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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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aufgestoßen, und ein Bundespolizist mit gezogener Waffe ging in die Hocke und schrie. »FBI. Keiner bewegt sich.«

21
    E in Wackelclown schlug gegen die Wand eines Schweißereibetriebes namens Loch in der Wand , und im verdreckten Hinterhof stand eine riesige Metallspinne. Gebogene, schwarze Rohrstücke waren wie Beine geformt und an eine schwarze V W-Käfer-Karosserie geschweißt, die den Mittelteil bildete. Die Spinne schien gerade losspringen zu wollen. Grace lugte auf die gekritzelte Wegbeschreibung ihres Onkels und bog auf den Zubringer der I-IO ab.
    Die Felder gehörten zum Landverwaltungsamt und befanden sich in den Randgebieten einer Nachbargemeinde namens Garnet. An der Straße stand ein Wald aus Windrädern, die Säulen waren allesamt weiß und wirkten wie Kunstwerke. Die Blätter drehten sich, während der Wind durch sie hindurchpeitschte. Knorrige Kreosotbüsche zeichneten sich scharf in der Sonne ab, ein dunkler Strich markierte einen ehemaligen Weg.
    Hinter den modernen Windrädern stand ein Regiment von klobigen, altmodischen Windanlagen mit schweren Flügeln, die so groß waren wie die Propeller rostiger Schiffe. Der Wind blies von der Schlucht hoch und schlug gegen die Flügel, die sich drehten.
    Die Sonne brannte auf die San-Jacinto-Felsen, die sich viertausend Meter über dem Wüstenboden erhoben. Graue Kalksteine, purpurne Felsspalten, orangefarbene Büsche zeichneten sich mit schroffer Klarheit ab. Aus einer Seite des Gebirges wanden sich Kabel heraus und verbreiteten
sich wie zarte Spinnweben. Grace sah die kleine Kabine der Seilbahn, die über die Bergoberfläche glitt, bevor sie aus Graces Sichtfeld verschwand.
    Sie bog auf eine schmutzige Straße ab und fuhr durch Akazienduft, bevor sie drei bewässerte Getreidefelder - kein Soja - passierte. Grüne Flecken inmitten des alkalischen Sandes. Diese Felder waren dadurch die einzigen, die nicht der Gefahr ausgesetzt waren, eine Infektion mit Sojarostpilz zu riskieren oder niedergebrannt zu werden. Sie passierte das genmodifizierte Zuckerrübenfeld, das von Demonstranten abgefackelt worden war, und ließ schließlich genmanipulierte Sojafelder in Orange, der typischen Farbe des Sojarostpilzes, hinter sich. Eine Armee Arbeiter bewegte sich mit Sprühflaschen durch die Felder.
    Je mehr sie sich dem Feld näherte, in dem Bartholomew gestorben war, desto schwerer wurde ihr das Herz. Ganz so, als ob eine Hand darauflag und gerade so fest drückte, dass man es spürte. Sie fuhr in eine verdreckte Sackgasse und hielt auf dem angrenzenden Parkplatz.
    Drei Autos parkten im Schatten einer Tamariske. Grace stieg aus und lief über den Schmutz, bis sie den Rand des Felds erreichte, in dem sich der Tatort befand. Es war von einem Polizeiband abgesperrt.
    Ein leerer Klappstuhl bewachte den Tatort. Unter dem Stuhl standen eine offene Kiste mit Wasserflaschen und ein Mülleimer, der in der Hitze zu einer gelatineartigen Kugel geschmolzen war.
    Grace sah das klaffende Loch im Zaun, durch das Bartholomew in einem verzweifelten Versuch, seinem Angreifer zu entkommen, geflohen sein musste. Ein Schild betitelte das Feld als USDA-Soja-Versuchsprojekt 3627. Sie trat näher und spähte ins Feld, darauf bedacht, nichts zu berühren.
    »Das hier sind Nachforschungen an einem Tatort. Der Zutritt ist streng verboten.«

    Sie drehte überrascht den Kopf herum. Instinktiv hob sie die Hände. Sie hatte bisher niemanden gehört. Er trug die braune Uniform eines County Sheriffs aus Riverside und lächelte nicht. Er hatte kurz geschorenes braunes Haar und kalte blaue Augen. In dem Pistolenhalfter unter seinem Arm steckte eine Glock. Außerdem hatte er eine Ausbeulung am Knöchel. Hoffentlich würde er nicht aus Versehen etwas treffen. Seinen Mund oder einen Fuß.
    »Grace Descanso.« Sie nahm die Hände runter. »FBI.« Er kam einen Schritt näher, musterte den Ausweis, richtete seinen Knopf im Ohr und streckte ihr die Hand entgegen. »Rogener, Deputy Sheriff, Riverside County.«
    Die Sonne brannte auf seinem Gesicht, und seine Wangen glühten. Unter seinen Achseln und an der Vorderseite des Hemds erkannte man deutliche Schweißspuren. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bin mit Mike Zsloski, Detective der Mordkommission, verabredet.«
    »Warten Sie kurz, ich muss erst meinen Partner finden, dann kann ich Sie hineinbringen.«
    Er nahm sein Funkgerät aus der Hemdtasche. Ein heißer Wind fegte über den Parkplatz und wirbelte kleine Kieselsteine auf. Das Haar des Sheriffs wurde

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