace war unverzüglich mit Katie schwanger geworden. Anscheinend hatte ihr Körper nur auf Mac gewartet, damit sie sich mit diesem Langzeitprojekt

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